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29. OdenwÀlder SchÀfertag am Sonntag, 8. September, von 10 bis 17 Uhr

29. OdenwÀlder SchÀfertag am Sonntag, 08. September: OdenwÀlder SchÀfer bei den Römern in der Villa Haselburg nahe Hummetroth. Fotomontage: Pressedienst OdenwÀlder SchÀferverein

ODENWALDKREIS / HUMMETROTH. - Was hat der Tag des offenen Denkmals mit dem OdenwĂ€lder SchĂ€fertag zu tun? Auf dem geschichtstrĂ€chtigen GelĂ€nde der Villa Haselburg in Höchst-Hummetroth kann man etwas ĂŒber das Leben der alten Römer erfahren.

Wie haben sie gelebt, was haben sie gegessen und wie haben sie sich gekleidet? Damit spannen wir den Bogen zum OdenwÀlder SchÀfertag: Von der Wolle zur Tunika lautet das Motto des 29. OdenwÀlder SchÀfertages.

Die Schafhaltung hatte in der römischen Landwirtschaft einen hohen Stellenwert. Im Vordergrund stand die Woll- und Milchnutzung. Das Vorkommen verschiedener Fellfarben ist belegt (grauschwarz, grau, dunkelbraun, rot), wobei weiß wegen der besseren FĂ€rbbarkeit bevorzugt wurde.

Die WollqualitĂ€t war ein wichtiger Faktor in der Schafzucht, feinwollige Schafe werden als eigene „Schafrasse" erwĂ€hnt. Aus Textilresten geht hervor, dass Mischwolle dominierte, aber es gab auch Kurz- und Feinwolle.

Die Tunica wurde von MĂ€nnern, Frauen und Kindern vor allem als Untergewand unter der Toga getragen. In der Regel war sie aus weißer Wolle. Der Begriff Tunika stammt direkt aus dem Lateinischen. Deshalb war die Schafzucht im antiken Rom ein wichtiger Wirtschaftszweig.

In manchen Gebieten - wie etwa SĂŒditalien - kam es durch die intensive/exzessive Weidewirtschaft sogar zu einer nachhaltigen SchĂ€digung der Umwelt.

Zwecks Schaffung geeigneter Wiesen, holzte man ganze BerghÀnge ab, deren fruchtbare Erde im Laufe der Zeit - wohl vor allem durch Starkregenereignisse - talwÀrts befördert wurde.

Doch der Bedarf an Wolle dĂŒrfte dermaßen groß gewesen sein, dass man diese mittel- bis langfristigen "Nebenwirkungen" in Kauf nahm. Man bedenke nur, welch ungeheure Mengen an Kleidung alleine die römische Armee benötigte.

Zwar konnte auch Leinen, Seide oder Baumwolle verarbeitet werden, allerdings waren solche Textilien entweder zu teuer oder sie erfĂŒllten schlicht und ergreifend nicht die speziellen Anforderungen.

UrsprĂŒnglich rupfte man die Wolle der Schafe einfach aus. Die ĂŒbliche Prozedur war jedoch das jĂ€hrliche Scheren mittels einer Schere. FĂŒr gewöhnlich fand dies im FrĂŒhjahr oder FrĂŒhsommer statt, nachdem die Schafe zuvor grĂŒndlich in einem Fluss „gebadet“ worden waren.

Es wird außerdem davon berichtet, dass man die Tiere nach der Schur reinigte und medizinisch versorgte. So wurden beispielsweise Wunden mit einer Pechsalbe bestrichen und der Körper mit einer Mischung aus Wein und Öl eingerieben. Die Vliese wurden gewaschen, gekĂ€mmt und zur Weiterverarbeitung in grĂ¶ĂŸere Betriebe gebracht.

Das Leben vieler Schafe dĂŒrfte demnach recht angenehm gewesen sein; auch deshalb, weil sie - verglichen mit anderen Tierarten - eher selten im Kochtopf landeten.

Bei dem SchÀfertag wollen wir den Besuchern zeigen welche verschiedenen Wollen, in Form von Feinheit und Farbe, die verschiedenen Schafrassen haben. Von der Schafschur bis zum gesponnenen Faden zeigen wir die verschiedenen Arbeitsschritte.

Wir beginnen den SchĂ€fertag um 10.00 Uhr mit einem ökumenischen Hirtengottesdienst, um 11.15 Uhr folgt die offizielle Eröffnung. Gerichte vom OdenwĂ€lder Weidelamm werden von der OdenwĂ€lder Genuss Werkstatt, Carmen und Michael FrĂŒhwein, angeboten.

Kaffee, Kuchen und frisch gebackene Waffeln der SchĂ€ferfrauen dĂŒrfen natĂŒrlich nicht fehlen, genauso wie frische Schafsalami und Lammfelle. Die Bowhunter Hummetroth e.V. kĂŒmmern sich um die GetrĂ€nke bei diesem SchĂ€fertag und bieten eine Mitmachaktion an. Groß und

Klein können sich einmal im Bogenschießen versuchen. Ein Spaß und Erlebnis also fĂŒr alle. Zu dem weiteren Programm gehören der GEO Naturpark Bergstraße / Odenwald, die OdenwĂ€lder Imker, Seife aus Schafmilch,

Zubehör rund um die Schafhaltung, BienenwachstĂŒcher, eine BĂŒcherei, eine Schnapsbrennerei und als Streichelzoo haben wir Esel im Programm. Auch die GrasbĂ€renhebamme hat fĂŒr die Kinder etwas vorbereitet.

Viele weitere Mitmachaktionen fĂŒr Kinder stehen ebenfalls auf dem Programm. Der Haselburgverein verwöhnt die GĂ€ste mit einem Weinstand und wird Wissenswertes aus der Römerzeit und ĂŒber die Villa Haselburg erzĂ€hlen.