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ODENWALD-TILL: „Rotoren-Lui“ lĂ€sst OdenwĂ€lder Bevölkerung rotieren

Heute schreibt Till in seinem Satire-Beitrag ĂŒber die politisch kontraproduktiven Eigeninteressen eines „liberalen Grafen“ auf dem Weg zur Tradition OdenwĂ€lder RĂ€uber

ODENWALD. - RenĂ© Rock, energiepolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag prangerte zu Jahresbeginn an: „Es gab offenbar eine Aktion Abendsonne. Auf Teufel komm raus sollten möglichst viele Genehmigungen noch im alten Jahr erteilt werden, damit die Investoren deutlich höhere Subventionen kassieren können.

Anscheinend waren den Genehmigungsbehörden die Profitinteressen der Windkraftlobby wichtiger, als die Durchsetzung der gesetzlichen Bestimmungen. 
 Die Aktion Abendsonne der grĂŒnen Minister Al-Wazir und Hinz legt offen, um was es geht, nĂ€mlich bestimmten Gruppen möglichst hohe finanzielle Vorteile zu verschaffen.“

Auch die FDP-Fraktion im Beerfeldener Stadtparlament und die Fraktion der Liberalen im OdenwÀlder Kreistag lassen keine Gelegenheit aus, exakt diesen Profitinteressen der Windkraftlobby entgegenzutreten.

Ausgerechnet Louis Graf zu Erbach-FĂŒrstenau, der die liberalen Interessen im Kreisausschuss des Odenwaldkreises vertritt, ist es jetzt, der diese konterkariert, sich in die Reihe der Abzocker einreiht, und auf seinem GelĂ€nde zwischen Beerfelden, Airlenbach und Etzean fĂŒnf WindkraftrĂ€der durch den Betreiber JUWI AG planen lĂ€sst.

„Rotoren-Lui“, wie der Graf inzwischen entlang der MĂŒmling im Odenwald genannt wird, stellt sich damit ins Abseits zu den politischen Interessen seiner Partei und auch derer aller OdenwĂ€lder StĂ€dte und Gemeinden, die im Zusammenwirken mit dem Odenwaldkreis viel Geld in einen gemeinsamen FlĂ€chennutzungsplan (FNP) Windkraft investiert haben, und deren Interessen er im OdenwĂ€lder Kreisausschuss zu vertreten hat. In diesem FNP sind explizit die jetzt vom Grafen offerierten WaldflĂ€chen nicht als VorzugsflĂ€chen fĂŒr WindrĂ€der ausgewiesen.

WĂ€hrend die Kommunen des Odenwaldkreises gegen den vom RP abgelehnten gemeinsamen FlĂ€chennutzungsplan vor dem Verwaltungsgericht Darmstadt weiter klagen, lĂ€sst „Rotoren-Lui“ seine Eigeninteressen gegen reichlich Kohle durchsetzen, und damit die Interessen der angeblich von ihm vertretenen OdenwĂ€lder Bevölkerung im Schatten der Abendsonne rotieren.

Historisch gesehen waren die Grafen von Erbach niemals Raubritter gewesen, sondern nach standesgemĂ€ĂŸer Einordnung redliche Landesherren. Graf Franz, dessen lebensgroße Statue auf dem Erbacher Marktplatz steht, ist ein Symbol dafĂŒr.

Bleibt aufmerksam zu verfolgen, inwiefern sich das möglicherweise in der Gegenwart Ă€ndert. „Rotoren-Lui“ jedenfalls könnte ein Begriff werden wie „Hölzer-Lips“ und „Schinder-Hannes“ in der Tradition der OdenwĂ€lder RĂ€uber.