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Arbeit am Zusammenwachsen

BEERFELDEN. - Das Thema Zukunftsplanung, in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) unter dem Stichwort „ekhn2030“ gefasst, stand bei der jüngsten Tagung der Synode des Evangelischen Dekanats Odenwald im Beerfelder Gemeindehaus auf der Tagesordnung.

Nachdem bei der vorangegangenen Zusammenkunft dieses regionalen Kirchenparlaments im Juli drei sogenannte Nachbarschaftsräume der 24 Dekanatsgemeinden festgelegt worden waren, ging es nun unter Vorsitz des stellvertretenden Präses Dr. Michael Trumpfheller (Michelstadt) um Fragen der Kooperation in diesen Räumen.

Unter anderem nannten die Vertreter der Dekanatsgemeinden im Hinblick auf die künftige Zusammenarbeit über die bisherigen Gemeindegrenzen hinweg den Wunsch nach der Stelle jeweils eines Gemeindemanagers, der etwa die anfallende Verwaltung übernimmt.

Außerdem gelte es die Identität der einzelnen Ortschaften zu erhalten, etwa durch bestimmte Gottesdienste oder bestehende Gruppen und Kreise. Gemeinsame Homepages und Gemeindebriefe könnten beim Zusammenwachsen helfen.

Benannt wurden auch Angst und Sorge auf der einen und Hoffnung auf „das Neue als Chance“ auf der anderen Seite – und klar sei auch, dass es dauere, bis ein Zusammengehörigkeitsgefühl entsteht.

Dekan Carsten Stein widmete sich in seinem Bericht ebenfalls Aspekten der kommenden Zeit: Neben der Arbeit an „ekhn 2030“ und den Nachbarschaftsräumen gebe es weiterhin im Nordbereich des Dekanats viele Pfarrstellen-Vakanzen.

Allerdings werde Johannes Schütz, bislang Vikar in Neckarsteinach, für ein Jahr als Pfarrer in Lützel-Wiebelsbach und Rimhorn arbeiten. In den kommenden 15 Monaten stünden zudem einige Ruhestandsversetzungen an.

Eingehend beschäftigten sich die Synodalen mit der Frage nach der Teilnahme des Dekanats am Odenwälder Friedensmarsch, was seit vielen Jahren jeweils am Karsamstag der Fall ist. Eingebracht hatte dieses Thema der Beerfeldener Pfarrer Roland Bahre, der zugleich darauf hinwies, „dass es nie eine Verständigung darüber gegeben hat, dass wir als Kirche daran teilnehmen“.

Er sehe dies kritisch und wünsche, „dass wir mehr bei dem bleiben, was unsere Aufgabe in der Welt ist: das Evangelium zu verkündigen und die Sakramente zu verwalten“.

Eine Gegenposition vertrat Gemeindepädagogin Eva Heldmann, die darauf hinwies, dass die Wichtigkeit des Themas Frieden eine christliche Positionierung verlange.

Zudem hätten immer auch, weil von den Mitorganisatoren explizit gewünscht – das Dekanat zählt ebenfalls zum Kreis der Organisatoren –, Referenten von evangelisch-kirchlicher Seite bei der Kundgebung gesprochen, „und es wurden evangelische Positionen zum Thema dargelegt“.

Mehrere Stimmen aus dem Kreis der Synodalen sprachen sich für die weitere Teilnahme am Friedensmarsch aus; für eine sofortige Abstimmung über dieses Thema, wie von Pfarrer Bahre angeregt, fand sich indes keine Mehrheit.

Zu Beginn der Synode hatte Dekan Carsten Stein im Rahmen eines Gottesdienstes in der Martinskirche den neuen Dekanatsreferenten für Gesellschaftliche Verantwortung, Siegfried Freihaut, offiziell in sein Amt eingeführt.