Umgestaltung des Odenwald- und Spielzeugmuseums hat begonnen

Die beiden stÀdtischen Mitarbeiter (von links) Klaus Hardes und Dirk Daniel Zucht rÀumen derzeit die Sammlungen in den ersten RÀumen des Odenwald- und Spielzeugmuseums aus, die zu einem stÀdtischen Museum umgestaltet werden. Foto: Stadt Michelstadt/Kulturamt
MICHELSTADT. - Der erste Schritte ist gemacht: Etwa zwei Jahre nach den ersten Planungen fĂŒr eine grundlegende Umgestaltung des Odenwald- und Spielzeugmuseums in ein Museum der Stadt Michelstadt gehen aktuell stĂ€dtische Mitarbeiter ans Werk. SammlungsgegenstĂ€nde werden verpackt und die ersten RĂ€ume fĂŒr eine Umgestaltung frei gegeben. Mit dem Thema hat sich der Ausschuss fĂŒr Kultur, Tourismus und Marktangelegenheiten in seiner jĂŒngsten Sitzung befasst und auch eine positive Bilanz zum Bienenmarkt gezogen.
Die "Zukunftsperspektiven Kellerei" nehmen konkrete Formen an. AngestoĂen wurde die Umgestaltung des historischen Areals in der Altstadt von Michelstadt von einer Arbeitsgruppe, die unter diesem Titel ihr Hauptaugenmerk auf eine zeitgemĂ€Ăe NeuprĂ€sentation des Museums legte.
Jetzt ist es so weit: Kunsthistoriker Walter Dehnert (Wiesbaden), der vom Magistrat mit der Umsetzung beauftragt wurde, stellte dem Ausschuss den Sachstand vor. Voraussichtlich Anfang Dezember wird die erste Stufe des auf fĂŒnf Jahre angelegten Umbaus abgeschlossen sein. Gemeint ist das Erdgeschoss des Speicherbaus, dem Zugang des Museums, in dem derzeit die Sammlungen des Spielzeugmuseums ausgelagert werden.
"Rechts vom Eingang entsteht eine Abteilung, die Michelstadt im Wandel der Zeit darstellt", warf Dehnert den Blick voraus auf das, was den Museumsbesucher im SpÀtherbst erwartet. Schwerpunkte werden das Mittelalter und die Neuzeit sein. Eine Videoinstallation in 4K-Technik soll ein zusÀtzliches mediales Interesse erzeugen.
Auf der anderen Seite des GebĂ€udes lenkt eine Ausstellung die Aufmerksamkeit auf den frĂ€nkischen Gelehrten Einhard und die nach ihm benannte Basilika, die im Stadtteil Steinbach steht und zur Wiege von Michelstadt gehört. Dieses Projekt wird ab Mai 2017 mit Leben gefĂŒllt und voraussichtlich im Herbst desselben Jahres der Ăffentlichkeit zugĂ€nglich gemacht.
In den beiden Obergeschossen kommen verdiente Stadtbewohner wie der nach ihm benannten Bibliothek, Nicolaus Matz, der jĂŒdische Rabbiner Seckel Löb Wormser und der in die USA ausgewanderte Grafiker Fritz Kredel zur Geltung. Abgerundet wird das neue Museumskonzept von politischen, wirtschaftlichen und sozialen Weichenstellungen auf lokaler Ebene wie die Revolution von 1848 und die Industrialisierung am Beispiel des HĂŒttenwerks und der Tuchfabrik Arzt.
Im Weiteren beschÀftigte der Ausschuss sich mit der Nachbetrachtung des Bienenmarkts. Kulturamtsleiter Heinz Seitz hat, wie jedes Jahr, die Aussteller dazu befragt. Von den 149 Marktbeschickern meldeten sich 96 zu Wort und bewerteten ihren geschÀftlichen Erfolg zu 92 Prozent als positiv. Dieser EinschÀtzung schloss sich auch Ausschussvorsitzender Franz Röchner an, der auch dem Rahmenprogramm einen erfolgreichen Verlauf bescheinigte.
Nicht auf eine einheitliche Linie einigen konnten die Abgeordneten sich hinsichtlich der Frage, ob das Ponyreiten fĂŒr die Pferde schĂ€dlich ist und nicht lĂ€nger auf dem Bienenmarkt vertreten sein soll. Einer entsprechenden Petition steht eine Stellungnahme des Schaustellerverbands gegenĂŒber, der sich auf die Einhaltung der Tierschutzgesetze beruft. Vor eine Empfehlung des Ausschusses stellte BĂŒrgermeister Stephan Kelbert die Behandlung des Themas im Magistrat.
Noch nicht abstimmungsreif gestaltete sich auch die Betrachtung, ob der Rumilly-Stand in die Marktmitte verlegt werden soll. Einerseits könnte die PrÀsentation der französischen Partnerstadt dadurch mehr Aufmerksamkeit erlangen, andererseits drohe dieser unter der LautstÀrke benachbarter Anbieter wie dem Apfelweinzelt unterzugehen.
Hier gingen die Meinungen auseinander. Anders beim Kindernachmittag und Familientag: Hier ĂŒberwog die Zufriedenheit und beim Stadtlauf wurden Stimmen laut, den Zieleinlauf rĂ€umlich zu verlegen, um mehr Publikumsaufmerksamkeit zu erzeugen.