Acht inspirierende Initiativen fĂŒr einen modernen Odenwald
Odenwald-Akademie prĂ€sentiert zum zweiten Mal mutige Macherinnen und MacherODENWALDKREIS / ERBACH. - SpĂ€testens nach diesem Abend dĂŒrfte niemand mehr daran zweifeln, dass der Odenwald eine Heimat fĂŒr viele mutige, kreative und inspirierende Köpfe ist.
Ihnen bietet die Odenwald-Akademie unter dem Motto âLand neu denkenâ gerne eine Plattform, weil sie die Region voranbringen. Nach der Premiere im Jahr 2021 war es am vergangenen Montag, 3. Juli, wieder so weit: Rund 160 GĂ€ste waren ins Volksbank-Atrium am Haus der Energie in Erbach gekommen und haben acht spannende Initiativen kennengelernt.
RĂŒdiger Holschuh, Vorsitzender des Fördervereins der Akademie, bringt es gleich zu Anfang auf den Punkt: âEs gibt viele Visionen in unserer und fĂŒr unsere Region sowie tolle Menschen, die sie tatkrĂ€ftig umsetzen.â
Das trifft auf alle zehn Frauen und MÀnner zu, die ihre Projekte in KurzvortrÀgen im so genannten PechaKucha-Format vorstellen.
Am Ende wird das Publikum den Mossautaler Bio-Landwirt Alexander Kern zum Sieger des Abends kĂŒren, der seinen âHof am MĂŒhlgrundâ nach und nach aufgebaut und erweitert hat und unter anderem fĂŒr sein GeflĂŒgelschlachtmobil bekannt ist.
RĂŒdiger Holschuh, Raquel Jarillo, die als Mitarbeiterin in der Odenwald-Akademie das Veranstaltungsformat entwickelt hat, sowie alle Vortragenden beglĂŒckwĂŒnschen Kern genauso wie Thea Riemann vom Bundesverband MittelstĂ€ndische Wirtschaft im Odenwald, die ihm als Anerkennungspreis eine Odenwald-Box mit Produkten aus der Region ĂŒberreicht.
Kerns Vortrag trĂ€gt den Titel âMut zu neuen Wegenâ. Diesen Mut hat er tatsĂ€chlich bewiesen, indem er seinen Hof immer weiterentwickelt hat und damit auch noch nicht am Ende ist. Auf ihre Weise stellen aber auch alle anderen Vortragenden diesen Mut auf ihre Weise unter Beweis.
Ohne jenen Mut hĂ€tte etwa Henrich Wenz gemeinsam mit seinem Partner das Hostel fĂŒr Rad- und Wander-Touristinnen und -Touristen in Oberzent in der frĂŒheren Kugelschreiber-Fabrik wohl nicht eröffnet. Ihr Pioniergeist wurde belohnt: Inzwischen zĂ€hlen Menschen aus vielen LĂ€ndern zu ihren GĂ€sten.
FĂŒr neue Wege offen ist auch Marina Stuckert, die mit ihrem Verein âKukio â Kunst und Kultur im Odenwaldâ auf vielfĂ€ltige Weise in der kulturellen Bildung fĂŒr Kinder tĂ€tig ist. Zum Beispiel ist der Verein im Juli mit seinem besonderen Kinder- und Jugendliteraturfestival beim Kultursommer SĂŒdhessen vertreten.
Innovativ sind Sebastian Theobald und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die wĂ€hrend des Corona-Lockdowns die Internetseite âWas Jetzt Odenwaldâ entwickelt haben, um kleinere Unternehmen zu unterstĂŒtzen.
Die Seite hat sich zu einer beeindruckenden Odenwald-Plattform erweitert. An weiteren Vernetzungs-Ideen mangelt es den Macherinnen und Machern nicht.
Ebenso wenig wie Sophie Monnheimer, die âaus Liebe zum Odenwaldâ fĂŒr eine Mitmach-Konferenz wirbt, die im Winter stattfinden soll. Ihre Initiative ist Teil des bundesweiten, von vier Stiftungen getragenen Projekts â100 Mitmach-Regionenâ.
Die Weiterentwicklung ihrer Kommunen sind BĂŒrgermeister Andreas Koch (Brombachtal) und dem Immobilienfachmann Sascha Reitzel genauso ein Anliegen wie Philipp Foshag und Lars Gittek vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Rothenberg.
Die von Dr. Alex Dreppec, der den Abend wieder gekonnt moderiert, als âTiny-House-Brothersâ angekĂŒndigten Koch und Reitzel legen dem Publikum begeistert dar, was sie in Brombachtal konkret dafĂŒr tun, Interessierten das Leben in solchen kleinen HĂ€usern zu ermöglichen.
Wer Foshag und Gittek zuhört, kann nicht anders als das groĂe Engagement anzuerkennen, das sie und ihr Verein an den Tag legen, um ihren Ort fĂŒr die Bevölkerung und fĂŒr Touristen attraktiv zu erhalten.
Was die Energiegenossenschaft Odenwald e.G., kurz EGO, seit deren GrĂŒndung im Jahr 2009 alles fĂŒr die Region tut, stellt deren Vorsitzender Christian Breunig eindrucksvoll vor â quasi als Hausherr, denn die Energiegenossenschaft hat das Haus der Energie errichtet, in dem sich auch etliche BĂŒros des Landratsamts befinden.
Zu den GeschĂ€ftsfeldern der EGO gehören unter anderem zahlreiche Photovoltaik-Anlagen, aber auch der Bau von KindertagesstĂ€tten â als Beitrag zu einer guten regionalen Infrastruktur.
Voneinander lernen, miteinander den Odenwald voranbringen â von diesem Geist zeugen auch die interessierten Nachfragen aus dem Publikum und die Möglichkeit zum gegenseitigen Kennenlernen, wofĂŒr der Abend genug Zeit bietet.
âDamit stellt die Odenwald-Akademie eine wichtige Basis fĂŒr den Austausch und somit fĂŒr die Weiterentwicklung der Region zur VerfĂŒgungâ, bilanziert Raquel Jarillo am Ende der Veranstaltung. Ob es die Veranstaltung auch 2024 geben wird? âMit Sicherheit. SchlieĂlich leben hier viele, viele Frauen und MĂ€nner, die ,Land neu denkenâ wollen.â
Wer im nÀchsten Jahr eine Initiative selbst vorstellen will oder einen Vorschlag hat, kann sich gerne bei der Odenwald-Akademie unter der Telefonnummer 06062 70-385 oder der Mailadresse r.jarillo(at)odenwaldkreis.de melden.