Odenwaldkreis intensiviert Austausch über Gesundheitsförderung
Beitritt zu wichtigem Netzwerk bringt Impulse für zielgenaue AngeboteODENWALDKREIS / ERBACH. - Der Odenwaldkreis setzt bei der Förderung des Gesundheitswesens weiter auf Vernetzung und ist dem hessischen Partnerprozess „Gesundheit für alle“ beigetreten.
In der jĂĽngsten Jahrestagung, die virtuell stattfand, wurde die Beitrittsurkunde symbolisch an Dr. Antje Siebel, Leiterin des Gesundheitsamts, ĂĽbergeben.
„Wir versprechen uns von dem Verbund wichtige, praktische Impulse für die Gestaltung der Gesundheitsförderung vor Ort“, betont Landrat Frank Matiaske. „Wir können voneinander lernen und bekommen Unterstützung in vielen Feldern, etwa auch bei der möglichen Akquise von Fördergeldern.“
Matiaske dankte Dr. Siebel und der Gesundheitsmanagerin des Odenwaldkreises, Anika Schilder, fĂĽr ihre Initiative zugunsten einer Mitgliedschaft des Kreises in diesem Zusammenschluss.
Das Netzwerk „Gesundheit für alle“ unterstützt und begleitet Kommunen im Auf- und Ausbau von integrierten Strategien zur Gesundheitsförderung, so genannten Präventionsketten.
Sie sollen dazu beitragen, wichtige Angebote und Ansätze über Sektorengrenzen hinweg – also zwischen Medizin, Pflege und sozialer Betreuung – aufeinander abzustimmen, bedarfsgerechte Unterstützungsangebote sicherzustellen und bekannt zu machen.
Im Sinne von BĂĽrgerinnen und BĂĽrgern jene Sektoren noch besser miteinander zu verknĂĽpfen, ist bereits Bestandteil der Gesundheitsstrategie des Odenwaldkreises; dies kann nun deutlich intensiviert werden.
FĂĽr den Odenwaldkreis ist dabei die Gesundheitsmanagerin federfĂĽhrend. Sie wird in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt entsprechende Projekte initiieren und begleiten.
Ein erster Schritt wird eine Erhebung bei Kommunen und sozialen Trägern über Angebote für Seniorinnen und Senioren sein, um Bedarfe festzustellen und darauf zu reagieren. Im weiteren Verlauf sollen dann auch andere Lebensphasen in den Blickpunkt genommen werden.
„Die Erfahrungen, die mit solchen und ähnlichen Projekten andernorts gemacht wurden, und der Austausch darüber helfen uns, sie bei uns anzustoßen beziehungsweise schon Vorhandenes zielgenau weiterzuverfolgen“, betonen Dr. Siebel und Schilder.
Die Zusammenarbeit gibt es im Rahmen des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit in ganz Deutschland. In jedem Bundesland gibt es Koordinierungsstellen, die in der Regel von den Gesundheitsministerien und den Krankenkassen finanziert werden. Unterstützt werden sie zudem von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Für den Odenwaldkreis ist die Koordinierungsstelle in Hessen die direkte Ansprechpartnerin; getragen wird sie von der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V.
Einen Informationsaustausch gibt es aber auch über eine bundesweite Internetplattform, die den Mitgliedern zur Verfügung steht – immer mit dem Ziel, ein gesundes Leben von Menschen jeden Alters und jedweder Herkunft zu fördern.
Beispielsweise gab es auch einen Austausch darüber, wie man Menschen mit Migrationsgeschichte eine Corona-Impfung näherbringen kann. Dazu stellten in einem Online-Treffen mehrere Kommunen Best-Practice-Beispiele vor.
Innerhalb des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit stehen den Kommunen ĂĽberdies Ansprechpartner zu bestimmten Themen zur VerfĂĽgung.
In den Bereichen Frühe Hilfen, Migrationsarbeit oder auch Hospizarbeit wurden diese Kontakte schon genutzt, um Erfahrungen aus ganz Deutschland für den Odenwaldkreis nutzen zu können.
In Hessen sind bisher sechs Kommunen dem Partnerprozess beigetreten, drei weitere beteiligen sich an der Internetplattform. In ganz Deutschland sind es bereits 74 Organisationen und mehr als 70 Kommunen.