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KOMMENTAR: Schalmeienklänge vom scheidenden Bürgermeister

Noch ehe der Erbacher Bürgermeister Harald Buschmann vom Souverän, den Erbacher Wählerinnen und Wählern, am 4. März diesen Jahres abgewählt und als Amtsinhaber lediglich noch mit 32,2 Prozent der Stimmen ausgestattet und abgestraft wurde, verkündete er am 2. Februar im Rahmen einer Pressekonferenz vollmundig: „Еs gibt kaum jemanden, der so offen und transparent ist wie ich.“

Sein damaliges Versprechen, er werde alles öffentlich machen, was relevant sei, und seine Aussage „Wir haben nichts zu verstecken“ waren gleichwohl nur Lippenbekenntnisse.

Wenn Harald Buschmann jetzt durch seine Anwaltskanzlei der Presse mitteilen lässt, er verweigere die Auskunft „weil ein staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren gegen ihn“ laufe, dann ist es in der Tat sein gutes Recht, sich nicht selbst belasten zu müssen.

Allerdings waren ihm die Ermittlungen der Darmstädter Strafverfolgungsbehörde wegen vermuteter unrechtmäßiger Auftragsvergaben und unzulässiger Stückelungen in Einzelaufträge bei einem Gesamtprojekt (siehe FACT-Bericht unter: www.de-fakt.de/bundesland/hessen/odenwaldkreis/details/?tx_ttnews) auch schon zur Pressekonferenz am 2. Februar 2018 bekannt.

Damals hatte er sich dazu wie folgt hochmütig geäußert: „Ich hatte bisher jedes mal vor der Bürgermeisterwahl eine anonyme Anzeige gehabt. … Ich weise das von mir, … und deswegen bin ich auch hier der Überzeugung, dass man immer nur offen und transparent mit den Dingen umgehen kann, mehr kann ich nicht machen.“

Nur wenige Tage nach dieser Pressekonferenz hatten die Ankündigungen Harald Buschmanns allerdings keinen Bestand mehr, sind seither nur noch wie Schalmeienklänge vom scheidenden Bürgermeister wahrnehmbar.

Auch denkt er offenbar aktuell gar nicht mehr daran, gemäß seiner Verpflichtung aus der Hessischen Gemeindeordnung den Parteien des Stadtparlaments Antworten auf deren Fragen zu geben, also die für sich reklamierte Transparenz zu leben.

Das lässt den Schluss zu, dass Buschmann wohl Gewaltiges zu verbergen hat. Was wiederum seine Schmallippigkeit im Angesicht der staatsanwaltlichen Ermittlungen erklärt.