Bettenhaus am Kreiskrankenhaus Erbach mit Minister Kai Klose offiziell eröffnet
ODENWALDKREIS / ERBACH. - Im Zuge der Generalsanierung des Bettenhauses des Kreiskrankenhauses Erbach der Gesundheitszentrum Odenwaldkreis GmbH (GZO) wurde der letzte Bereich fertiggestellt.
Damit sind alle sechs Stockwerke saniert und renoviert.
Bei der offiziellen Eröffnung Ende September konnte Geschäftsführer Andreas Schwab neben Mitgliedern des Aufsichtsrats und der Gesellschafterversammlung auch den Hessischen Minister für Soziales und Integration, Kai Klose, begrüßen und durch die neuen Räume führen.
Mit der Fertigstellung des Bettenhauses erreicht die vor 20 Jahren begonnene, zukunftsweisende strategische und bauliche Zielplanung am GZO ihr Ziel.
Im letzten Bauabschnitt wurde das 1968 in Betrieb genommene Bettenhaus im Innenbereich vollständig entkernt und neu aufgebaut. Zuvor erfolgte eine energetische Sanierung der Außenfassade und des Dachbereiches.
So kann das Krankenhaus nach aufwändigen Umbaumaßnahmen den Patientinnen und Patienten nun auf allen sechs Etagen einen erheblich gesteigerten Komfort und Service anbieten. In den sanierten Patientenzimmern im Bettenhaus ist Platz für regulär 204 Betten, maximal 219 Betten.
Weitere bettenführende Bereiche sind die Intensivstation, die Aufnahmestation, die Wahlleistungsstation sowie die Geburtsabteilung. Umgesetzt wurde ein modernes und ansprechendes Konzept mit Zweibettzimmer-Standard, das in den nächsten Wochen bezogen wird.
In seiner Ansprache bedankte sich Geschäftsführer Andreas Schwab bei den beteiligten Fachleuten und Unternehmen, die professionell, aber auch mit Vorsicht und Bedacht in diesen schwierigen Zeiten vorgegangen sind.
„Ein herzliches Dankeschön gilt vor allem unseren Beschäftigen, die in den vergangenen Jahren so gut und zuverlässig hier im GZO tätig waren, jede und jeder an seinem Arbeitsplatz, gemeinsam Hand in Hand.
Sie alle haben die baulich bedingte Umstrukturierung mitgetragen – eine tolle Leistung!“ Unter dem Leitspruch >Wer sein Ziel kennt, findet seinen Weg< sei vor rund 20 Jahren eine Zielplanung entwickelt worden, die Schritt für Schritt umgesetzt worden sei.
Der Geschäftsführende Direktor der Hessischen Krankenhausgesellschaft Prof. Steffen Gramminger lobte die Umsetzung der Zielplanung mit den Worten: „Alles richtig gemacht“.
Er ging aber auch auf die aktuelle Lage der Krankenhäuser in Hessen und in Deutschland ein und forderte die Bundespolitik auf, die Finanzierung der Krankenhäuser in diesen Krisenzeiten auf ein stabiles Fundament zu stellen.
„Eine unbürokratische Soforthilfe ist dringend notwendig, sonst wird unsere Gesundheitsversorgung Schaden erleiden“, so der Chef der Krankenhausgesellschaft.
Staatsminister Kai Klose gratulierte zur Inbetriebnahme des neuen Bettenhauses und zeigte sich beim Rundgang von den Stationen sehr angetan: „Wir stehen für eine wohnortnahe Krankenhausversorgung und das Gesundheitszentrum hier im Odenwaldkreis ist ein gutes Beispiel dafür, wie man eine wohnortnahe Patientenversorgung auf hohem Niveau sicherstellen kann“, so der Minister.
Landrat Frank Matiaske dankte allen Verantwortlichen für das hohe Engagement bei der Umsetzung der Zielplanung und schloss auch seine beiden Amtsvorgänger Horst Schnur und Dietrich Kübler ein.
Beide hätten die Weiterentwicklung des Gesundheitszentrums als „Herzensangelegenheit“ betrachtet, und auch er sehe sich diesem verpflichtet. „Eine gute Gesundheitsversorgung mit dem GZO im Mittelpunkt ist für unsere Region unerlässlich“, weshalb der Kreistag auch einvernehmlich hinter dem GZO stünde.
„Wir unterstützen unser Gesundheitszentrum nach besten Kräften, aber Bund und Land müssen hier in erster Linie tätig werden“, mahnte auch Landrat Matiaske eine schnelle finanzielle Unterstützung der Krankenhäuser durch die Bundesregierung an.
Architekt Mathias Kirschner zeichnete die einzelnen Schritte der Zielplanung nach und konnte
Geschäftsführer Andreas Schwab den symbolischen Schlüssel zum Bettenhaus übergeben, den dieser stolz entgegen nahm.
„Wir freuen uns, für unsere Patientinnen und Patienten und die Odenwälder Bevölkerung eine hochwertige Gesundheitsversorgung jetzt in modernen, ansprechenden Räumlichkeiten sicherstellen zu dürfen“, stellte Geschäftsführer Schwab als Fazit fest.
Weitere Informationen: Gesundheitszentrum Odenwaldkreis GmbH, Telefon: 0 60 62 - 79 20 00, Mail: Info(at)GZ-Odw.de
Blick in die neuen Stationsbereiche und Patientenzimmer
Sowohl per Aufzug als auch über das Haupttreppenhaus gelangt man auf die verschiedenen Ebenen des neuen Bettenhauses.
Hier kommt man direkt an den neuen Stationsstützpunkten (Pflegestützpunkt) an, die im zentralen Bereich jeder Ebene gegenüber der Aufzugsgruppe platziert sind.
Rechts- und linksseitig davon befinden sich die Stationen mit den Patientenzimmern und Pflegefunktionsbereichen. Die Patientenzimmer sind freundlich und hell mit farbigen Akzenten, die von Station zu Station unterschiedlich gestaltet sind.
Fußböden, Wände und Decken und auch die komplett erneuerte Strom- und Wasserversorgung entsprechen dem aktuellen Standard.
Wandeinbauten bieten in den Patientenzimmern die Möglichkeit zur Aufbewahrung der neuen mobilen Patientenschränke. Zudem werden Pflege-Utensilien in den 2-Bett-Zimmern griffbereit in einem Pflegearbeitsschrank aufbewahrt.
Jedes Zimmer verfügt über einen eigenen Sanitärbereich, der durch den Einbau einer barrierefreundlichen Duschmöglichkeit aufgewertet wurde. Vervollständigt wird die Nasszelle durch Toilette, Waschbecken mit Spiegel und Ablagemöglichkeiten.
Die mobilen Nachttische sind mit Terminals ausgestattet, mit denen sich TV, Radio und Telefon bedienen lassen. Dieser zeitgemäße Komfort beinhaltet außerdem die Verfügbarkeit von W-LAN in allen Patientenzimmern.
Jede Ebene verfügt über ein spezielles Zimmer zur Versorgung schwergewichtiger Patienten. Im Raum befindet sich ein Patientenhebesystem, das die Bewegung des Patienten unterstützt und bis in das große geräumige Bad reicht.
Am westlichen Ende des Flurs jedes Stationsbereiches sind jeweils drei Patientenzimmer als sogenannte Schleusenzimmer eingerichtet, die den Mitarbeitern durch ihre besondere Ausstattung das hygienische Arbeiten mit infektiösen Patienten erleichtern.
Neu ist auch der spezielle ISO-Bereich auf Ebene 1. Hier stehen 7 Zimmer mit 13 Betten zur Versorgung isolationspflichtiger Patienten zur Verfügung (inkl. der 3 Schleusenzimmer).
Aktuell werden auf dieser Ebene die nicht intensiv-pflichtigen Corona-Patienten versorgt. Hierfür wurde der ISO-Bereich um fünf 2-Bett-Zimmer erweitert und nimmt damit den gesamten westlichen Stationsbereich ein.
Neu sind auf allen Ebenen die Service-Stationen im Flurbereich. Hier gibt’s auf Knopfdruck Kaffee, heißes Wasser für Tee sowie gekühltes Wasser mit und ohne Sprudel – rund um die Uhr.
Frühstück, Mittagessen und Abendessen wird für die Patienten von der hauseigenen GZO-Küche täglich frisch zubereitet und direkt ans Bett gebracht. Die Komponenten kann jeder Patient selbst zusammenstellen oder er wählt eines der täglich wechselnden, frisch zubereiteten Tagesmenüs.
Die Verpflegungswünsche werden - soweit möglich – von den Servicemitarbeiterinnen der Küche bei den Patienten erfragt. Nahezu alle Patientenzimmer bieten Ausblick auf die Landschaft Richtung Süden.