Erinnerungen an die Verschleppung Odenwälder Mitbürger
ODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - Auf dem Güterbahnhof von Darmstadt begann vor 80 Jahren für mindestens 3.212 Menschen – Juden, Sinti und Roma - eine Fahrt in die Vernichtungslager der Nazis.
Darunter waren viele jüdische Bürger aus dem Odenwaldkreis, allein zehn aus Michelstadt, die am 24. März 1942 deportiert wurden.
Das evangelische Dekanat Odenwald, vertreten durch die Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung Theresa Möke und die Initiative „Odenwald gegen Rechts – bunt statt braun“ laden zu einem Gedenkgottesdienst ein, der am Mittwoch, 23. März, ab 19 Uhr in der evangelischen Kirche in Michelstadt beginnt.
Der Gottesdienst wird vom Dekanat gestaltet. Es werden die Namen der Menschen verlesen, die damals in den Tod geschickt wurden. Bei jedem Namen wird eine Kerze angezĂĽndet. Diese Kerzen sollen anschlieĂźend auf einen Stolpersteinrundgang mitgenommen werden.
Darmstadt war einer von drei Orten in Hessen, von wo aus Menschen in die Vernichtung geschickt wurden. Mitte März 1942 wurden zunächst aus 41 südhessischen Städten und Gemeinden sowie aus Rheinland-Pfalz 1.000 Personen in die Liebigschule gebracht.
In drei Transporten waren es 3.212 Menschen, die allein wegen ihres jĂĽdischen Glaubens nach Piaski und Theresienstadt verschleppt wurden.
Das zentrale Gedenken der Initiative Güterbahnhof beginnt am Dienstag, 20. März, um 11 Uhr am Gedenkort in Darmstadt. Stream-Link : www.denkzeichen-gueterbahnhof.de <http://www.denkzeichen-gueterbahnhof.de/>
Eine Materialiensammlung haben die Pfarrerinnen Margit Binz, Annette Claar-Kreh und Sandra Scholz zusammengestellt.