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„Cannabis“ an der Oberzent-Schule Beerfelden: Alles (l)egal?

Die Bilderkette zum Projekttag verdeutlicht die unterschiedlichen Präventionsansätze: Neben Sachinformationen werden auch Kenntnisse der eigenen Stärken sowie die persönliche Risikobereitschaft thematisiert.

Projekttag im Jahrgang 8 zur Aufklärung, Prävention und eigenen Risikoeinschätzung im Zusammenhang mit der Modedroge

BEERFELDEN. - In der vergangenen Woche ist das Cannabis-Projekt im Jahrgang 8 der Oberzent-Schule in Beerfelden in Kooperation mit Horst Weigel (Fachstelle für Suchtprävention und Jürgen Brilmayer (selbständiger Therapeut) sowie dem Schulförderverein als Finanzierungspartner zum dritten Mal absolviert worden

Alle Schülerinnen und Schülern der 8. Klassen sowie aus dem Bereich der Lernhilfe ist an verschiedenen Station die Möglichkeit gegeben worden, sich nicht nur mit kritischen, spannenden und lehrreichen Informationen rund um Cannabis, Hanf und Haschisch auseinanderzusetzen, sondern gleichzeitig über etwas über das eigene Risikoprofil zu lernen und sich persönlicher Stärken bewusst zu werden.

Letzteres ist nicht zuletzt von zentraler Bedeutung, um zu verhindern, dass bei Problemen und Krisen (aber auch Druck durch Gruppen- und Freundeskreise) aufgrund eines schwachen Selbstwertgefühls ein schneller Rauschmittelkonsum als Weg der Problemlösung bzw. Anpassung gewählt wird.

Zur Reflexion des Gelernten und der eigenen Erfahrungen erhielten die Jugendlichen nach Durchlauf der verschiedenen Projektstationen abschließend im Planum die Gelegenheit, ihre individuellen Eindrücke zu schildern und ein persönliches Fazit zu ziehen.

Mit einer insgesamt positiven Bilanz wurde das Projekt durch die Schülerschaft evaluiert und ist – aufgrund der wichtigen Unterstützung durch den Schulförderverein – für den nächsten Jahrgang 8 als Baustein der Sucht- und Gewaltprävention an der Oberzent-Schule fest eingeplant.

Ergänzend zum Vormittag ist am gleichen Tag ein Elternabend für den Jahrgang 8 veranstaltet worden, auf welchem alle Erziehungsberechtigten durch Herrn Weigel und Herrn Brilmayer als Fachreferenten die Gelegenheit erhalten haben, sowohl grundlegende Information zu erfahren als auch persönliche Fragen konkret beantworten zu lassen.

Besonders mit dem gängigen Vorurteil, dass bereits der einmalige Konsum eines Joints in die Drogenabhängigkeit führt, ist an diesem Tag aufgeräumt worden. Eine Beratung, welche zudem kostenfrei und mit Verschwiegenheit gegenüber Dritten erfolgt, sollte jedoch häufiger genutzt werden, wünschten sich Weigel und Brilmayer.

Dabei betonten beide Referenten die zentrale Bedeutung der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten und auch deren Aufklärung bzgl. Drogen wie Cannabis, um eine gemeinsame der Situation angemessene Vorgehensweise zu erreichen.

Auch die Schule sei hier kontinuierlich gefordert, beim Thema Drogenmissbrauch aufmerksam zu bleiben. Weigel und Brilmayer lobten weiterhin die Absicht der Oberzent-Schule, neben der zukünftigen Kooperation auch Handlungsstrukturen zu entwickeln, so dass prinzipiell alle Lehrkräfte bei Vorfällen in diesem Bereich gezielt und effektiv im Sinne der Betroffenen handeln könnten.