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„Der Odenwaldkreis braucht auch in Zukunft hochwertige IndustriearbeitsplĂ€tze“

DGB Nördlicher Odenwaldkreis: GesprÀch mit dem Betriebsrat von Pirelli und SolidaritÀt mit den BeschÀftigten von Vibracoustic

SANDBACH. - Um sich unmittelbar vor Ort ĂŒber Arbeit und Ausbildung im grĂ¶ĂŸten Industriebetrieb im Odenwaldkreis zu informieren, traf sich der Vorstand des DGB-Ortsverbandes Nördlicher Odenwaldkreis mit dem Betriebsrat der Pirelli Deutschland GmbH. Zu dem GesprĂ€ch konnte die DGB-Ortsverbandsvorsitzende Alexandra Lutz (Bad König) auch den Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), JĂŒrgen Glaser, sowie den DGB-Kreisvorsitzenden Harald Staier (Höchst) und DGB-RegionssekretĂ€r Horst Raupp begrĂŒĂŸen.

Betriebsratsvorsitzender Christian GrĂŒnewald und der Stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Yalcin Hazneci informierten anschaulich ĂŒber die aktuelle Situation bei Pirelli. Die rund 2.600 BeschĂ€ftigten im Werk Sandbach produzieren jĂ€hrlich rund 6 Millionen PKW-Reifen und 1,7 Millionen Motorradreifen.

Mit einem Jahresumsatz von rund einer Milliarde Euro trĂ€gt das Werk deutlich zum Unternehmensergebnis des weltweit tĂ€tigen Pirelli-Konzerns mit Sitz in Mailand bei. Zur Zeit sind im Werk 90 Auszubildende beschĂ€ftigt, jĂ€hrlich werden rund 30 neue Auszubildende eingestellt, „um den FachkrĂ€ftebedarf der Zukunft zu decken“, betonte Christian GrĂŒnewald.

„Damit geben wir zugleich jungen Menschen im Odenwald eine Zukunftsperspektive“. Neben dem 21 köpfigen Betriebsrat gibt es bei Pirelli auch eine Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) mit fĂŒnf Mitgliedern: „Alle BetriebsrĂ€te und alle JAV-Mitglieder sind gewerkschaftlich organisiert“.

Der Pirelli-Betriebsrat unternimmt fĂŒr die rund 300 Leiharbeiter große Anstrengungen zur Durchsetzung des Prinzips „Gleiche Arbeit - Gleiches Geld“: „Wir sind hier auf einen guten Weg, benötigen aber deutlich mehr UnterstĂŒtzung von der Politik. Der Gesetzgeber muss Leiharbeit wieder auf sachlich begrĂŒndete Ausnahmen zurĂŒckfĂŒhren, zeitlich deutlich enger befristen und verbindlich gleiche Entlohnung fĂŒr gleiche Arbeit vorschreiben“.

Yalcin Hazneci und Christian GrĂŒnewald lobten ausdrĂŒcklich das gute Betriebsklima innerhalb der multikultuerellen Belegschaft: „Bei uns arbeiten Menschen aus verschiedenen Nationen und Kulturen gut zusammen. Das ist gelebte Integration“.

FĂŒr die IG BCE und den DGB ist klar, dass der Odenwaldkreis auch in Zukunft hochwertige und gut bezahlte IndustriearbeitsplĂ€tze braucht: „Die Grundlage der Wertschöpfung ist die industrielle Produktion“.

Der DGB Nördlicher Odenwaldkreis erklĂ€rt sich in diesem Zusammenhang ausdrĂŒcklich mit den BeschĂ€ftigten des Vibracoustic-Werks in Neustadt solidarisch, die fĂŒr den Erhalt ihrer 240 ArbeitsplĂ€tze kĂ€mpfen: „An den ArbeitsplĂ€tzen hĂ€ngt die Existenz zahlreicher Familien. Viele der BeschĂ€ftigten haben Kinder“, machte die DGB-Ortsverbandsvorsitzende Alexandra Lutz deutlich.

IG, BCE und DGB setzen sich gemeinsam dafĂŒr ein, die ArbeitsplĂ€tze im Werk Neustadt in der Region zu halten: „Wir werden hierbei den milliardenschweren Freudenberg-Konzern, zu dem Vibracoustic gehört, mit Nachdruck an seine soziale Verantwortung und seine soziale Verpflichtung erinnern“.

DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier betonte: „Gute Arbeit und anstĂ€ndige Löhne fallen nicht vom Himmel, sondern mĂŒssen immer wieder neu erkĂ€mpft werden. Deshalb sind starke Gewerkschaften und ein starker DGB unverzichtbar“.

JĂŒrgen Glaser, Bezirksleiter der IG BCE, unterstrich: „Gewerkschaft bezieht ihre Kraft und ihre StĂ€rke aus der Summe und dem Engagement ihrer Mitglieder. Je mehr wir sind, umso mehr können wir fĂŒr die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durchsetzen“.

DGB-RegionssekretĂ€r Horst Raup machte deutlich: „Entscheidend fĂŒr die Durchsetzung menschenwĂŒrdiger Arbeitsbedingungen und guten Löhnen ist die gewerkschaftliche Organisationen der BeschĂ€ftigten. Gute Löhne ermöglichen ein gutes Leben und sind zugleich der beste Schutz gegen Altersarmut“.