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Erinnerung an den Pfingstmarkt in Rehbach

Die ehemalige ESA-Bodenstation soll als Wissenschaftsdenkmal wiederbelebt werden. Foto: Prof. Kerstin Schultz

REHBACH. - „In Rehbach, einem kleinen Dorf an dem gleichnamigen Bach, herrschte seit jeher am dritten Pfingsttag eine rege Tätigkeit. Zur Zeit seiner Blüte besaß der Ort Marktgerechtigkeit, und der jetzige Michelstädter Pfingstmarkt wurde ehemals in Rehbach abgehalten.

Der Marktplatz lag auf einer Wiese hinter der zu dem kleineren gräflichen Hofgut gehörigen Scheune. Die Mitglieder des gräflichen Hauses Erbach-Fürstenau kamen regelmäßig zum Rehbacher Pfingstmarkt herüber und nahmen an dem fröhlichen Treiben der stark besuchten Festlichkeit teil.“

So beschrieb der Odenwälder Heimatdichter Philipp Buxbaum die Rehbacher Tradition des Pfingst-Diensttages in seinem Büchlein „Die Heckenrose“.

Den Pfingstmarkt in Rehbach gibt es leider nicht mehr, doch anlässlich dieser Überlieferung veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr Rehbach seit vielen Jahren ihr traditionelles Mittagessen am Pfingstmontag, zu dem alle Einwohner und Gäste aus nah und fern herzlich eingeladen sind.

Auch ohne Pfingstmarkt ist Rehbach interessant. So wurde vor kurzem die ehemalige ESA-Bodenstation unter Denkmalschutz gestellt.

Sie liegt kaum sichtbar in einer Senke und nur die verbliebene Parabolantenne ragt über die Baumwipfel hinaus. Die Station, von der einst Satelliten gesteuert und Daten aus dem Orbit empfangen wurden, soll als Wissenschaftsdenkmal wiederbelebt werden.

Rehbach und die Geschichte der abgelegenen Bodenstation spielt auch in dem 2021 erschienen Roman „Lilienthal oder die Entzauberung des Himmels“ eine bedeutende Rolle.

Die Protagonisten des Buches treffen sich zu einem alljährlichen Fest in Rehbach. Dabei entwickelt sich zwischen zweien ein Liebesabenteuer, auf das die Sterne, die Russeneiche und nicht zuletzt die Abgeschiedenheit des Ortes großen Einfluss haben.

Bei der Buchvorstellung im Jahr 2021 zu Corona Zeiten konnten nur wenige Teilnehmer begrüßt werden. Deshalb hat sich der Ortsbeirat Rehbach entschieden, die Buchvorstellung an diesem für Rehbach traditionsreichen Tag mit einem Besuch der ESA-Station zu wiederholen.

Auf dem Weg zur Station wird Jakob Stein an Orten und Plätzen vorbeiführen, die sich in seinem Roman wiederfinden. Vor Ort liest der Autor einige Passagen aus seinem Buch.

In der Station erwartet die Teilnehmer eine Ausstellung der ESA. Zu sehen sind Bilder von Satelliten und Wetterkarten, die von diesen fotografiert wurden. Es ist ein Rückblick in die ehemalige Funktion der Bodenstation.

Folgender Programmablauf ist geplant:

Die Wanderung beginnt um 09 Uhr ab dem Dorfgemeinschaftshaus in Rehbach, etwa um 10 Uhr wird man bei der Station eintreffen, danach wird Herr Stein aus dem Buch vorlesen und es besteht die Möglichkeit bis 12 Uhr die Station zu besichtigen.

Rechtzeitig zum Mittagessen um 13 Uhr soll die Rückkehr nach Rehbach erfolgen. Dort gibt es die Möglichkeit Bücher zu kaufen und von dem Autor signieren zu lassen. Prof. Dr. Kerstin Schultz wird für Fragen zur Station und deren Weiterentwicklung zur Verfügung stehen.

Der Ortsbeirat Rehbach freut sich auf eine rege Teilnahme.