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Vermehrte Notrufe aus der Hosentasche in Südhessen

Bitte der Polizei: „Helfen Sie mit, unbeabsichtigte Notrufe zu vermeiden“

SÜDHESSEN. - Das Smartphone liegt während eines Spaziergangs in der Hosen- oder Handtasche, alles ist in Ordnung, kein Notfall weit und breit in Sicht.

Dennoch erhält die Leitstelle des Polizeipräsidiums Südhessen in genau diesem Moment einen Notruf, und zwar vom Handy des Spaziergängers. Grund dafür sind sogenannte „Hosentaschen-Notrufe“.

In der Leitstelle des Polizeipräsidiums Südhessen gingen in den vergangenen Wochen verstärkt unbeabsichtigte Notrufe, sogenannte „Hosentaschen-Notrufe“ ein. Allein im letzten Juni wurden über 1.800 solcher Alarme verzeichnet. Im Juli waren es bis zum 21. bereits über 550.

Grundsätzlich muss jedem Notruf, auch wenn unbeabsichtigt, nachgegangen werden. Das bedeutet auch, dass jeder Notruf Kapazitäten der Polizeikräfte in Südhessen bindet.

Bei diesen Hosentaschen-Notrufen, auch bekannt unter den Namen „butt-dial“ oder „pocket-dial“, handelt es sich um unbeabsichtigte und häufig unbemerkte Notrufe über das Smartphone, die durch Berührung oder bestimmte Tastenkombinationen ausgelöst werden.

Das kann besonders schnell passieren, wenn sich das Smartphone in der Hand- oder Hosentasche befindet und durch Reibung oder Erschütterung eben solche Tastenkombinationen oder Schnellzugriffe ausgelöst werden. Im Zusammenhang mit den Hosentaschen-Notrufen sind vor allem Android-Geräte aller Art betroffen.

Um diese unbeabsichtigten Notrufe zu vermeiden, gibt die Polizei Südhessen folgende Handlungsempfehlungen:

- Verwenden Sie eine Schutzhülle, die auch das Display abdeckt. So können ungewollte Eingaben auf dem Smartphone verhindert werden.

- Wenn Sie das Gerät gerade nicht nutzen, sollten Sie die Displaysperre aktivieren. Außerdem können Sie in den Einstellungen Ihres Smartphones eine automatisierte Displaysperre erstellen. So können Sie zum Beispiel ein- oder abschalten, dass sich Ihr Display bereits bei Bewegungen sowie durch tippen oder wischen aktiviert.

- Einige Android-Geräte verfügen über einen sogenannten Taschenmodus / Hosentaschenmodus / Berührungsmodus, um das Smartphone vor unbeabsichtigten Berührungen zu schützen. Überprüfen Sie in den Einstellungen Ihres Handys, ob ein solcher Modus vorhanden ist.

- Verwenden Sie, wenn möglich, Passwörter oder Wischmuster, um Ihr Display zu entsperren. Je komplexer die Entsperrfunktion, destogeschützter ist das Smartphone vor unbeabsichtigten Notrufen. Vermeiden sollten Sie hingegen das Entsperren mithilfe eines einfachen "zur Seite Wischens".

- Im Google Play Store gibt es spezielle Apps, welche unbeabsichtigte Anrufe verhindern können. Achten Sie hier allerdings auf seriöse Anbieter.

- Platzieren Sie Anruf-Schnellzugriffe, wenn vorhanden, auf den hinteren Seiten Ihres Displays. Schnellzugriffe werden rasch einmal unbeabsichtigt berührt und somit ein Anruf ausgelöst.