âLoabserâ-Unikat Peter Miksch wird 80
In vielen Lebensbereichen hat er sich Sporen verdientELSBACH. - Beruflich hat er sich Sporen verdient, doch auch im kulturellen Bereich sind seine Verdienste Legende. In Reichenberg, im damaligen Sudetenland geboren, ist er in Erbach aufgewachsen und ein echter Loabser. Die Rede ist von Peter Miksch In der Altewiese 10, im Stadtteil Elsbach, der am Samstag, 2. Februar, seinen 80. Geburtstag feiert.
Nach seiner Lehrzeit bei der damaligen Firma Masing und dem abgeleisteten Wehrdienst war der Jubilar nahezu 40 Jahre bei der Gasversorgung Odenwald, spĂ€ter Maingas und SĂŒdhessische Gas und Wasser AG als technischer Angestellter tĂ€tig.
Von 1969 an konnte er in der Umstellungsphase von Ferngas auf Erdgas als Energieberater viele Neukunden dem Versorgungsunternehmen zufĂŒhren.
In weiten Bevölkerungsbereichen bekannt wurde Miksch durch sein Hobby im journalistischen Bereich. Ăber 14 Jahre hinweg glossierte er in der OdenwĂ€lder Heimatzeitung unter dem Pseudonym âLoabserâ tĂ€glich heitere oder auch kuriose Begebenheiten aus der Region.
Der Erbacher Marktplatz war schon am 16. Dezember 1976 ein Thema. Damals schrieb er, dass er keine WeltstadtstraĂe sei, sondern ein âPflasterstein-Fleckchen, etwas gröĂer als ein FuĂballfeld.
Doch nirgendwo in der ganzen Stadt sind so viele internationale âUntermĂ€nnerâ ĂŒber das Pflaster geschlĂŒrft, geschlichen, gestolpert oder getorkelt, wie ĂŒber dieses StĂŒckchen Erbach. Da drĂ€ngen sich Reiseleiter, Kaffeetanten, Friesen, Urlauber und natĂŒrlich auch viele âLoabserâ.
Als Mitglied der Spielgruppe âErbacher Loabserâ war Miksch nicht nur Mitgestalter ungezĂ€hlter öffentlicher PrĂ€mienverlosungsveranstaltungen der Sparkasse, sondern aktiv auch bei den Kreisaltentagen und den WohltĂ€tigkeitsveranstaltungen des Deutschen Roten Kreuzes eingebunden.
Schon als 18-JĂ€hriger stand Peter beim CV Ulk in der BĂŒttÂŽ. Und weil seine geschliffenen WortbeitrĂ€ge stets ein Programmhöhepunkt waren, war der Fastnachter auch in Darmstadt, im Wiesbadener Kurhaus, dem Zoo-Gesellschaftshaus in Frankfurt und vielen OdenwĂ€lder Veranstaltungen ein gerne gesehener Gast.
Seine absoluten fastnachtlichen Höhepunkte fielen in die 70er Jahre, wo er als Olympia-Reporter und Schuhputzer âPfui Deibelâ unterwegs war und sogar das KunststĂŒck fertig brachte, gleichzeitig in Michelstadt und Erbach als ElferratsprĂ€sident zu fungieren.
Ein Ereignis, dass ihm mancher Loabser lange Zeit ĂŒbel nahm. Noch einmal voll ins Zeug legte er sich beim 111-jĂ€hrigen KampagnejubilĂ€um des CV Ulk, ĂŒber das auch Rundfunk und Fernsehen berichteten.
Wem auch sonst fallen SprĂŒche ein wie âStroh im Kopf kann sich nur leisten, wer Geld wie Heu hatâ oder âLieber einen Tausender im Safe als eine Million im Eimerâ? Mit dem Verdienstorden in Gold erhielt Miksch 1988 die höchste Auszeichnung des Bundes Deutscher Karneval.
Nach seinem 50. Lebensjahr ging es Peter etwas ruhiger an. Doch wenn er gebeten wurde, eine Laudatio oder auch BĂŒttenrede zu schreiben, gab es nie ein Nein. So auch beim 200-jĂ€hrigen Eulbacher Markt, wo er nicht nur bei der Vorbereitung des Bunten Abends mitarbeitete, sondern auch aktiv mitgewirkt hat.
Hilfsbereit und Anteil nehmen möchte der Senior bei guter Gesundheit auch weiterhin. Dies hoffen auch die noch verbliebenen WeggefĂ€hrten, die ihm beim HĂ€ndeschĂŒtteln noch viele Jahre der Lebensfreude wĂŒnschen.