NEWS

Beerfelden ist nicht Buenos Aires, der Odenwaldkreis keine Nation

Heute antwortet Melchior Leander Griffelspitz seinem Satire-Kollegen Knecht Ruprecht auf dessen jĂŒngste Weihnachtsbotschaft zum 3. Adventssonntag

„Afuera!“, schreit der neoliberale Javier Milei, seines Zeichens StaatsprĂ€sident von Argentinien, und reißt mit Genugtuung und Ă€ußerst publikumswirksam die Zettel mit den aktuellen Ministerposten von einer Pinnwand ab. Das Video wurde bisher unzĂ€hlige Male geklickt.

„Hinaus!“ Der Staat gehört entrĂŒmpelt. Dabei reduziert Milei sein Kabinett um die HĂ€lfte. Sparen ist angesagt. Es fallen die Kultur, das Soziale, die Erziehung und sogar die Gesundheit als Ministerien weg. Es verbleiben Ökonomie, Justiz sowie die Verteidigung, als auch das Außen- und das Innenministerium.

Eine Entwicklung, die der geschÀtzte, allerdings mit Blindheit geschlagene Knecht Ruprecht auf unsere Kreisverwaltung herunterbricht und auch dort gerne den bewÀhrten LÀusekamm ansetzten möchte.

Unnötige Pöstchen muss man abschaffen. Die sind so sinnvoll, wie eine Katzenklappe in einem Unterseeboot. Recht hat er, der weihnachtliche SacktrÀger und Rutenschwinger.

Nur ist die Welt nicht so, wie sie ihm gefĂ€llt. Wer ein kleines Immobilienimperium besitzt, reicher Erbe ist und daher das Sparen als Hobby betreibt, kann als Technokrat natĂŒrlich auf Kultur verzichten, Arbeit und Soziales gehen ihm eh am Popo vorbei, da ja die Mieteinahmen fließen und die Bezieher von Grundsicherung oder BĂŒrgergeld sowieso alle Faulenzer sind.

Auch die Erziehung scheint ihm egal, Lehrer und Erzieher sind fĂŒr ihn dauerkurende unnötige Brotesser, schlicht linksversifftes nutzloses Pack. Mit der Gesundheit ist dies so eine Sache. Da hat man doch gerne eine Krankenversicherung, wenn mal die Bandscheibe operiert oder das Knie ausgetauscht werden muss. Nicht jeder kann solche Eingriffe aus der Portokasse zahlen.

Wem die FDP zu links ist, wer einfache Wahrheiten propagiert und keine Grautöne zwischen Schwarz und Weiß erkennen kann, der ist farbenblind und sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Als nebenberuflicher Unternehmensberater mĂŒsste Knecht Ruprecht dies wissen, zumal er, das ist jetzt kein Witz, ein intelligenter Mensch ist, der ĂŒber viele FĂ€higkeiten verfĂŒgt.

Nur an der Empathie sollte der in dieser Hinsicht mit Blindheit Geschlagene noch reichlich arbeiten. Wenn sein Sack nach Weihnachten leer ist, hat es dort reichlich Platz, um diese darin zu verstauen.