„Deutschland-Takt ohne Odenwaldbahn und Gersprenztalbahn“
Infrastrukturliste aus dem Bundesverkehrsministerium ohne Maßnahmen: Initiative fordert Bundestagsabgeordnete zum Einsatz aufSÜDHESSEN. - Ohne Maßnahmen für die 123 Kilometer Odenwaldbahn und Gersprenztalbahn kommt die am 18. August veröffentliche Infrastrukturliste aus dem Bundesverkehrsministerium (BMVI) daher, kritisiert die Odenwaldbahn-Initiative in einer Presseerklärung.
Offensichtlich egal sei dem Ministerium sowohl der ländlich geprägte Raum des Odenwaldkreises und Südostkreises Darmstadt-Dieburg, als auch die stark nach Rhein-Main orientierten Gebiete des Kreises Offenbach.
Hingegen seien zahlreiche Infrastrukturverbesserungen auf der Vogelsbergbahn Fulda – Alsfeld – Gießen vorgesehen, die einen ähnlichen Erschließungscharakter wie die Odenwaldbahn aufweise.
Die 1979 gegründete Odenwaldbahn-Initiative sieht klare Versäumnisse des hessischen Verkehrsministeriums als auch der derzeitigen Bundestagsabgeordneten für die Wahlkreise 186 (Darmstadt) und 187 (Odenwald), „die sich teils vehement für Straßenbauprojekte eingesetzt haben, jedoch den umweltschonenden Schienenverkehr vernachlässigen“.
Konkret sieht die BMVI-Liste allein für die Vogelsbergbahn vor:
- Zweigleisiger Ausbau bei Grünberg, Zell-Romrod, Großen Buseck
- Neuer Kreuzungsbahnhof in Gemünden (Felda)
- Zweiter Bahnsteig für Wallenrod
- Ausbau mit Streckenbeschleunigung zwischen Reiskirchen und Grünberg
- Diese Maßnahmen sollen einen Halbstundentakt und bessere Anschlüsse ermöglichen.
„Dabei ist es nicht so, dass es dem hessischen Verkehrsministerium und den Bundestagsabgeordneten an Ideen gefehlt hätte: Das vor fast 3 Jahren, im September 2018 vorgelegte Fahrplan- und Infrastrukturkonzept >123 km Zukunft für Gersprenztalbahn und Odenwaldbahn< wurde den teils anwesenden Landkreisen, Kommunen, Landtags- und Bundestagsabgeordneten in Groß-Bieberau vorgestellt.“
Entschuldigt und unentschuldigt fehlenden Abgeordneten und Kommunen sei es per Mail zugegangen. „Während die Nahverkehrsorganisation Dadina gewohnt ablehnend reagierte, schickte der Odenwälder Landrat Frank Matiaske das Konzept des Regionalen Schienenbündnisses mit einem Empfehlungsschreiben an den Rhein-Main-Verkehrsverbund.“
Seit 01. Juni dieses Jahres liege dem Landtag ein Antrag zur Beschlussfassung vor, um die für den Hanauer Ast nötigen zweigleisigen Abschnitte Hainstadt – Seligenstadt und Langstadt – Klein-Umstadt über die Landesregierung auf den Weg zu bringen.
„Nur mit diesen Abschnitten sind stündlich schnelle RE-Verbindungen zwischen dem Odenwaldkreis, Groß-Umstadt, Hanau und Frankfurt möglich. Damit könnte die hochbelastete B 45 schnell und umweltschonend entlastet werden.“
Die Odenwaldbahn-Initiative fordert alle Landtagsabgeordneten auf, diesem Antrag zuzustimmen. Die (künftigen) Bundestagsabgeordneten sollten sich ebenfalls dafür sowie für die Reaktivierung der Gersprenztalbahn nach Groß-Bieberau einsetzen, um jede weitere Verzögerung und Benachteiligung der Odenwaldregion zu vermeiden.
Die Reaktivierung werde auch vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen mit „hoher Priorität“ vorgeschlagen.