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Unterstützung für das Bündnis „Odenwald gegen Rechts – Bunt statt Braun“

Appell fĂĽr mehr Demokratiebildung im Odenwaldkreis

ODENWALDKREIS. - Mit großer Besorgnis hat die Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Odenwaldkreis einen Pressebericht zur Kenntnis genommen, der unter der Überschrift „Wir müssen uns neutral verhalten“ von einer zunehmenden Infragestellung der symbolischen Unterstützung des Bündnisses „Odenwald gegen Rechts“ in mehreren Gemeinden des Odenwaldkreises berichtete.

In einigen Kommunen wurde sogar der Austritt aus diesem wichtigen BĂĽndnis beantragt. Diese Entwicklung, insbesondere im Hinblick auf die jĂĽngsten Ergebnisse der Bundestagswahl und die bedenklichen Zugewinne der in Teilen gesichert rechtsextremen AfD, sei fĂĽr die AWO alarmierend und erfordere eine klare Stellungnahme, heiĂźt es in einem Pressebericht.

„Als Kreisvorsitzender der AWO Odenwaldkreis ist es mir ein dringendes Anliegen, deutlich zu machen, dass wir das Bündnis Odenwald gegen Rechts uneingeschränkt unterstützen“, erklärt Andreas Hennemann, Kreisvorsitzender der AWO Odenwaldkreis.

„Das Bündnis setzt sich mit großem Engagement für Demokratiebildung und gegen Rechtsextremismus ein. Wir als AWO sehen es als Teil unserer Mission, eine vielfältige und offene Demokratie zu fördern und uns klar gegen Rechtsextremismus zu positionieren.“

Die Werte der AWO ließen an keiner Stelle zu, dass Mitmenschen mit Migrationshintergrund ausgeschlossen werden, so Hennemann weiter. „Es geht doch gerade in den sozialen Berufen (z. B. in der Pflege) nichts ohne unsere Kollegen aus dem Ausland.“

Das Bündnis Odenwald gegen Rechts ist im Odenwaldkreis ein unverzichtbarer Partner in der Arbeit zur Förderung demokratischer Werte. Mit Projekten wie den Stolpersteinaktionen, Podiumsdiskussionen an Schulen und Fachvorträgen hat es ein wertvolles Netzwerk zur Stärkung der Zivilgesellschaft aufgebaut. Für dieses Engagement wurde das Bündnis wiederholt ausgezeichnet.

Umso mehr stößt es bei der AWO auf tiefe Ablehnung, wenn unter dem Deckmantel der „Neutralität“ versucht werde, dem Bündnis die Legitimation abzusprechen.

Denn es gebe keine Neutralität bei Hass und Ausgrenzung, betont Andreas Hennemann weiter. „Das ist keine sinnvolle Politik, sondern ein fatales Signal, insbesondere an die Jugend im Odenwaldkreis.“ Alle politischen Parteien und Bürger im Odenwald seien aufgefordert, nach Lösungen zu suchen, um diesem Hass entgegenzutreten. Deshalb sei es wichtig das Bündnis auf breiter Ebene weiterhin zu unterstützen.

Andreas Hennemann stellt klar, dass es bei dieser Thematik keineswegs um Parteipolitik gehen dürfe. Die AWO sei als freier Träger parteipolitisch neutral. Sie wäre für alle Bürger da, für die sie im Rahmen ihrer Tätigkeiten Hilfe und Unterstützung leistet.

Die AWO grenze nicht aus und diffamiere nicht. „In einer demokratischen Gesellschaft“, so Hennemann, „muss man sich gegen rechtsextremes Gedankengut aussprechen und Haltung zeigen.“ Jede Form von Rassismus und Diskriminierung sei inakzeptabel!

Oliver Hülsermann, Geschäftsführer des AWO Kreisverband, unterstreicht den Wert der Demokratiebildung in der sozialen Arbeit. „Wir arbeiten in vielen Bereichen, insbesondere mit Kindern und Jugendlichen, und wir wissen aus unserer täglichen Praxis, wie entscheidend es ist, jungen Menschen demokratische Werte zu vermitteln.“

Demokratiebildung, so Hülsermann, sei ein zentraler Bestandteil sozialer Arbeit – nicht nur in den Einrichtungen der AWO, sondern auch in der Zusammenarbeit der kommunalen Jugendpflegen und an den Schulen im Odenwaldkreis.

„Die Mandatsträger in den Städten und Gemeinden sollten sich fragen, ob sie wirklich das Signal an die junge Generation senden wollen, dass die Bekämpfung von Rechtsextremismus und die Förderung von Demokratie weniger wichtig sind als politisches Kalkül“, fügt Hülsermann hinzu.

„Stattdessen sollten sie überlegen, wie sie Demokratiebildung weiter stärken und ausbauen können. Ein Beispiel für die Förderung dieser wichtigen Arbeit stelle das Bundesprogramm Demokratie leben! dar, das auch aufgrund des Engagements der Mitglieder von Odenwald gegen Rechts Fördermittel in den Odenwaldkreis bringt.“

Hennemann und Hülsermann betonen, dass die AWO Odenwaldkreis fest an der Seite von Odenwald gegen Rechts stehe. Beide appellieren an die Verantwortlichen in der Politik, sich für eine starke, demokratische Gesellschaft einzusetzen – ohne Zugeständnisse an die Kräfte, die unsere Gesellschaft gefährden wollen.