Phosphor-Recycling im Odenwaldkreis mit 2,7 Mio. Euro gefördert
ODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - Im Odenwaldkreis haben sich bereits 2019 zahlreiche Kommunen dem Projekt âInterPhOsâ (Interkommunales Phosphatrecycling) zur Verwertung und Aufbereitung von kommunalem KlĂ€rschlamm angeschlossen.
âIch freue mich, dass dieses interkommunale Projekt jetzt mit 2,7 Mio. Euro durch das hessische Umweltministerium gefördert wird.
Mit diesem Projekt im Odenwaldkreis werden nicht nur die Entsorgungskosten fĂŒr KlĂ€rschlamm fĂŒr die OdenwĂ€lder Kommunen langfristig reduziert und die Wertschöpfungskette im Odenwald gestĂ€rkt, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Ressourcenschutz geleistet.
Der im KlĂ€rschlamm enthaltene Phosphor ist ein knapper und wertvoller Rohstoff, auf den beispielsweise die Landwirtschaft angewiesen ist. Zurzeit wird vielerorts ein GroĂteil des KlĂ€rschlamms verbrannt, ohne den wertvollen Rohstoff Phosphor zu gewinnen.
Mit der hessischen Ressourcenschutzstrategie fördert Hessen deshalb Projekte wie âInterPhOsâ und setzt sich fĂŒr einen sparsamen Umgang mit natĂŒrlichen Ressourcen einâ, so Frank Diefenbach, MdL BĂNDNIS 90/DIE GRĂNEN, der als Mitglied in der Verbandsversammlung des Abwasserverbands Mittlere MĂŒmling das Projekt unterstĂŒtzt.
2017 wurde in der KlĂ€rschlammverordnung die Aufbringung von KlĂ€rschlamm zur DĂŒngung in der Landwirtschaft stark eingeschrĂ€nkt, weil KlĂ€rschlamm auch schĂ€dliche Stoffe enthĂ€lt wie Schwermetalle oder AntibiotikarĂŒckstĂ€nde, die Böden, GewĂ€sser und der Gesundheit schaden.
Seitdem fördert die hessische Landesregierung die PhosphorrĂŒckgewinnung. Allein im Jahr 2021 stellt das Land Hessen hierfĂŒr 12 Millionen Euro zur VerfĂŒgung.
Hintergrund: GemÀà KlĂ€rschlammverordnung besteht ab 2029 eine grundsĂ€tzliche Pflicht zur PhosphorrĂŒckgewinnung.
Die KlĂ€rschlammverordnung sieht ferner vor, dass KlĂ€rschlĂ€mme aus KlĂ€ranlagen mit einer AusbaugröĂe von 100.000 Einwohnerwerten oder mehr ab 2029 und KlĂ€rschlĂ€mme aus KlĂ€ranlagen mit einer AusbaugröĂe von 50.000 Einwohnerwerten oder mehr ab 2032 nicht mehr direkt bodenbezogen verwertet werden dĂŒrfen.
Auch kleinere Anlagen können eine PhosphorAusbeute bringen, die helfen kann, den Phosphor-Engpass zu ĂŒberwinden.