Frank Reubold verlässt Erbach und wird Hauptamtsleiter in Isny
In der Stadt im Voralpenland herrscht „riesige Freude, dass wir mit Frank Reubold für das Hauptamt die entsprechende Persönlichkeit gewinnen konnten“, so der Isnyer Bürgermeister Rainer MagenreuterERBACH / ISNY. - Frank Reubold (51), aktuell in der „Stabsstelle Zentrale Dienste“ der Erbacher Stadtverwaltung tätig, verlässt seine Heimatstadt und wird Hauptamtsleiter in Isny.
Die Stadt im baden-württembergischen Allgäu zählt etwas mehr als 14.000 Menschen, die in Isny und den Ortschaften Beuren, Großholzleute, Neutrauchburg und Rohrdorf leben. Produzierende Gewerbebetriebe, Handwerk, Handel, Gastgewerbe und andere Dienstleistungsbetriebe bieten rund 6.800 Arbeitsplätze.
Schon seit 1965 tragen Isny und Neutrauchburg das Prädikat „Heilklimatischer Kurort“, Großholzleute ist Luftkurort, Beuren sowie Rohrdorf werden in der Kategorie Erholungsorte geführt. Isny zählt mehr als 500.000 Übernachtungen im Jahr. Den Gästen stehen über 2.000 Betten zur Verfügung.
„Für das Hauptamt die entsprechende Persönlichkeit“
Der Isnyer Bürgermeister Rainer Magenreuter hat bei einem Pressetermin am Freitag, 18. Mai, Frank Reubold als neuen Hauptamtsleiter vorgestellt. „Der neue Dreh- und Angelpunkt im Rathaus bringt für das Hauptamt die entsprechende Persönlichkeit mit“, sagt Magenreuter und ergänzt: „Ich freue mich riesig, dass wir Frank Reubold gewinnen konnten.“
Im Januar hatte die Stadt Isny die Stelle ausgeschrieben. Unter ursprünglich acht Bewerbern wählte der Isnyer Gemeinderat Reubold Ende April in nichtöffentlicher Sitzung, nachdem sich der 51-jährige Verwaltungsfachwirt in drei Vorstellungsrunden durchgesetzt hatte.
Reubolds optimistisches Ziel ist, „am 3. September in Isny anzufangen“, hofft er auf die Zustimmung des Magistrats der Stadt Erbach zu einem inzwischen ausgehandelten Auflösungsvertrag seines Arbeitsverhältnisses zum 31. August, denn nach 34 Jahren wäre eine längere Kündigungsfrist einzuhalten gewesen. Ob das Erbacher Gremium zustimmt, entscheidet sich am Montag, 28. Mai.
„Immer den Eindruck gehabt, dass ich sehr willkommen bin“
„Ich freue mich riesig auf Isny und habe in den drei Vorstellungsgesprächen im Allgäu immer den Eindruck gehabt, dass ich sehr willkommen bin, dass die Chemie stimmt und die Aufgaben, die mich erwarten, ebenso passen wie auch die Stadt und ihre Willkommenskultur“, sagt Frank Reubold auf FACT-Anfrage.
Gründe für seinen Wechsel nennt der 51-jährige waschechte Erbacher insbesondere mit einer neuen beruflichen Herausforderung, die er gesucht habe. Daneben sei es sowohl seiner als auch der Wunsch seiner Frau gewesen, den Lebensabend im Allgäu zu verbringen.
Traum vom Lebensabend um 15 Jahre vorverlegt
„Aufgrund der jetzt eingetretenen glücklichen Situation haben wir uns im Familienkreis dazu entschieden, diesen Traum schon um 15 Jahre früher Realität werden zu lassen“, sagt Reubold.
Der seit 19 Jahren „glücklich verheiratete“ Familienvater hat zwei Söhne, will mit der Familie in Isny wohnen und bewirbt sich deshalb schon um einen Bauplatz. Im Voralpenland sieht er auch das ideale Umfeld zur Realisierung seiner Hobbies Tennis, Wandern, Skifahren, Fotografie.
Netzwerken zwischen Verwaltung und Gemeinderat oder Öffentlichkeit
Im Isnyer Rathaus zeichnet er künftig verantwortlich für politische Aufgaben wie das Netzwerken zwischen Verwaltung und Gemeinderat sowie der Öffentlichkeit. Auch „Bürgerthemen“, z.B. mit Vereinen oder Kultur zählen dazu. „Es wartet ein umfangreiches Aufgabenspektrum, an dem ich mitwirken möchte. Ich stehe für Teamarbeit und Isny bietet viel Gestaltungsraum. Gleichwohl soll, was gut läuft, auch bleiben.“
Reubold arbeitete seither in Erbach, lediglich unterbrochen durch seine Wehrdienstzeit, seit 1989 durchgehend für die Stadtverwaltung. Standes-, Bau- und Ordnungsamt, Tourismus und Öffentlichkeitsarbeit waren seine Arbeitsfelder im Erbacher Rathaus, und er leitete stellvertretend das Hauptamt.
Kompetenter Stratege, baute Abteilung für Projektmanagement und Medien auf
Insbesondere im Bereich Tourismus und Öffentlichkeitsarbeit erwies sich Reubold als kompetenter Stratege, baute u.a. eine Abteilung für Projektmanagement und Medien auf, ehe 2016 Bürgermeister Harald Buschmann die Erbacher Stadtverwaltung umstrukturierte.
Reubold arbeitet seither in der „Stabsstelle Zentrale Dienste“, während Buschmann selbst die damals neu geschaffene „Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit“ federführend übernahm und fortan die Zusammenarbeit mit seiner umstrittenen Wahlkampfagentur Lebensform GmbH intensivierte.
Rüge und staatsanwaltschaftliche Ermittlungen
Genau diese Zusammenarbeit war es schließlich, die dem derzeit noch amtierenden Verwaltungschef im Erbacher Rathaus eine Rüge der Kommunalaufsicht eintrug, weil er ausschreibungspflichtige Aufträge unter die Ausschreibungsgrenze gestückelt und damit gegen die Dienstanweisung der Stadt verstoßen habe (siehe FACT-Bericht unter: http://www.de-fakt.de/bundesland/hessen/odenwaldkreis/details/?tx_ttnews).
Der Erbacher Bürgermeister hatte auch kürzlich weitere Nachfragen aus dem Parlament zu den dubiosen Geschäftsvorgängen mit besagter Agentur nur ausweichend beantwortet, womit die Fraktionen nach deren Aussage noch immer unzufrieden sind (siehe dazu auch FACT-Bericht unter: http://www.de-fakt.de/bundesland/hessen/odenwaldkreis/details/?tx_ttnews).
Diese Vergehen, wie auch durch Rückdatierung manipulierte städtische Aufträge an die Agentur Lebensform, sowie weitere öffentlich gewordene angebliche Manipulationen in der städtischen Geschäftsbeziehung zu dieser Agentur, sind aktuell auch Gegenstand „zielstrebiger staatsanwaltlicher Ermittlungen“ gegen den inzwischen mit nur noch 32,2 % der Wählerstimmen ausgestatteten, und damit deutlich abgewählten, jedoch noch bis Mitte Juli amtierenden Kreisstadt-Bürgermeister Harald Buschmann.