Unter neuer Leitung
Trägerwechsel bei der Diakoniestation Groß-Umstadt/Otzberg + + + Auflösung des Zweckverbands muss noch erfolgenODENWALD. - Zum 1. Januar 2023 geht die Diakoniestation Groß-Umstadt/Otzberg in die Gesellschaft für diakonische Einrichtungen in Hessen und Nassau (GfdE) über.
Die GfdE hat ihren Sitz in Darmstadt und ist in Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).
Die Kundinnen und Kunden werden in einem Brief über die Neuausrichtung informiert. Für sie ändert sich nichts; auch die Telefonnummer der Diakoniestation (06078/2003) bleibt dieselbe.
Die GfdE betreibt dann 16 stationäre und teilstationäre Altenpflegeeinrichtungen und 13 ambulante Pflegedienste mit 1800 Mitarbeitenden. Sie ist somit einer der größten diakonischen Rechtsträger im Gebiet der EKHN.
Aufgrund von Änderungen im Steuerrecht werden auch die fünf hauptamtlichen Stellen im ambulanten Hospizdienst zum Jahreswechsel unter das Dach der GfdE gehen. Bislang lag hier die Trägerschaft beim Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald.
Die Struktur des Ökumenischen Hospizvereins Vorderer Odenwald bleibt davon unberührt. „Die Zusammenarbeit von Hospizdienst und Diakoniestation wird intensiviert“, kündigt GfdE-Geschäftsführerin Petra Hitzel an.
Zweckverband wird aufgelöst
Die Diakoniestation Groß-Umstadt/Otzberg ist 1978 aus mehreren Gemeindeschwesternstationen hervorgegangen. Bis dato waren die 13 Kirchengemeinden auf Groß-Umstädter und Otzberger Gemarkung Träger des Zweckverbands der Diakoniestation und damit Eigentümer.
Sie haben aus ihren Kirchenvorständen Delegierte in die Verbandsvertretung entsandt. Die Verbandsvertretung wählte den ehrenamtlichen Verbandsvorstand, welcher die Beschlüsse der Verbandsvertretung ausführte.
Der Vorstand übertrug das operative Geschäft auf einen Geschäftsführer, der vom Vorstand in seiner Tätigkeit begleitet und beaufsichtigt wurde.
„Der Zweckverband soll im kommenden Jahr aufgelöst und ein Beirat gegründet werden“, sagt Evelyn Bachler, stellvertretende Dekanin im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald und Vorsitzende der Verbandsvertretung. Dafür muss die Verbandsvertretung nochmal zusammenkommen.
Mit dem Wechsel zur GfdE gibt es keine Geschäftsführung vor Ort mehr, die erfolgt von Darmstadt aus. Dafür werde die Pflegedienstleitung mit mehr Verantwortung ausgestattet und von der GfdE qualifiziert und unterstützt, erläutert Petra Hitzel. Die Pflegedienstleitung liegt in den Händen von Kathrin Boll, ihr Stellvertreter ist Izmir Pemaj.
Damit wird auf feste Beine gestellt, was sich schon seit längerem angekündigt hat. Seit mehr als einem Jahr arbeiten Diakoniestation und GfdE im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrages bereits eng zusammen.
Dies war nach verschiedenen Problemen innerhalb der Diakoniestation nötig geworden: kurz aufeinanderfolgende Geschäftsführerwechsel, schwierige Personalsituationen, der Rücktritt mehrerer Mitglieder des Verbandsvorstandes und der daraus folgenden Führung der Diakoniestation durch das Dekanat Vorderer Odenwald.
Professionelle Leitung durch die GfdE
„Die ehrenamtliche Leitung einer solchen Organisation ist bei all den rechtlichen Fragestellungen und der zunehmenden Komplexität im Pflegebereich kaum noch machbar“, sagt Evelyn Bachler.
Mit dem Übergang zur GfdE werde die Leitung der Diakoniestation Groß-Umstadt/Otzberg nun professionalisiert und die Wirtschaftlichkeit sichergestellt, ergänzt Petra Hitzel.
Im Bereich der Kindertagesstätten hat das Dekanat gute Erfahrungen mit einer veränderten Trägerstruktur gemacht: Zum 1. Januar 2020 hatte sich ein Großteil der evangelischen Kindertagesstätten im Dekanat der Gemeindeübergreifenden Trägerschaft der Kindertagesstätten (GüT) angeschlossen, die sich insbesondere während der Hochphase der Corona-Pandemie bewährt hat. Zum Jahreswechsel kommen hier mit Groß-Zimmern und Richen wieder zwei weitere Kitas hinzu.