Syrer und Ukrainer feiern gemeinsam Weihnachten
Rotes Kreuz setzt Zeichen fĂŒr Menschlichkeit und NeutralitĂ€tODENWALDKREIS / ERBACH. - Dass Frieden unter den Völkern funktionieren kann, haben an Heiligabend beim Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes in Erbach die Familie Dotsenko aus der Ukraine und die Familie Issa aus Syrien bewiesen.
EintrĂ€chtig saĂen sie mit ihren Kindern beisammen und unterhielten sich angeregt auf Deutsch. Die Dotsenkos leben seit vergangenem Jahr im Odenwald. Zuvor waren sie aus der Region um Saporischschja vor dem Bombenterror des Krieges in ihrer Heimat geflohen.
Mutter Issa wohnt seit 2015 mit ihrem achtjÀhrigen Sohn Dibs, der die deutsche Sprache bestens beherrscht, da er mit dieser aufgewachsen ist, im Kreisgebiet. Ihre Heimatstadt Homs in Syrien mussten sie damals ebenfalls wegen der dortigen Kampfhandlungen verlassen.
Beide Familien fĂŒhlen sich hier wohl, gut aufgenommen und vor allem sicher. âMein Wunsch zu Weihnachten wĂ€re ein weiterfĂŒhrender Deutschkursâ, sagt Mutter Issa.
Die beiden Familien waren Teil der rund 30 GĂ€ste, die das DRK am Heiligen Abend mit GetrĂ€nken, Kartoffelsalat und WĂŒrstchen bewirtet und damit einen feierlichen Rahmen der Gemeinsamkeit geschaffen hat.
Gekommen waren nicht nur Mitglieder aus den 19 Selbsthilfegruppen des Roten Kreuzes: âJeder, der an diesem Abend alleine war oder sich einsam fĂŒhlte konnte sich anmelden.
Auf den sozialen Status oder die NationalitĂ€t legen wir hierbei keinen Wert.â, erklĂ€rt Initiatorin Friedel Weyrauch, die dieses Festmahl zu Heilig Abend mit ihren Helferinnen bereits zum dritten Mal ausgerichtet hat.
Mit der Zusammenkunft unterstreicht das Rote Kreuz seinen humanitÀren Grundsatz und zeigt, dass im Mittelpunkt seiner Arbeit der Mensch steht. Im Zeichen der Menschlichkeit verhÀlt es sich unparteiisch und neutral.
So leistet die Wohlfahrtsorganisation umfassend Hilfe, schĂŒtzt Leben und Gesundheit sowie die WĂŒrde eines jeden, gleich welcher Religionszugehörigkeit.
WĂ€hrend dieses friedvollen und harmonischen Beisammenseins an Weihnachten dĂŒrfte sich mancher mit Udo Lindenberg die nur auf den ersten Blick naive Frage gestellt haben: âWozu sind Kriege da?â
Beide Familien lobten im Nachgang den gelungenen Heiligen Abend, den sie erleben durften, die selbstverstÀndliche Akzeptanz und das humanitÀre Engagement des Roten Kreuzes im Odenwaldkreis.
âIch bin froh, dass die beiden Familien aus diesen von Konflikten gezeichneten LĂ€ndern zu uns gefunden haben. Fremdenfeindlichkeit erteilen wir eine deutliche Absageâ, resĂŒmiert DRK-Vorstand Frank Sauer.