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Nach 42 Schuljahren geht Dieter Weis in den Ruhestand

Jetzt ist es offiziell. Nach 42 Jahren Schuldienst geht Rektor Dieter Weis (links) in den Ruhestand. Die offizielle Verabschiedung erfolgt mit der Ãœberreichung der Entlassungsurkunde durch Schulamtsdirektor Ingo Stechmann (rechts). Foto: Ernst Schmerker

Anerkennung erfährt der Leiter der Theodor-Litt-Schule bei der Verabschiedung

MICHELSTADT. - In 42 Jahren Schuldienst hat Dieter Weis Markierungen gesetzt. Dies galt auch für seine Verabschiedung als Leiter der Theodor-Litt-Schule am Dienstag.

Keine akademische Feier sollte es sein mit festlichen Reden, sondern eher eine „Party mit persönlichen Begegnungen, Gedankenaus-tausch, Musik und guter Laune“.

Diese fand witterungsbedingt nicht wie geplant im Freien, sondern in der Aula statt. Es gab Musik, noch ehe Dieter Weis die Gäste begrüßte.

Sein Willkommen galt den Offiziellen aus Politik und Schulverwaltung, den Kollegen aus anderen Schulen und dem eigenem Haus, den Vertretern von Institutionen, letztendlich „allen hilfreichen Geistern, die für einen reibungslosen Schulbetrieb sorgen“.

Schulamtsdirektor Ingo Stechmann entsprach dem Wunsch von Dieter Weis von einer chronologi-schen Aufzählung seines Werdeganges und Schaffens abzusehen und wartete mit persönlichen Ratschlägen auf. „Behalte in Erinnerung, was Dich geprägt, erfreut und positiv bewegt hat“.

Er meinte die unzähligen Unterrichtsstunden, Beratungsgespräche, Konfliktprävention, den Einsatz für die Priothemen Inklusion und Integration, das gesellschaftliche, politische und musikalische Engagement.

Genannt wurde das Bemühen um verbesserte Arbeitsbedingungen für Schulen und deren Leitungen sowie der Einsatz für die Umwandlung der TLS von der Haupt- und Realschule zur einzigen und mit großem Erfolg arbeitenden Mittelstufenschule im Odenwaldkreis.

„Du bist das Beste, was der Theodor-Litt-Schule hat passieren können“, bekannte Stechmann. Und natürlich freute es den so Geehrten, dass die Nachfolgeregelung entgegen üblicher Praxis schon geklärt ist und Tamara Prostmeyer quasi im Stillen die von Ingo Stechmann überreichte Beauftragung entgegennehmen konnte.

Schuldezernent Oliver Grobeis dankte im Namen des Odenwaldkreises dem Rektor dafür, dass er über Jahrzehnte „seinen Mann gestanden“ habe. Er selbst kenne den Pädagogen vom Tag seiner Einschulung im Herbst 1979 an, wo er dem damaligen Lehramtsreferendar erstmals auf der Treppe begegnet sei.

Dass das Mittelstufenmodell heute Anerkennung erfahre, dafür habe die Kreispolitik gerne ihren Beitrag geleistet. Mit der nach der Unterrichtsmethode „individuell direkt am Kind“ geleisteten Wissensvermittlung sei die Schullandschaft positiv verändert worden.

Bürgermeister Stephan Kelbert stellte die gute Zusammenarbeit mit allen Schulen im Stadtbereich heraus. Bei der Theodor-Litt-Schule sei diese durch Schüler-Aktionen besonders intensiv und vielfältig.

Beispielhaft nannte er die Mitwirkung beim Bienen- und Weihnachtsmarkt, diverse Seniorenfeiern, das Schmücken von Gefallenengräbern am Volkstrauertag, den Jugendaustausch mit den Partnerstädten.

Für den Hessischen Bildungsverband erinnerte Landesvorsitzender Matthias Doebel an die erste und rein zufällige Begegnung mit dem Ehepaar Weis auf einer Modenschau in Frankfurt, aus der sich eine berufliche Zusammenarbeit ergeben habe.

Heute sei Weis nicht nur Verbandsmitglied, sondern auch stellvertretender Landesvorsitzender und aktiv auf Bundesebene tätig. Während an der TLS jedem Schüler die Zeit gegeben werde, sich im eigenen Tempo zu entwickeln, würde im Verband auf eine hochaktive Fortbildungsarbeit Wert gelegt. Seine stetige Bereitschaft mitanzupacken, zeichne den Kollegen aus.

Als Nachbar und Leiter des Beruflichen Schulzentrums fasste sich Wilfried Schulz kurz: „Glücklich sein darf, wer solch eine Nachbarschaft hat“.

Und diese Nachbarschaft entwickelte sich im Laufe der Stunden in eine muntere Gesellschaft. Während Christoph Fuchs und Dieter Weis anfänglich gemeinsam den musikalischen Part bestritten, war es später zusätzlich der Musikverein 05 Victoria aus Ober-Roden, der als Überraschungsgast seinem Dirigenten vieltonig die Ehre erwies.

Gar manches zu erzählen gab´s in froher Runde, viele gute Wünsche für den neuen Lebensabschnitt mit Ehefrau Silke, so dass bei Häppchen und kühlen Getränken die Zeit wie im Fluge verging.