Südhessen: Die Abzocke-Maschen am Telefon
Die Polizei warnt erneut und rät zur AufmerksamkeitSÜDHESSEN. - Der falsche Enkel am Telefon, der Gewinn der keiner ist, Fake-Shops oder falsche Polizisten: Auch in diesen Zeiten, in denen so manches ungewiss erscheint, ist eines dennoch sicher: Immer wieder versuchen Betrüger mit ihren dreisten Maschen an das Hab und Gut der Bürgerinnen und Bürger zu kommen.
Aber auch wenn die Maschen vielfältig erscheinen - sie alle verbindet nur ein Ziel: Das Geld der Angerufenen zu erbeuten! Wird den zahlreichen Geschichten der Kriminellen Glauben geschenkt, bleiben einzig die Betrüger am Ende die Gewinner!
Mit dem Streben an das Ersparte oder die persönlichen Daten der Angerufenen zu kommen, werden die facettenreichsten Szenarien erfunden. Dabei scheint dem Einfallsreichtum der Täter keine Grenze gesetzt zu sein.
So bieten zum Beispiel vermeintliche Computerexperten Soforthilfe am Telefon an, vorausgesetzt ihnen wird Zugriff auf den „beschädigten“ Rechner gewährt, dem in Not geratenen Enkelkind soll Geld überwiesen oder das Ersparte zur sicheren Verwahrung der Polizei herausgegeben werden.
Allein im Zusammenhang dieser wenigen Beispiele, wurden der Polizei in den zurückliegenden Tagen, die verschiedensten Fälle bekannt. Glücklicherweise wurde die Mehrheit der betrügerischen Versuche rasch durchschaut.
Nicht auf die Betrüger reingefallen ist eine 76-jährige Frau aus Dieburg. Die Seniorin erhielt am gestrigen Montagnachmittag, 20. April, einen dubiosen Anruf. Am anderen Ende des Hörers eine junge, männliche und akzentfreie Stimme, die vorgab ihr Enkel zu sein.
Weil er einen Unfall gehabt habe und nun für die Reparatur des Autos dringend mehrere Tausend Euro bräuchte, bat er die Dieburgerin um Geld. Die aufmerksame Frau witterte den Betrug und legte sofort auf.
Und auch Eheleute aus Reinheim durchschauten das kriminelle Ansinnen der Täter, die den beiden einen Gewinn von 38.000 Euro in Aussicht stellte.
Ein Kurier könnte das Geld vorbeibringen, vorausgesetzt es werden zuvor 900 Euro „Verwaltungs- und Bearbeitungsgebühren“ bezahlt. Das Paar reagierte folgerichtig. Sie legten auf und verständigten die Polizei.
Mit diesen Beispielen zeigt sich, dass niemand den kriminellen Unternehmungen hilflos gegenüberstehen muss. Mit den richtigen Verhaltensweisen kann den Betrügern Einhalt geboten und schlimmeres verhindert werden.
Die Beamten warnen daher an dieser Stelle erneut ausdrücklich vor Betrügern am Telefon, raten zur Aufmerksamkeit und geben Verhaltenstipps:
- Geben Sie niemals persönliche Daten am Telefon preis!
- Händigen Sie niemals Wertgegenstände oder Geld in die Hände von Fremden aus!
- Haben Sie ein gesundes Misstrauen gegenüber fremden Anrufer!
- Prüfen Sie kritisch den geschilderten Sachverhalt
- Im besten Fall: Legen Sie sofort auf!
- Wenn Sie sich unter Druck gesetzt fühlen: Beenden Sie das Gespräch umgehend!
- Teilen Sie sich Ihren Freunden und der Familie mit. Ein Blick von außen hilft oft schnell aus der eigenen Verunsicherung herauszukommen.
- Sie können niemals etwas falsch machen, wenn Sie einfach auflegen!
- Weitere Informationen, wie Sie sich schützen können finden Sie auch im Internet www.polizei-beratung.de