„Der Kirche ein Gesicht geben“
Pfarrerin Xenia Mai übernimmt die Kirchengemeinden Mossau und GüttersbachGÜTTERSBACH / OBER-MOSSAU. - Südhessen ist ihre Heimat, und auch deswegen ist Pfarrerin Xenia Mai nun gerne hierher zurückgekehrt.
Vor allem aber haben sie die ersten Begegnungen mit den Menschen in ihren beiden neuen Kirchengemeinden, Mossau und Güttersbach, in dem Gefühl bestärkt, hier am richtigen Ort zu sein.
In diesen Tagen zieht die 53-Jährige ins Güttersbacher Pfarrhaus ein, Mitte Juli beginnt sie mit ihrem neuen Dienst in den beiden pfarramtlich verbundenen Gemeinden. Das gemeinsame Büro wird weiterhin in Ober-Mossau sein.
„Es passt menschlich gut“, hat Xenia Mai bereits erfahren. Und was außerdem passt, wenn sie nun in den Odenwald zieht: „Für mich kam als Pfarrerin nie etwas anderes als Land in Frage.“
In den vergangenen 13 Jahren hatte sie eine Pfarrstelle im Vogelsberg inne. Diese aber wird demnächst vom Umfang her gekürzt, wie es die so genannte Pfarrstellenbemessung der Landeskirche vorsieht, die sich vor allem nach der Entwicklung der Gemeindegliederzahlen richtet.
Wenn Xenia Mai auf ihren bisherigen Werdegang schaut, dann fasst sie das so zusammen: „Gott hat mich keine geraden Wege geführt.“ Es habe auch Umwege gegeben, aber letztlich sei sie doch immer am richtigen Ort angekommen.
Nach dem Abitur an der Eleonorenschule in Darmstadt studierte die Eschollbrückerin zunächst an der damaligen Evangelischen Fachhochschule in Darmstadt Religionspädagogik.
In der Kirchengemeinde Pfungstadt-Hahn hatte sie bereits seit ihren Kindertagen mitgearbeitet, später dort auch ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. Während ihres Berufsanerkennungsjahres als Religionspädagogin reifte endgültig der Wunsch, Pfarrerin zu werden.
Also studierte Xenia Mai evangelische Theologie in Mainz und Heidelberg. Das anschließende Vikariat, die praktische Ausbildung zur Pfarrerin, führte sie in die Wetterau, ein Spezialpraktikum ans Darmstädter Elisabethenstift. Von dort aus trat sie ihre erste Pfarrstelle in Schwarz und Udenhausen im Vogelsberg an.
In Güttersbach und Mossau will sie nun erstmal „Augen und Ohren offenhalten“ und signalisieren: Kirche hat wieder ein Gesicht. „Ich will für die Menschen da sein, dazu muss ich sichtbar sein und unters Volk gehen – damit habe ich keine Schwierigkeiten“, freut sich Xenia Mai.
Bereits während ihres Urlaubes schaute die neue Pfarrerin beim monatlichen Seniorentreff in Güttersbach vorbei. „Ich habe ein Herz für Seniorenarbeit“, sagt sie. Außerdem predige sie leidenschaftlich gerne. Mit besonderen Formen wie etwa Picknick- und Scheunengottesdiensten hat sie dabei gute Erfahrungen gemacht.