Skulpturen brauchen Unterstützung
HÖCHST. - Der Höchster Vaterunser-Meditationsweg ermöglicht seit seiner Eröffnung 2009, dieses zentrale Gebet der Christenheit sozusagen zu begehen, es von Station zu Station pilgernd und meditierend mitzubeten.
Der Weg beginnt am Kloster Höchst, führt über die Frankfurter Straße hinauf in Richtung Wald und Schillertempel und von dort wieder abwärts über den Nonnenweg zurück zum Kloster.
Die einzelnen Abschnitte des Vaterunsers werden auf diesem Weg durch aussagestarke Holzskulpturen markiert, die auch jeweils noch viel Spielraum für eigene Interpretation ermöglichen.
„Geschaffen wurden die Skulpturen damals von Schülerinnen und Schülern der Holzbildhauerklasse in den Beruflichen Schulen Michelstadt unter Betreuung der Fachlehrer Harald Donke und Baldur Greiner“, erinnert sich Winfried Klotz.
Er lebt als Pfarrer im Ruhestand in Bad König und wirkte seinerzeit bereits bei der Planung und den Vorarbeiten für den Gebetsweg mit.
Klotz hat nun vorerst die Aufgabe übernommen, den Vaterunserweg zu betreuen, nachdem die seitherige Klosterpfarrerin Marion Rink im April in den Ruhestand gegangen ist.
Einerseits ist Holz ein lebendiges und warmes, schön anzufassendes Material. Andererseits ist es aber auch verwitterungsanfällig, umso mehr, als die Skulpturen das ganze Jahr über und damit bei jeder Witterung im Freien stehen.
Bereits vor sieben Jahren musste daher die fünfte Station, die sogenannte Brotbitte („Unser tägliches Brot gib uns heute“), erneuert werden, weil die Vorgängerin von Nässe und anderen Wettereinflüssen zerstört worden war.
„Es gab keine Reproduktion der Vorgängerskulptur, sondern eine komplett neue, wiederum aus der Klasse von Harald Donke“, so Klotz. Sie wurde aus Eiche geschaffen, also durchaus resistent, doch auch sie musste nun wieder von Donke und Mitarbeitern überarbeitet und konnte so erhalten werden.
„Sie hatte Risse, und die Oberfläche war porös geworden“, erklärt der Ruhestandspfarrer. Die Fachleute aus Michelstadt haben sie abgeschliffen und neu gestrichen – Dank eines benzingetriebenen Generators, den Winfried Klotz zur Verfügung stellte, konnte das vor Ort geschehen und ersparte einen aufwändigen Transport in die Schule nach Michelstadt.
„Nun gibt es aber noch eine weitere Station, die leider völlig verwittert ist und daher komplett erneuert werden muss“, berichtet Klotz; es ist die siebte und damit vorletzte, im hinteren Bereich der Straße „Am Weinberg“ gelegen.
„Und führe uns nicht in Versuchung“, lautet der zugehörige Gebetsabschnitt. Wieder wird Harald Donke verantwortlich zeichnen für die Neugestaltung. „Ich freue mich, dass er uns so unterstützt, das ist sehr wertvoll“, sagt Winfried Klotz dankbar.
Finanziell allerdings muss die Erneuerung natürlich ebenfalls gestemmt werden. Von daher wirbt der Pfarrer um Spenden und hofft darauf, dass viele mithelfen, um diesen wohl kürzesten Pilgerweg Hessens zu erhalten.
Wer dazu einen Beitrag leisten möchte, kann dies mit einer Spende auf folgendes Konto tun: IBAN: DE03 5085 2651 0013 0022 25 bei der Sparkasse Dieburg, BIC: HELADEF1DIE; Verwendungszweck: VZ 1498-529003.