Odenwald-Till: Erfragt die Finanzierung beim Südstadtprojektierer!
Heute betrachtet Till in seinem satirischen Beitrag die beabsichtigte Aufwertung einer städtischen Immobilie durch einen mazedonischen Biergarten in ErbachKaum ist der Erbacher Bürgermeister Dr. Peter Traub für weitere sechs Jahre als Rathauschef gewählt, entwickelt der 68-Jährige enorme Kreativ-Aktivitäten zur Aufwertung der Stadt.
So soll er sich nach gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen über ein verlängertes Wochenende zu Palmsonntag gemeinsam mit dem Wirt eines Erbacher Gastronomiebetriebs in städtischer Immobilie aufgeschwungen haben, um Inspirationen für einen mazedonischen Biergarten analog alter mazedonischer Weingüter zu sammeln.
Damit diese Inspirationen anschließend an besagter städtischer Immobilie auch entsprechend fachgerecht umgesetzt werden können, musste noch ein Dritter diese „Dienstreise“ mit antreten.
Weil dieser Fachmann allerdings hauptberuflich an den Beruflichen Schulen des Odenwaldkreises als Lehrkraft beschäftigt ist, und die Osterferien noch nicht begonnen hatten, musste er für zwei Tage vom Unterricht freigestellt werden.
Auf Intervention des Erbacher Rathauschefs wurde dem Lehrer dieser Sonderurlaub vom Schulleiter natürlich großzügig gewährt. Er wurde für Donnerstag und Freitag vergangener Woche vom Schuldienst befreit, damit er das Reise-Trio um den Erbacher Bürgermeister komplettieren konnte.
Die entsprechenden Unterrichtsstunden der Lehrkraft sollen ersatzlos entfallen sein – sehr zur Freude der Schüler, deren Osterferien entsprechend zwei Tage früher begannen.
Auch wenn den erfreuten Schülern in dieser Zeit kein Lehrstoff vermittelt werden konnte, sind neben dem Erbacher Bürgermeister hoffentlich auch der Gastronom und der Lehrer um die richtige Gestaltung eines mazedonischen Biergartens in Erbach schlauer geworden. Unklar erscheint bis dato jedoch, wie sich die Finanzierung dessen auf städtischem Areal gestalten soll.
Tills Rat: Eine Nachfrage beim Projektierer des Erbacher Südstadtprojekts könnte helfen. Der hat als „vermögensloser in bescheidenen Lebensverhältnissen lebender Rentner“ sicher eine zündende Idee zur Finanzierung eines neuen städtischen Biergartens bei leeren Rathauskassen.