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Radeln für die Allgemeinheit

Engagiert: der Radwegepate Raimund Trosbach aus Höchst. Er kümmert sich schon seit zehn Jahren um Radwege und gehört somit zu den ersten Paten im Odenwaldkreis.

Unterwegs: der Radwegepate Raimund Trosbach aus Höchst an einem Schild in Ortsnähe. Er ist für die Wege auf dem Gebiet seiner Heimatgemeinde und dem der Stadt Bad König zuständig. Fotos: Stefan Toepfer/Kreisverwaltung

Personalwechsel: Michael Weis (Mitte, mit Ernennungsschreiben) wurde beim jüngsten Treffen der Radwegepaten vom Odenwaldkreis als neuer Pate verpflichtet. Seinem Vorgänger Harald Eisenhauer schüttelt die Kreisbeigeordnete Anni Resch zum Dank die Hand. Mit dabei sind (von links) Raimund Trosbach (Pate), Andrea Kaufmann und Volker Weyrauch von der Straßenverkehrsbehörde des Kreises sowie die Paten Günter Bardohl, Lothar Weinrauch und Volker Schnellbacher. Foto: privat

Radwegepaten seit zehn Jahren im Dienst + + + „Beitrag zu positivem Image des Kreises“

ODENWALDKREIS / HÖCHST. - Raimund Trosbach mag Herausforderungen. Etwa die, mit dem Fahrrad Hessen von Süd nach Nord zu durchqueren. Gesagt, getan.

Die Tour führte ihn von Höchst, seinem Wohnort, bis nach Kassel, hauptsächlich auf dem hessischen Fernradweg R4.

Er war schon ziemlich weit gekommen, doch am Ende, in der Gegend von Fritzlar, hatte er sich hoffnungslos verfahren. „Die Beschilderung war katastrophal“, berichtet er. „Anders als im Odenwaldkreis. Hier ist die Beschilderung top. Wir sind in Hessen vorn dabei.“

Trosbach trägt dazu bei, dass das auch so bleibt, denn er gehört zu den Radwegepaten, die im Odenwaldkreis zwei Mal im Jahr Radwege abfahren und kontrollieren.

Dieses Ehrenamt kommt dem Sechsundfünfzigjährigen entgegen, denn der passionierte Wanderer und Radfahrer ist gerne draußen unterwegs. Jeder Pate hat einen bestimmten Abschnitt, für den er zuständig ist.

Trosbachs Bereich umfasst die Gemeinde Höchst und die Stadt Bad König. Unter anderem führt der Fernradweg R 4 durch sein Gebiet, aber zum Beispiel auch der anspruchsvolle Haselburg-Rundkurs.

Vor zehn Jahren hatte der Kreis gemeinsam mit den Kommunen solche Helfer gesucht, denn aus Personalgründen konnten weder die Städte und Gemeinden noch der Kreis die Wege regelmäßig kontrollieren.

Anfangs gab es 13 Paten, heute sind es, nach der Zusammenlegung von Betreuungsabschnitten, noch elf. Acht sind von Anfang an dabei – auch Trosbach, der als Lehrer am Julius-Echter-Gymnasium in Elsenfeld arbeitet.

Die Paten achten sowohl auf den Zustand der Wege als auch auf den der Beschilderung. Fällt ihnen etwas auf, zum Beispiel Schlaglöcher oder beschädigte Schilder, melden sie dies an Andrea Kaufmann von der Straßenverkehrsbehörde im Landratsamt.

Sie gibt die Hinweise wiederum an die einzelnen Kommunen weiter, die die Mängel beheben. „Von Anfang an können wir eine positive Bilanz der Arbeit der Paten ziehen“, sagt Kaufmann. Es gebe kaum Beschwerden von Radfahrern _ I

Die Radwegepaten melden nicht nur Schäden, sondern geben auch Anregungen für ein besseres Radwegenetz. So wurden verschiedene vernetzende Routen ausgewiesen, das heißt Wege, die schon bestehende Strecken miteinander verbinden.

Außerdem wurden der Beerfelden- und der Rodenstein-Rundkurs in beiden Fahrtrichtungen beschildert, das gleiche wird in Kürze beim Haselburg-Rundkurs geschehen. Diese Strecken waren anfangs nur in eine Richtung beschildert worden.

Die Radwegepaten treffen sich auf Einladung der Straßenverkehrsbehörde einmal im Jahr zu einem Erfahrungsaustausch. Die jüngste Zusammenkunft, in der auch das zehnjährige Bestehen der Patenschaften gefeiert wurde, fand in der Mümlingstube in Erbach statt.

Dabei wurde der Radwegepate Harald Eisenhauer verabschiedet und als sein Nachfolger Michael Weis (beide aus Mossautal) verpflichtet. Das von Landrat Frank Matiaske unterzeichnete Schreiben überbrachte die für das Ehrenamt zuständige Kreisbeigeordnete Anni Resch.

Weis kümmert sich um den im Odenwaldkreis gelegenen Teil des Siegfried-Radwegs, der von Hetzbach durch Hüttenthal und Hiltersklingen bis nach Wald-Michelbach im Kreis Bergstraße führt.

Insgesamt hat das Radwegenetz im Odenwaldkreis eine Länge von rund 250 Kilometern. Drei überregionale Routen führen durch den Kreis: die Radfernwege R 4 und R 9 sowie der Drei-Länder-Radweg, ein Rundkurs durch den hessischen, bayerischen und badischen Odenwald.

Außerdem gibt es elf regionale Themenrouten wie etwa den Mümlingtal-Radweg und die erwähnten Rundkurse. Trosbach weiß: „Der Odenwald ist eine tolle, weil sehr abwechslungsreiche Radfahrregion.“

Das sieht Volker Weyrauch, der Leiter der Straßenverkehrsbehörde, auch so und dankt Trosbach und allen anderen Paten für ihren Einsatz. „Sie leisten einen entscheidenden Beitrag für ein attraktives Radwegenetz und tragen so zu einem positiven Image des Odenwaldkreises bei, nicht zuletzt mit Blick auf den Tourismus.“