Stolperstein-Rundgang zum Gedenken der Pogromnacht
MICHELSTADT. - Am Freitag, 8. November, findet in Gedenken an die Nacht des 9. November 1938 ein Stolperstein-Rundgang durch Michelstadt statt. Beginn der Veranstaltung ist um 11.30 auf dem Marktplatz vor dem historischen Rathaus.
Das Rahmenprogramm wurde in diesem Jahr von Eva Heldmann mit Schülern der Theodor-Litt-Schule in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Michelstadt gestaltet.
Nach einer musikalischen Einleitung auf dem Marktplatz und Begrüßung folgt der gemeinsame Fußmarsch aller Teilnehmer zu ausgewählten Stolpersteinen.
Dort werden die beteiligten Schülergruppen die Namen der Opfer verlesen und zum christlichen und jüdischen Gedenken jeweils eine Rose und ein Kieselstein niederlegen.
Die in Michelstadt sowie in anderen Städten und Gemeinden im gesamten Bundesgebiet und 26 weiteren Ländern verlegten Stolpersteine halten mit den eingravierten Namen die Erinnerung an jüdische Mitbürger wach, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, deportiert, ermordet oder vertrieben wurden.
Die Initiative, die 1992 vom Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen wurde, will den NS-Opfern, die in Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden, auf diese Art und Weise ihre Namen zurückzugeben.
Die Stolpersteine, die niveaugleich in das Pflaster der Gehwege eingelassen sind, bieten den überlebenden Angehörigen aber auch einen Ort, an dem sie um ihre Toten trauern und für sie beten können.
Mit der Gedenkveranstaltung in Michelstadt, die in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt und der örtlichen Stolpersteininitiative stattfindet, soll an die 59 hiesigen Opfer erinnert und die Bedeutung des gemeinsamen Gedenkens und Wirkens für den Frieden von Menschen aller Generationen und Religionen unterstrichen werden.