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Odenwaldkreis investiert in neue Lüftungsanlagen an vier Schulen

Energieeffizient: Frank Slawik vom Bau- und Immobilienmanagement Odenwaldkreis schaut sich die modernisierte Lüftungsanlage auf dem Dachboden des Gymnasiums Michelstadt an. Hier zeigt er auf eine neu eingebaute Pumpe, die nur dann anspringt, wenn es auch erforderlich ist.

Schaubild: Auf dem Computer von Thomas Vetter, Hausmeister des Gymnasiums (rechts), laufen alle Daten der Lüftungsanlage zusammen. Gemeinsam mit Frank Slawik vom Bau- und Immobilienmanagement Odenwaldkreis wirft er einen Blick auf die aktuellen Messwerte. Fotos Stefan Toepfer/Kreisverwaltung

Mit weniger Energie zu besserer Luft im Unterricht + + + Fördermittel genutzt

ODENWALDKREIS. - An vier Schulen hat der Odenwaldkreis zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Dank neuer Lüftungsanlagen wird der Energieverbrauch spürbar gesenkt und zugleich die Luftqualität in Unterrichtsräumen und Hallen wesentlich verbessert.

„Damit wird der Kreis seiner Verantwortung als Schulträger gerecht“, hebt Bildungsdezernent Oliver Grobeis hervor. „Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrkräfte sollen an unseren Schulen gute Bedingungen vorfinden. Zugleich ist uns der bewusste, sparsame Umgang mit Energie sehr wichtig.“

Konkret hat der Kreis über seinen Eigenbetrieb Bau- und Immobilienmanagement Odenwaldkreis (Bimo) im jüngerer Zeit die Lüftungsanlagen für die Biologie- und Chemie-Räume des Gymnasiums in Michelstadt, das Schwimmbad der Georg-Ackermann-Schule in Rai-Breitenbach sowie die Turnhallen der Grundschulen in Bad König und Höchst komplett erneuert.

Dafür wurden rund 420.000 Euro investiert, darin enthalten sind Fördermittel des Bundes von rund 335.000 Euro.

Der Bimo-Mitarbeiter Frank Slawik hat die Arbeiten vor Ort koordiniert. Bei einem Besuch im Gymnasium Michelstadt wird deutlich, dass eine solche Modernisierung herausfordernd ist: Stück für Stück mussten Teile für einen neuen Schaltschrank sowie moderne, energieeffiziente Motoren und Pumpen über eine schmale, ausziehbare Treppe auf den Dachboden gebracht werden.

„Zum Glück waren die einzelnen Komponenten nicht so groß, dass wir das Dach abdecken mussten“, schildert Slawik, Fachmann für Energie- und Gebäudetechnik sowie entsprechende Klimaschutzmaßnahmen.

Dank der neuen Motoren wird 50 bis 70 Prozent Strom gespart, wie er hervorhebt. „Zum einen verbrauchen sie ohnehin weniger Strom, zum anderen laufen sie auch nur dann, wenn Räume oder Hallen auch tatsächlich genutzt werden. Wenn eine Halle nur von einer kleinen Gruppe belegt ist, läuft auch die Anlage nur in einem geringen Leistungsbereich.“

Ein großer Vorteil: Alle neuen Lüftungsanlangen reagieren automatisch, wenn die CO²-Konzentration in den Unterrichtsräumen und den Hallen zu hoch wird – dies wird durch Sensoren erfasst – und beginnen mit dem Lüften. Zudem wird Warmluft aus den Räumen nicht gänzlich ins Freie geblasen, sondern dient der Erwärmung der neu angezogenen, frischen Luft.

„Auch das spart Energie“, so Slawik. Wie er hinzufügt, haben die Anlagen noch einen Pluspunkt: „Sollten Räume wegen einer Pandemie wieder einmal in besonderem Maß gelüftet werden müssen, lässt sich dies dank der neuen Technik viel besser bewältigen.“

Alle Daten des neuen Lüftungssystems werden mit Hilfe eines Computerprogramms zusammengeführt, so dass die Hausmeister auf ihren Computern jederzeit eine gute Übersicht haben und das System steuern können.

Das empfindet auch Thomas Vetter, Hausmeister am Gymnasium, als wesentliche Erleichterung seiner Arbeit. „Zum Beispiel kann ich jetzt Störungen viel leichter lokalisieren und beheben als früher und muss nicht jedes Mal auf den Dachboden steigen.“

Für die Modernisierung ausgewählt wurden die vier Schulen, weil die Lüftungstechnik ihn ihnen schon vergleichsweise alt war. Je nach der erfolgreichen Akquise neuer Fördermittel – die Bewilligung dauert mitunter relativ lang – ist aber prinzipiell daran gedacht, Lüftungsanlagen an weiteren Schulen zu erneuern.