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Menschen fördern, Lebensunterhalt sichern, Verwaltung modernisieren

Verabschiedung: Hauptabteilungsleiter Erich Lust (Mitte) geht in den Ruhestand. Für seine langjährige Mitarbeit danken ihm (von links) Landrat Frank Matiaske, Personalratsvorsitzende Britta Ziefle, Personalamtsleiter Manfred Kaufmann und Kreisbeigeordneter Michael Vetter. Foto: Stefan Toepfer/Kreisverwaltung

Hauptabteilungsleiter Erich Lust verabschiedet + + + Kommunales Job-Center aufgebaut

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Zu den Kernaufgaben des Landratsamts gehört es, Menschen zu unterstützen, die Hilfe brauchen – etwa weil sie Leistungen benötigen, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, oder bei der Suche nach einem Arbeitsplatz gefördert werden müssen.

Für dieses große und wichtige Feld war seit Januar 2005 Erich Lust als Leiter der Hauptabteilung Arbeit und Soziale Sicherung verantwortlich. Nun ist er von Landrat Frank Matiaske in den Ruhestand verabschiedet worden.

„Sie haben Ihre Hauptabteilung mit großem Sachverstand und ebenso großer Umsicht geführt“, sagte Matiaske in einer kleinen Feierstunde. Wie er, so bedankte sich auch der für Arbeit und Soziales zuständige Kreisbeigeordnete Michael Vetter bei Lust für „die immer sehr gute Zusammenarbeit“.

Zu den Hauptaufgaben Lusts gehörte unter anderem die Einrichtung des Kommunalen Job-Centers. Damals sei schnell klargeworden, dass der Odenwaldkreis das Job-Center eigenständig und nicht gemeinsam mit der Agentur für Arbeit betreiben wolle, schilderte Lust. „Etwas völlig Neues aufbauen zu können, hat mir viel Freude gemacht.“

Weitere große Herausforderungen ließen aber nicht auf sich warten – sei es die Unterbringung vieler Flüchtlinge im Jahr 2015, sei es die Corona-Pandemie, die etliche Menschen vor wirtschaftliche Schwierigkeiten gestellt hat.

„Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dafür gesorgt, dass diese Probleme angegangen wurden und nicht noch viel größer geworden sind“, hob Matiaske hervor.

Aber auch verwaltungsintern hat Lust einiges auf den Weg gebracht, zuletzt die Einführung der elektronischen Akte im Job-Center. Für die restlichen Bereiche der Hauptabteilung Arbeit und Soziale Sicherung steht dies noch aus – darum wird sich Lusts Nachfolgerin Sandra Schnellbacher kümmern.

Die Leiterin des Kommunalen Job-Centers wurde nach einer internen Stellenausschreibung als neue Hauptabteilungsleiterin ausgewählt. „Mit dieser Entscheidung ist eine gute Kontinuität gegeben“, sagte Lust, der in diesen Tagen seine Nachfolgerin einarbeitet.

Als wesentlichen Beitrag für eine moderne Verwaltung nannte Vetter auch Lusts Einsatz bei der Personalführung sowie dabei, junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das duale BASS-Studium bei der Hochschule Fulda zu gewinnen (Bachelor of Arts Soziale Sicherung, Inklusion, Verwaltung). „Der Odenwaldkreis ist hier Spitzenreiter in Hessen“, so Vetter.

Der letzte Arbeitstag von Lust ist mit Blick auf Urlaub, Ãœberstunden und Lebensarbeitszeit der 11. August, der formale Eintritt in den Ruhestand folgt dann Ende Oktober.

Lust hatte von 1979 bis 1982 den Vorbereitungsdienst für den gehobenen nichttechnischen Dienst beim Regierungspräsidium in Darmstadt absolviert, bevor er danach in Darmstadt beim Landeswohlfahrtsverband im Referat Erziehungshilfe beschäftigt war.

1990 kam er dann in die Kreisverwaltung, zunächst als Sachbearbeiter im damaligen Sozialamt. Im Oktober 1997 wurde er Abteilungsleiter des Sozialamts, im Januar 2005 dann Leiter der Hauptabteilung Arbeit und Soziale Sicherung. Im September 2019 konnte er sein 40-jähriges Dienstjubiläum im Öffentlichen Dienst begehen.

Auch die Personalratsvorsitzende Britta Ziefle und Personalamtsleiter Manfred Kaufmann wünschten dem Einundsechzigjährigen eine erfüllte Zeit im Ruhestand. Kaufmann zufolge geht mit Lust „einer der dienstältesten Führungskräfte“.

Ziefle erinnerte daran, dass er in punkto Vereinbarkeit von Familie und Beruf für ein Novum in der Kreisverwaltung gesorgt hatte: Er war seinerzeit der erste Mann, der für die Betreuung seines Kindes zwei Jahre in Teilzeit gearbeitet hatte.

Das war Anfang der neunziger Jahre. „Nicht nur fachlich, sondern auch in dieser Hinsicht haben Sie einen Maßstab gesetzt“, sagte Matiaske.