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Dem Erbacher Wiesenmarkt können selbst einige Regentage nichts anhaben

Der Erbacher Wiesenmarkt 2023 ist trotz einiger Regentage sehr gut ...

... besucht, wie Veranstalter und Marktbeschicker gemeinsam konstatieren. Fotos: er

Veranstalter wie Marktbeschicker sind beim Zwischenfazit zur 199. Auflage von Südhessens größtem Volksfest vor dem finalen Wochenende zufrieden mit dem bisherigen, überwiegend friedlichen Verlauf

ERBACH. - Selbst einige Regentage, wie in der aktuellen Woche, können den Erbacher Wiesenmarkt nicht nachhaltig beeinträchtigen.

Das ist dem Zwischenfazit von Veranstaltern und Marktbeschickern zur 199. Auflage von Südhessens größtem Volksfest zu entnehmen.

Bürgermeister Dr. Peter Traub zog eine sehr positive Zwischenbilanz des Wiesenmarkts 2023. Der erste Samstag sei mit Eröffnung im Schlosshof, Umzug und Opening-Party auf der Wiesenalm sehr gut besucht gewesen.

„Auch das Rahmenprogramm kommt gut bei den Besuchern an“, sagte der Rathauschef.

Das Reit- und Springturnier des Erbacher Reitervereins sei wie immer professionell organisiert gewesen und habe guten Zuspruch gefunden. Traub bezeichnete es als „integralen Bestandteil des Wiesenmarkts“.

„Die KOMPASS-Siegel-Verleihung während des Wiesenmarkts in den Bierhallen 1 und 2 lockte auch interessierte Bürgerinnen und Bürger an“, freute sich der Bürgermeister.

Wie Marktmeister Peter Breidenbach berichtete, lief der Aufbau fĂĽr den Wiesenmarkt gut und reibungslos ab, und das erste Wochenende sei sehr stark besucht gewesen.

„Der Wiesenmarkt-Gottesdienst am Sonntag konnte sich über viele Besucher freuen“, sieht Breitenbach auch hier eine nachhaltige Bereicherung des Marktgeschehens. Der Montag habe mit dem Handwerkerfrühschoppen einen in allen Bereichen – auch bei den Händlern – starken Besucherzustrom entfacht.

„Die Ladies Night war wetterbedingt etwas schwächer frequentiert als im Vorjahr, aber dennoch gut besucht. Am Mittwoch waren nach dem Feuerwerk nicht mehr so viele Besucher auf dem Platz, da es kalt wurde.“

Der Essens- und Getränkeverkauf laufe gut, nur antialkoholische Getränke (typische „Durstlöscher“) seien naturgemäß weniger stark nachgefragt, als bei sehr heißen Temperaturen. Der Familientag am Donnerstag fiel wetterbedingt eher ins Wasser, wenngleich zahlreiche „Unentwegte“ den Unbilden des Wettergottes trotzten.

Wiesenmarktbauer Heiko Lade berichtete von ausschließlich positiven Rückmeldungen über das neugestaltete Wiesenmarkt-Plakat und auch darüber, dass er als „leibhaftiger Bauer“ den Wiesenmarkt bereichern dürfe.

Für den Darmstädter Schaustellerverband konstatierte Michael Hausmann, wetterbedingt seien diesmal viele Besucher über den Tag verteilt auf dem Festplatz anzutreffen und nicht nur in den Abendstunden.

Besonders die Betreiber der Kinderfahrgeschäfte profitierten von milderen Temperaturen, „denn die Kids sind tagsüber nicht im Schwimmbad, sondern auf dem Festplatz“.

Großes Lob zollte Hausmann der Erbacher Bevölkerung, die nahezu täglich auf den Markt komme. „Auch erleben wir eine tolle Nachbarschaft, die sich fast nicht über die tägliche laute Beschallung beschwert, wobei wir allerdings auch die vorgegebenen Zeiten strikt einhalten.“

Die Beschicker seien mit den Umsätzen bisher sehr zufrieden. Besonders das Rahmenprogramm der Schausteller, wie Frühstück im Riesenrad, Backstage-Tour, Scooter-Ball-Cup, habe viele Besucher angelockt.

„Auch wenn wir den Regen nicht brauchen zu einer solchen Veranstaltung, ist die Südhessenmesse der Gewinner des aktuellen Wetters“, konnte Marco Koenitz, Chef der Ausstellung, der derzeitigen Wetterlage Positives abgewinnen.

Und weil zum finalen Wochenende wieder steigende Temperaturen vorhergesagt sind, sehe man das gesamte Marktgeschehen durchaus im positiven Bereich. Das drücke sich auch dergestalt aus, dass „rund die Hälfte der Händler“ ob der guten Nachfrage bereits schon jetzt ihren Stand wieder für das kommende Jahr fix gebucht hätten.

Koenitz freute sich über das rege Besucherinteresse trotz des Wetters und lobte: „bei vielen anderen Volksfesten wäre unter den gleichen Bedingungen nichts los gewesen“.

Entspannt sah Klaus Arnold, Leiter der Erbacher Polizeistation, das bisherige Besucherverhalten: außer den bei solchen Volksfesten üblichen Delikten wie kleinere Körperverletzungen, Bedrohungen und Beleidigungen sei bisher nichts zu vermelden.

Auch die bisher registrierten Delikte hätten sich angesichts der hohen Besucherzahlen in Grenzen gehalten. Eine starke Polizeipräsenz und die gute Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst gewährleisteten auch die funktionierende nächtliche Platzräumung um 03 Uhr.

Für die Schnelle Eingreifgruppe des DRK Erbach lobte deren Leiter René Müller das funktionierende Sicherheitskonzept von dem die DRK-Helfer bei ihren Einsätzen profitieren und sich gut geschützt sehen.

Bei bisher 40 Einsätzen hatten die Helfer, die in jeder Schicht auch eine Ärztin oder einen Arzt an ihrer Seite wissen, Personen sanitätsdienstlich zu versorgen. Sechs der Betroffenen mussten ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Freiwillige Feuerwehr erlebte bis dato einen ruhigen Wiesenmarkt, wie Stadtbrandinspektor René Bartmann berichtete. Sicherheitshalber habe man einige Sandsäcke bereitgestellt, um allen Eventualitäten des Regens zu begegnen.

Trotz aller positiver Zwischenberichte, trübt auch Wasser den erneut goldenen Erbacher „Festwein“ zum Wiesenmarkt 2023. Die nach 2022 erneute Absage des Pferderennens zum Wiesenmarktausklang am Sonntag mangels erforderlicher Beteiligung wirft Fragen nach dem Fortbestand dieser Traditionsveranstaltung des Erbacher Rennvereins auf.

Auf FACT-Nachfrage erklärte Bürgermeister Traub, man beschäftige sich schon jetzt mit Alternativen zum Finale des im kommenden Jahr 200. Erbacher Wiesenmarkts. Dabei sollen auch weitere typische regionale Besonderheiten eingebunden werden – analog des in diesem Jahr erstmals präsenten Wiesenmarkt-Bauern Heiko Lade.