NEWS

Erbacher Schule am Sportpark stärkt den >grünen Daumen<

Die Schülerinnen und Schüler der Schule am Sportpark in Erbach haben verschiedene Sträucher und Bäume gepflanzt, anhand derer man die phänologischen Jahreszeiten ablesen kann. Foto: Pressedienst Erbach

Schülerinnen und Schüler pflanzen einen phänologischen Garten

ERBACH. - Die Natur in ihrem Jahresverlauf beobachten – dazu lädt ein neu angelegter phänologischer Garten an der Schule am Sportpark in Erbach ab sofort ein.

Schülerinnen und Schüler der Schule haben im Rahmen des Wahlpflichtkurses „Globale Verantwortung“ unter der Leitung von Yvonne Gärtner für den Garten auf einer Fläche vor der Schule die bereits vorhandene Bepflanzung mit ausgewählten Zeigerpflanzen ergänzt.

Unterstützt wurden sie dabei durch den Odenwaldkreis, die Stadt Erbach, den BUND Odenwald und dem OvBUK e.V. im Rahmen der Initiative „Lebendiges Erbach“. Die Auswahl der Pflanzen orientierte sich an der „Phänologischen Uhr“ des Deutschen Wetterdienstes.

Phänologische Gärten veranschaulichen wie sich Witterung und klimatische Veränderungen am Standort auf Entwicklungszyklen von Pflanzen auswirken. Hierfür werden leicht beobachtbare Entwicklungsstufen, wie die Zeitpunkte der Blüte oder Fruchtreife bestimmter Pflanzen, verwendet.

Schülerinnen und Schüler, aber auch alle anderen Interessierten, können nun im neuen Garten den Verlauf der phänologischen Jahreszeiten und deren jährliche Schwankung anhand charakteristischer Entwicklungsstufen der Pflanzen beobachten.

Beginnend mit der Blüte von Hasel und Schneeglöckchen bis zum Blattfall der Stiel-Eiche lassen sich so die 10 Jahreszeiten des phänologischen Kalenders ablesen.

Die Initiatoren des Projektes hoffen, dass der kleine phänologische Garten in Erbach nach einer Anwachsphase dazu beiträgt, neugierig zu machen und Freude an Naturbeobachtungen mitten in der Stadt erleben zu können.

„Unsere Haltung zu Fragen des Natur- und Klimaschutzes, als auch der regionalen Landschaftspflege, wird neben dem Wissen um die Zusammenhänge auch durch direkte Naturerfahrung und Interaktion mit Natur geprägt“, erläutert Michael Flath vom BUND Odenwald die Idee hinter dem Projekt.

Auch in der Klimaforschung werden phänologische Beobachtungen verwendet. Wie Daten des Deutschen Wetterdienstes zeigen, hat sich auch bei uns in Hessen der Ablauf der jährlichen Pflanzenentwicklung und Vegetationsperioden als Folge des Klimawandels erkennbar verändert.

Pollenflugvorhersage, Landwirtschaft und Imkerei sind weitere wichtige Einsatzgebiete phänologischer Beobachtungen. Nicht zuletzt kann sich auch der Hobbygärtner die Phänologie zunutze machen. Beispielweise zeigt die Blüte der Forsythie den richtigen Zeitpunkt zum Schneiden der Rosen im Garten.