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„Angst vor VerĂ€nderungen ĂŒberwinden“

Professor Hans Joachim Linke sprach im Rahmen eines Rathausvortrages der Odenwald-Akademie ĂŒber Herausforderungen fĂŒr den lĂ€ndlichen Raum. Der Abend war der Beginn des neuen Schwerpunktthemas der Akademie: #LandNeuDenken. Foto: Saskia Hofmann

Rathausvortag ĂŒber Herausforderungen des lĂ€ndlichen Raums – Odenwald-Akademie startet Schwerpunkt #LandNeuDenken

ODENWALDKREIS / ERBACH. - Rund 180 Besucherinnen und Besucher beim Rathausvortag „Zukunft Land“ von Professor Hans Joachim Linke von der TU Darmstadt am Donnerstag, 21. November: Die Odenwald-Akademie trifft mit ihrem Schwerpunkt #LandNeuDenken ins Schwarze.

Und damit steht die OdenwĂ€lder Bevölkerung nicht alleine: Laut einer Umfrage der hessischen Landesregierung sind 93 Prozent der Hessen dafĂŒr, dass sich sie Politik mehr fĂŒr den lĂ€ndlichen Raum einsetzt, erlĂ€uterte Landrat Frank Matiaske in seiner BegrĂŒĂŸung.

„Wenn wir die richtigen Themen angehen und uns heute schon Gedanken ĂŒber morgen machen, dann bin ich ĂŒberzeugt davon, dass der Odenwaldkreis eine gute Zukunft hat,“ so Matiaske.

Dieser These stimmte auch Hans Joachim Linke in seinem Vortrag zu, der wegen des großen Interesses nicht im Historischen Rathaus in Michelstadt sondern im Haus der Energie in Erbach stattfand.

„Man muss den Herausforderungen begegnen und nicht den Kopf in den Sand stecken, wenn man Lösungen fĂŒr eine Region finden möchte.“

StĂ€dten mangele es oft am Bewusstsein fĂŒr den lĂ€ndlichen Raum und seine Besonderheiten, so dass es wichtig sei, auf regionaler Ebene aktiv zu werden und nicht auf UnterstĂŒtzung von außen zu warten.

Dazu zĂ€hle auch, nicht nur zu fordern, dass andere etwas dafĂŒr tun, dass es einem bessergehe. Empfehlenswerter sei es aufzuzeigen, was bereits erreicht wurde und dann um weitere UnterstĂŒtzung zu bitten.

„Der lĂ€ndliche Raum muss sich den VerĂ€nderungen von Lebensweisen anpassen und dabei die Angst vor VerĂ€nderungen ĂŒberwinden. Das gelingt nur, wenn BĂŒrgerinnen und BĂŒrger ‚mitgenommen‘ werden, also in Prozesse eingebunden sind,“ erlĂ€uterte Linke den Weg zu einem attraktiven Lebensumfeld.

Dabei mĂŒssten ganz unterschiedliche Bereiche wie die Innenentwicklung von Ortskernen, die Landwirtschaft und auch die Arbeitswelt beleuchtet werden.

Wie eine BĂŒrgerbeteiligung aussehen kann, zeigte Linke anhand eines seiner Forschungsprojekte. Auf Grund seiner Erfahrungen gab er vor allem der Politik einen Ratschlag mit auf den Weg:

„Entwickeln Sie keine großen PlĂ€ne, die dann in der Schublade vergammeln, sondern kleine Projekte, die auch wirklich ungesetzt werden. Machen Sie die BĂŒrger zu den ‚Eltern‘ dieser Projekte und sorgen so dafĂŒr, dass die Ideen anerkannt werden.“

Nachdem Professor Linke mit seinem Vortrag einen Überblick ĂŒber Entwicklungsmöglichkeiten im lĂ€ndlichen Raum gegeben hat, wird die Odenwald-Akadmeie im Rahmen ihres Themenschwerpunktes #LandNeuDenken bei den nĂ€chsten Veranstaltungen einzelne Teilbereiche intensiver behandeln.

Dazu werden unter anderem unterschiedliche Referenten eingeladen, die #LandNeuDenken unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchten.

Das aktuelle Programm finden Interessierte unter www.odenwald-akademie.de. Wer eine E-Mail an odenwald-akademie(at)odenwaldkreis.de schreibt um sich anzumelden, erhĂ€lt außerdem den Newsletter.