„Mit >Made in Südhessen< regionale Produkte weiter in den Fokus rücken“
Ulrich Diehl will mit seiner Messe sensibilisieren für die heimische Wirtschaft in SüdhessenERBACH. - Die lebensgroßen, mächtigen Mammuts am vorderen Eingang des Volksbank Atriums in der Erbacher Helmholtzstraße waren zwar ursprünglich keineswegs heimisch in Südhessen, wohl aber wurden die Nachbildungen hier erschaffen.
Das gilt selbstverständlich auch für alle anderen Produkte und Dienstleistungen, die zur Messe >Made in Südhessen< am vergangenen Wochenende vorgestellt und angeboten wurden.
Und mit seiner Mammut-Herde hat der Erbacher Designer und Elfenbeinschnitzer Bernhard Röck gleich ein Highlight zu dieser erstmaligen Veranstaltung von Ulrich Diehl präsentiert.
„Produkte aus Südhessen bekannter machen“, lautet das Credo des in Darmstadt mit seinem gleichnamigen Verlag ansässigen Odenwälders.
Dazu hat er sich jetzt erstmals die Odenwälder Kreisstadt Erbach als Veranstaltungsort ausgesucht, um die regionalen Produkte in den Fokus zu stellen.
Diese genießen nämlich allemal größere Hochachtung unter den Verbrauchern als Importware, die teilweise aus entfernten Regionen importiert werden müssen und somit auch die Umwelt stärker belasten.
So rückten denn „Pfanne von Anne“, die hammergeschmiedeten, gusseisernen Pfannen mit besonderen Griff-Patent der um keinen Spruch verlegenen Bad Königerin Anne Gaydoul, ebenso in den Fokus der Besucher, wie Blumen aus Babenhausen oder handwerklich hergestellte Seife aus Mossautal.
Es versteht sich fast von selbst, dass im Odenwald, und insbesondere in Erbach, die Elfenbeinschnitzerkunst da nicht außen vor bleiben kann.
Diese wurde vertreten von dem im Erbacher Stadtteil Günterfürst beheimateten Designer und Elfenbeinschnitzer Bernhard Röck, der neben seiner selbstgebauten Mammutherde nicht nur die Eiszeit lebendig werden ließ, sondern auch dafür sensibilisierte, dass Elfenbeinkunst aus dem Odenwald heute keinem Elefanten mehr Schaden zufügt.
Die hier verwandten Materialien der Odenwälder Elfenbein-Handwerker stammen ausschließlich aus fossilem Mammut-Elfenbein nachdem im Oktober 1989 bei der Artenschutzkonferenz nach dem Asiatischen, auch der Afrikanische Elefant in den höchsten Schutzstatus hochgestuft wurde.
Um den kritischen Diskussionen über Elfenbein-Wilderer zu entgegnen, haben Bernhard Röck und Matthias Streckfuß 2005/2006 den ersten lebensgroßen, zerlegbaren Mammut-Bullen gebaut. Damit wird verdeutlicht, woher die Materialien der Odenwälder Elfenbein-Kunsthandwerker stammen.
Auch die Agentur für Arbeit war mit im Boot und informierte über offene Stellen in der Region Südhessen. Selbstverständlich durften kulinarische Köstlichkeiten aus dem Odenwald, wie Reibekuchen oder leckerer Kuchen nicht fehlen.
Regionale Musik der „Oigeborene“ von der Bergstraße gab's ebenso wie von dem aus dem Odenwald stammenden >A & B<-Duo und >Mar y Air<, deren Rock & Pop-Songs voluminös über das Atrium-Gelände erschallten.
Lob gab es allenthalben von den Besuchern der ersten >Made in Südhessen-Messe< in Erbach, auch wenn das Konzept mit einem Eintrittspreis von 5 Euro wohl doch den ein oder anderen Interessierten von einem Besuch abgehalten hat.
Dies nicht zuletzt, weil die Tatsache, dass im Eintrittspreis ein Verzehrgutschein von 2,50 Euro enthalten war, im Vorfeld zu wenig kommuniziert worden war. „Das müssen wir ändern“, sieht Ulrich Diehl durchaus noch Optimierungsbedarf bei seinem Konzept zu >Made in Südhessen<.