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Reichelsheimer GAZ-Lehrer in Nordfinnland

REICHELSHEIM. - Gefördert ĂŒber das Bildungsprogramm ERASMUS+ der EuropĂ€ischen Union besuchten 10 Lehrerinnen und Lehrer der Georg-August-Zinn-Schule Reichelsheim (GAZ) ihre Partnerschule im nordfinnischen Kuusamo.

Das ĂŒber zwei Jahre laufende Fortbildungsprojekt der Partnerschulen ging damit in die letzte Phase. Stand im April 2019 noch das „Interkulturelle Lernen“ im Zentrum des Besuchs, war es diesmal das Hospitieren im Unterricht des finnischen Oberstufengymnasiums.

Die TĂŒren im „kuusamon lukio“ standen fĂŒr die deutschen LehrkrĂ€fte offen, wodurch sich alle Teilnehmer ein Bild ĂŒber das finnische Schulsystem und den Unterricht vor Ort machen konnten.

Einige Unterschiede, wie die Ruhe und der immer wiederkehrende Ablauf im Schulalltag, die Konzentration auf das Wesentliche, aber auch die Klarheit im Umgang mit Umwelt und Politik wurden deutlich. Aber auch Gemeinsamkeiten tauchten in den anschließenden GesprĂ€chen auf.

Schwerpunkte wĂ€hrend des Aufenthalts ergaben sich schließlich aus den verschiedenen Aufgabenbereichen der Teilnehmer.

So planten und besprachen die beiden Fachbereichsleiter der jeweiligen Schulen, Patrick Eckert und Mika Riihiaho, die seit einigen Jahren den Austausch zwischen beiden Schulen organisieren, verschiedene Aspekte zur kĂŒnftigen Zusammenarbeit.

Zudem erarbeitete Patrick Eckert gemeinsam mit Martina Schemenau zusĂ€tzlich ein weiteres ERASMUS+ Projekt, um fĂŒr SchĂŒlerinnen und SchĂŒler auch in Zukunft den Austausch mit Finnland zu ermöglichen.

Kunstlehrerin Liane Spekhardt-Schinckel stellte ihre Ideen fĂŒr ein lĂ€nderĂŒbergreifendes Kunstprojekt vor und begeisterte damit ihre nordfinnische Kollegin Elina Piiroinen.

Die Lehrerinnen fĂŒr Englisch und Französisch, Carina Fröhlich, Nina Ohl und Elke Meyer zu Knolle sind mit ihren Sprachkenntnissen nicht nur wertvolle Mitarbeiterinnen in solchen internationalen Projekten, sondern hatten Gelegenheit, sich im Unterrichten zu versuchen.

FĂŒr sie war es besonders spannend zu sehen, wie finnische SchĂŒlerinnen und SchĂŒler auf die Unterrichtsmethoden aus der deutschen Lehrerausbildung reagieren.

Der stellvertretende Schulleiter Herwig Bendl und Christine SchĂ€fer bekamen einen breiten Einblick in System, Unterricht und Kultur in Finnland. Sie hospitierten, wie die anderen Kolleginnen auch, in ihren jeweiligen FĂ€chern und darĂŒber hinaus.

Schulleiterin Kirsten Gebhard-Albrecht vertiefte ihre EindrĂŒcke in den Alltag des finnischen Schulsystems.

Die SozialpĂ€dagogin Kerstin Baltz fĂŒhrte GesprĂ€che mit der SozialpĂ€dagogin, die an verschiedenen Schulen in Kuusamo arbeitet. Auch hier stellten beide fest, dass es einige Probleme fĂŒr SchĂŒlerinnen und SchĂŒler gibt, die in beiden LĂ€ndern und Schulen identisch sind.

Auch beide Schulleitungen tauschten sich ĂŒber pĂ€dagogische Schwerpunkte ihrer Schulen aus und verglichen VerwaltungsablĂ€ufe in beiden LĂ€ndern. Außerdem wurde das parallellaufende SchĂŒlerprojekt vorbereitet.

Die finnischen SchĂŒlerinnen und SchĂŒler, die im Mai nach Deutschland kommen, wurden in das digitale Lernen in Deutschland eingefĂŒhrt und meldeten sich mit Hilfe von Martina Schemenau und Patrick Eckert gemeinsam mit den finnischen Kollegen auf der Schulplattform, die in Reichelsheim genutzt wird, an.

Neben der Arbeit in der Schule kam auch diesmal das finnische Leben nicht zu kurz. Zu den Höhepunkten zĂ€hlten unter anderem eine Schneeschuhwanderung, Eisangeln, Pfannkuchen backen auf offenem Feuer, eine Husky-Schlittenfahrt, Eisschwimmen und eine FĂŒhrung durch die „Kuusamo-Rentierfarm“.

Am letzten Abend besuchten die deutschen und finnischen Kollegen schließlich gemeinsam das Skisportzentrum „Ruka“ mit der Schanze des Skisprungweltcups.

Ein gemeinsames Essen in guter und entspannter AtmosphĂ€re bei typisch lokalen Speisen aus natĂŒrlich regionalen Produkten rundete die Fortbildungsreise an den Polarkreis ab.

In den nĂ€chsten Wochen werden die Ergebnisse des Fortbildungsprojektes dokumentiert und auch an den „PĂ€dagogischen Austauschdienst“ der Kultusministerkonferenz weitergegeben.

Im MĂ€rz 2020 begibt sich eine SchĂŒlergruppe aus Reichelsheim „Richtung Norden“ und wird zwei Wochen in Kuusamo verbringen.

Die 10 SchĂŒlerinnen und SchĂŒler nehmen am ERASMUS+ Projekt teil, lernen die Sprache, Kultur und das finnische Schulsystem kennen. Dazu arbeiten sie schon jetzt mit ihren finnischen Partnerinnen und Partnern in Tandems durch digitales Sprachenlernen zusammen.

Abschließend geht ein ganz herzliches Dankeschön an die Organisatoren in Kuusamo, Deutschlehrer Mika Riihiaho und Schulleiter Tomi MerilĂ€inen! „NĂ€hdÀÀn pian!“ („Bis bald!“)