Showtime: Schüler machen Theater an der Georg-August-Zinn Schule
Aufführungen der Theaterkurse an den traditionellen Theaterabenden in ReichelsheimREICHELSHEIM. - It’s showtime, hieß es wieder einmal an der Georg-August-Zinn Schule in Reichelsheim. Theater AG und Theaterkurse zeigten, woran sie das Jahr über gearbeitet hatten. Diese Aufführung findet alljährlich an den Theaterabenden der Schule statt und gewährt den Zuschauern einen aufschlussreichen Blick darauf, wie die Schüler lernen, Theater zu machen – im wörtlichen Sinne!
Ins rechte Licht und den passenden Ton wurden die Theaterabende wieder in bewährt professioneller Manier gesetzt, und zwar von der schuleigenen Event AG unter Leitung von Mike Lippert.
‚Sooo verknallt’, ein wanderndes Publikum und eine Kunstausstellung
Zum Auftakt hieß es von der Theater AG SKYFLYERS ‚Soooo verknallt!’. Unter der Leitung von Ulli Zelta-Rosche hatten 9 Fünftklässlerinnen und eine Schülerin aus der 7. Klasse diese Eigenproduktion erarbeitet.
Zehn entzückende, junge Prinzessinnen verwandeln die Bühne in ihr Reich und plaudern über ihre erste Liebe, egal wo auf der Welt. Dabei finden Sprünge von verschiedenen Märchen in die heutige Welt statt, die das Publikum überraschen, gleichzeitig aber auch die märchenhafte Seite dieses sehr realen Themas deutlich machen.
Wieder einmal erstaunte die Leistung der sehr jungen Spielerinnen, denen die große Spiellust anzumerken war. Diese Freude sprang auf das Publikum über und der Auftritt wurde heftig beklatscht.
Im Anschluss begab sich das Publikum in fünf Kleingruppen aufgeteilt auf einen Rundkurs durch die Gebäude der Schule, um sich an fünf verschiedenen Orten 5-Minuten Inszenierungen des Einführungskurses Darstellendens Spiel (Klasse 10) anzuschauen.
Die Teilnehmer des Kurses, Schüler aus dem ersten Jahr der Oberstufe, hatten, unter Leitung von Brigitta Gsell, die charakteristischen Impulse des jeweiligen Raumes aufgegriffen und dazu eine passende kurze Geschichte entwickelt. Dabei hatten sie ganz unterschiedliche Themen gewählt, die teils zum Nachdenken, teils zum Lachen anregten.
Eine Pause folgte und damit Zeit für die Besucher, sich die Kunstausstellung im Foyer der Schule zu betrachten. Hier gab es beeindruckende und vielfältige Schülerarbeiten zu sehen. Dabei war durch die Catering AG unter Leitung der Kolleginnen Laura Zieres und Kirsten Berg sowie Schülern des Abi-Komitees für das leibliche Wohl gesorgt.
Foren-Troll, Schneewittchendesign und eine Schatzsuche
Dann ging es mit den drei Aufbaukursen ‚Darstellendes Spiel’ aus den 11. und 12. Klassen weiter. Der erste unter Leitung von Kirsten Berg war den Spuren von Internet-Trollen gefolgt und verwies auf deren verheerende Wirkung in allen Foren dieser Welt.
Ihr Stück zeigte eine Theatergruppe bei der Einstudierung einer Märchenvariation, in der plötzlich ein Foren-Troll auftaucht. Die Folgen, so negativ in der Realität, waren unterhaltsam dargestellt, ohne das Thema zu verharmlosen.
Im Anschluss gab es ‚Das Schneewittchendesign’ unter der Leitung von Brigitta Gsell. Die Teilnehmer hatten sich damit beschäftigt, dass bestimmte Männer- und Frauenbilder durch Medien und Werbung verstärkt werden und die Vorstellung vieler Menschen beeinflussen.
Durchweg Klischees, die dann auch Erwartungshaltungen verstärken. Die Spieler wollten sich dem auf eine leichte, eher lustige Art nähern und zeigten ihre ausgesprochen humorvolle Produktion mit großer Spielfreude.
Als Abschluss der Aufführungen gingen die Schüler des dritten Kurses unter Leitung von Carsten Jonischkeit auf ‚Schatzsuche’.
Sie zeigten anhand verschiedener Lebenssituationen die unterschiedlichen Bedeutungen des Begriffs „Schatz“: Beginnend mit sehr persönlichen Aussagen der Schülerinnen über eine Schatzsuche auf einem Kindergeburtstag, der Suche nach der großen Liebe bis hin zur bitteren Enttäuschung in einer Familie, in der der Begriff ,Schatz‘ nur noch als Floskel für einen aggressiven Familienvater verwendet wird.
Die Kursteilnehmer arbeiteten mit vielfältigen Ausdrucksmitteln, um ihre teils sehr nachdenkliche Schatzsuche in ausdrucksstarke Bilder zu fassen. Auch bei diesem Stück dankte das Publikum mit anhaltendem Beifall und lautstarker Zustimmung, wie bei allen anderen Produktionen vorher ebenfalls.