Gemeinsam für gute Löhne in der Altenpflege
Solidaritäts-Foto-Aktion von DGB und ver.di Odenwaldkreis + + + Scharfe Kritik an Caritas und DiakonieODENWALDKREIS / BAD KÖNIG. - Mit einer Solidaritäts-Foto-Aktion vor dem Gewerkschaftsbüro in Bad König unterstützen der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) im Odenwaldkreis die Forderung nach einem allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in der Altenpflege.
Scharf kritisieren die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter die Ablehnung eines flächendeckenden Tarifvertrages in der Altenpflege durch die Caritas sowie die Diakonie, die dem wichtigen Projekt ebenfalls die Unterstützung verweigert hat.
„Die kirchlichen Arbeitgeber haben einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag verhindert und zementieren damit die schlechte Bezahlung in der Altenpflege. Faktisch profitieren von dieser Entscheidung diejenigen privaten Arbeitgeber, die das massive Personalproblem in der Altenpflege durch schlechte Löhne und miese Arbeitsbedingungen verursacht haben.
Dass Caritas und Diakonie dafür gesorgt haben, dass einem Großteil der Beschäftigten in der Altenpflege eine deutlich bessere Bezahlung verwehrt wird und damit Altersarmut vorprogrammiert bleibt, ist an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten“.
DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier (Höchst) und der südhessische DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt) machen deutlich: „In der Altenpflege herrschen Lohndumping, massive Ausbeutung von Frauen und vielfach unmenschliche Gewinnmaximierung auf Kosten der Beschäftigten.
Die Kolleginnen und Kollegen in der Altenpflege verdienen deutlich mehr als den völlig ungenügenden Pflegemindestlohn. Mit dem Lohndumping und der Ausbeutung muss endlich Schluss sein. Systemrelevante Arbeit muss auch systemrelevant bezahlt werden“.
Der Odenwälder ver.di-Vorsitzende Andreas Hennemann (Brombachtal) und Claus-Jürgen Eberhardt (Mossautal), Mitglied im ver.di-Bezirksvorstand Südhessen betonen: „Klatschen alleine genügt nicht. Notwendig ist eine gute und flächendeckende tarifliche Bezahlung, die dem hohen gesellschaftlichen Wert der Arbeit in der Altenpflege entspricht und die vor Altersarmut schützt“.
Britta Ziefle (Michelstadt), Sprecherin der DGB-Gewerkschaftsfrauen im Odenwaldkreis und Stellvertreterin Cornelia Fürpahs-Zipp (Breuberg) unterstreichen: „Die Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages wäre ein wichtiger Schritt zur besseren Bezahlung in den frauendominierten sozialen Berufen gewesen.
Die Ablehnung durch die Caritas und das Wegducken der Diakonie haben dies verhindert. Das war ein mieses Signal. Die Leittragenden dieser Entscheidung sind vor allem Frauen“.
Kerstin Hannes (Michelstadt), Vorstandsmitglied von ver.di Odenwaldkreis, betont: „Es reicht nicht, darauf zu warten, dass die Arbeitgeber sich von alleine bewegen.
Die Beschäftigten müssen sich gewerkschaftlich organisieren, um gemeinsam und solidarisch ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. Nur so können die Löhne und Arbeitsbedingungen wirksam verbessert werden“.