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Jockels Europawahl-Nachlese aus Odenwälder Sicht

Heute beleuchtet Jakob Ihrig aus der Raubach posthum in seinem Satire-Beitrag die aktuellen Odenwälder Ergebnisse der Europawahl

Die schlechte Nachricht zur Europawahl 2024 zuerst: Ursula von der Leyen wird uns leider noch einmal fünf Jahre erhalten bleiben. Die Hoffnung, dass diese Wahl endlich zu einer finalen Entmerkelung des europäischen Kontinents führt, wurde leider bitterlich enttäuscht. Das muss man einfach nüchtern feststellen.

Aber nun zu den guten Nachrichten. Am linksgrünen Rand des Parteienspektrums hat sich so einiges getan und hier schauen wir uns einmal die Ergebnisse im Odenwaldkreis an:

Die ökosozialistischen Parteien verlieren gegenüber den letzten Europawahlen im Saldo gleich 10,7 Prozentpunkte (GrünInnen -8,8; SPD -3,1; Linke -2,5; FDP -0,9 aber BSW +4,6).

Für die GrünInnen hatten bei den letzten Europawahlen noch 6.970 WählerInnenden gestimmt, 2024 waren es nur noch 3.896. Wo diese fast 4.000 Restwählernden (m/w/d) noch zu verorten sind, ist schwer zu sagen.

Die Zahl der wahlberechtigten Schullehrer im Kreis (einschließlich Pensionäre) liegt wahrscheinlich schon in dieser Größenordnung, aber nicht alle wählen grün. Bekanntlich werden die Schulen im Odenwald weniger nach Qualifikation, als vielmehr nach Parteibuch besetzt und das ist im Odenwald halt immer noch rot.

Daneben gibt es noch einige wenige Quereinsteiger, die schon einmal draußen in der Realwirtschaft waren. Es ist also schwer zu sagen, wer diese vergrünten RestwählerInnen im Odenwald sind.

Bei uns in der Oberzent haben sich die GrünInnen ebenfalls fast halbiert: von 619 in 2019 auf 354! Bei den Landtagswahlen im vergangenen Herbst waren dies noch 424. Die „Alte Turnhalle“ in Beerfelden hat in der Halle selbst eine Kapazität von 320 Personen und im Foyer 90.

Man hätte also zu den Landtagswahlen noch Foyer und Halle gebraucht um die GrünInnen-Wähler unterzubringen. Heute würde die Halle reichen! Wäre zu hoffen, dass in einigen Jahren das Foyer alleine reicht, dann richten sie auch keinen all zu großen Schaden mehr an.

Jetzt darf man sich aber keinerlei Illusionen hingeben. Irgendwann gehen solche Abschwünge in die Sättigung über und es verbleibt ein Rest an Unbelehrbaren. Diese sind derartig tief im Klimawahn verfangen, dass sie dort auch nicht mehr herausfinden.

Jeder kennt solche Menschen und man nimmt ihnen auch ab, dass sie unter dem 1,6% Anteil Deutschlands am antropogenen, weltweiten CO2-Ausstoß psychisch massiv leiden.

Die Frage bleibt, wo denn nun die ganzen GrünInnen (m/w/d) in Hessen wohnen. Es spricht vieles dafür, dass dies vor allem die Städte mit vielen Jobs im quartären bzw. masturbativen Sektor sind.

Also dort, wo es Jobs wie Gender- oder KlimaberaterIn und dergleichen gibt. Oder dort, wo die Damen montags um 15:30 Uhr im E-SUV zum Kokosmattenflechtkurs fahren, oder mit ihrem E-Lastenrad im Feierabendpendlerverkehr eine Schlange bis zum Horizont hinter sich herziehen. Darmstadt ist dafür ein herausgehobenes Beispiel, das man als Leistungsträger nur weiträumig umfahren kann.

Zu den anderen Parteien gibt es wenig zu sagen. Der stabile Abwärtstrend der SPD ist im Kreis auch weiterhin intakt. Hier gibt’s übrigens eine Insiderinfo, die noch niemand wirklich bemerkt hat: Der rote Rüdiger ist wieder im Landtag!

Bis zur Rente reicht‘s zwar noch nicht mit dem Abgeordneteneinkommen, aber er ist jetzt nahe dran. Zusammen mit den überdotierten Übergangs- und Ruhegeldern könnte es für ihn vielleicht gerade fast hinüberlangen. Gratulation und Grüße gehen raus!

Die CDU hat sich um 4,6 und die AFD sogar um 4,8 Prozentpunkte verbessert. Jetzt macht natürlich eine Schwalbe bekanntlich noch keinen Sommer und eine verbrannte Bratwurst auch noch keinen Wiesenmarkt, aber die Talsohle des wirtschaftlichen Niedergangs könnte erreicht und vielleicht schon bald durchschritten sein!

So, noch was vergessen? Ach, ja die FDP hat sich vermeintlich ganz wacker gehalten: Nur 132 Wähler weniger im Kreis als 2019. Auf Wahlbeteiligung normiert, haben allerdings 14% weniger die FDP gewählt als 2019! *)

Jetzt soll hier aber kein FDP-Bashing betrieben werden. Sie hat sich für einen ökosozialistischen Weg entschieden und macht bei Deindustrialisierung und Planwirtschaft begeistert mit. Dem saudummen Heizungsgesetz (SdHG) hat sie beispielsweise ohne eine einzige Gegenstimme zugestimmt.

Das muss man akzeptieren. Nicht schimpfen, sondern nach vorne schauen! Nächstes Jahr sind Bundestagswahlen, wo es dann für irgendeine Koalition vielleicht nicht ganz ausreicht und dann braucht man wieder, wie wir in der Oberzent sagen: „was Billisches zum Ufffülle“!

*) Hinweis: Falls jemand dies nachvollziehen möchte bitte einen ehemaligen FDP Wähler anfragen, die wissen in der Regel noch wie man Dreisatz rechnet.