Moderne Schmerztherapie im Gesundheitszentrum Odenwaldkreis

Carola Walther (links) und Daniela Sander vom GZO-Schmerzteam mit der sublingualen Schmerzpumpe, deren Anwendung und Wirkungsweise sie den Patienten erklÀren.

Das GerĂ€t Ă€hnelt in Optik und GröĂe einem modernen FiebermessgerĂ€t. Eindeutige Patientenidentifikation durch Chip im Daumenpflaster, Patienten-Datenmanagement per Access-Card.
ODENWALDKREIS / ERBACH. - Anfang dieses Jahres konnte im Gesundheitszentrum Odenwaldkreis GmbH (GZO) in Erbach erfolgreich ein neues System zur patientengesteuerten postoperativen Analgesie eingefĂŒhrt werden.
Prof. Dr. med. Joachim Schmeck, Facharzt fĂŒr AnĂ€sthesie mit der Zusatzbezeichnung Schmerztherapie, hat seitdem mit seinem Schmerzteam sogenannte Schmerzpumpen im Einsatz, die eine patientengesteuerte sublinguale Schmerztherapie ermöglichen.
âBei der Wahl der Schmerztherapie sind anamnestische und patientenindividuelle GrĂŒnde entscheidend. Eine innovative Schmerztherapie zeichnet heutzutage Kliniken aus und ist ein QualitĂ€tsmerkmalâ, erklĂ€rt der Facharzt.
Unter der Ă€rztlichen Leitung von Prof. Schmeck behandelt das Schmerzteam nach erfolgreicher EinfĂŒhrungsphase nun geeignete Patienten mit der modernen Methode. Das GerĂ€t wird fĂŒr den Patienten individuell programmiert.
Durch ein Daumenpflaster mit integriertem Chip identifiziert sich der Patient gegenĂŒber dem EinnahmegerĂ€t - die sog. Schmerzpumpe. So wird die Ausgabe des Schmerzmittels möglich, wobei Höhe der Einzeldosis, zeitliche Einnahme und maximale 24-Stunden-Dosis festgelegt sind.
Mit einem MundstĂŒck verabreicht sich der Patient das Schmerzmittel in Tablettenform unter die Zunge, dort wird es ĂŒber die Mundschleimhaut aufgenommen. Diese sublinguale Einnahme garantiert einen raschen Wirkungseintritt.
FĂŒr den Patienten ist es möglich, das vorgegebene Zeitfenster zur Einnahme des Schmerzmittels zu vergröĂern, d. h. je nach Schmerzempfinden die Einnahme des Schmerzmittels hinauszuzögern.
âFrĂŒher als vorgegeben kann der Patient das Schmerzmittel jedoch nicht selbstgesteuert einnehmen, so dass eine Ăberdosierung ausgeschlossen werden kannâ, erklĂ€rt Daniela Sander vom Schmerzteam.
Als ausgebildete Pain Nurse ist sie eine der Pflegeexpertinnen im Bereich Schmerzmanagement. Bei der tĂ€glichen Visite modifiziert und ĂŒberwacht das Schmerzteam des GZO die Analgesie â immer patientenindividuell und anamnesebedingt.
Ob ein Patient fĂŒr die sublinguale Schmerztherapie geeignet ist, wird im Vorfeld der anstehenden Operation geprĂŒft. Besonders fĂŒr Patienten mit operationsbedingten EinschrĂ€nkungen am Bewegungsapparat ist der Einsatz des sublingualen Systems ohne Katheter mit Vorteilen verbunden, weil in der Mobilisation kein InfusionsstĂ€nder mitgefĂŒhrt werden muss.
Nun erfolgt nach dem Ă€uĂerst positiven Verlauf der EinfĂŒhrungsphase eine Ausweitung der sublingualen Therapiemöglichkeit auf weitere Bereiche.
âTatsĂ€chlich waren die versorgten Patienten sehr zufrieden mit Handhabung und Effekt der neuen Schmerztherapie. Die Kollegen aus der Pflege, die Ărzte und vor allem uns vom Schmerzteam hat das patientengesteuerte sublinguale System ĂŒberzeugtâ, erklĂ€rt Carola Walther, die als Fachkrankenschwester der Intensivstation ebenfalls Mitglied im Schmerzteam ist.
Seit April sind auch in der Allgemeinchirurgie vier sogenannte Schmerzpumpen im Einsatz, die neben den positiven Effekten fĂŒr die Patienten auch eine Entlastung fĂŒr Ărzte und Pflegepersonal bedeuten.
Weitere Informationen: Gesundheitszentrum Odenwaldkreis GmbH Schmerztherapie Albert-Schweitzer-StraĂe 10 bis 20, 64711 Erbach, Telefon 06062 79-5028, Mail: Schmerztherapie(at)GZ-Odw.de, Internet: www.GZ-Odw.de