AusfĂĽhrliche Informationen bei Sternwanderung rund um's StillfĂĽssel
ODENWALD. - Unter Federführung von Martina Gaudes organisierten die Bürgerinitiativen „Gegenwind Siedelsbrunn & Ulfenbachtal“ – „Lebenswerter Odenwald & Rettet den Odenwald“ eine Sternwanderung zu den geplanten Windkraftstandorten auf dem Stillfüssel.
Drei große Wandergruppen machten sich am frühen Vormittag des vergangenen Sonntag, 5. Februar, aus verschiedenen Richtungen auf, um sich um 13 Uhr am Adlerstein mitten im schönen Odenwald zu treffen. Bei gutem Wetter trafen sich dann mehr als 500 Teilnehmer pünktlich zu einer Kundgebung mit mehreren Rednern.
Dr. Richard Leiner mahnte eindringlich, die Unversehrtheit des Odenwaldes zu bewahren. Er zeigte auf, dass mit der Genehmigung des Projektes von fünf mehr als 200 Meter hohen Windkraftanlagen durch das Regierungspräsidium Darmstadt eine intakte Natur dem Boden gleich gemacht werden wird.
Nur um noch die hohen Subventionen des EEG (erneuerbare Energien-Gesetz) zu kassieren, habe das RP am letzten Arbeitstag des Jahres 2016 eine Genehmigung erteilt, entgegen der Empfehlung des BUND, des NABU, der staatlichen Vogelschutzwarte fĂĽr Hessen, Rheinland-Pfalz, und Saarland sowie der mehr als 1.300 Einwendungen von BĂĽrgern aus Wald-Michelbach.
Eine Petition gegen den Bau der Windkraftanlagen im Lebensraum der Schwarzstörche (Stillfüssel zwischen Eiterbachtal und Ulfenbachtal) an Regierungspräsidentin Lindscheid wurde inzwischen 15.000 mal unterzeichnet und zeige eindrucksvoll, was die Bevölkerung in und um Wald-Michelbach vom möglichen Bau der Windkraftanlagen halte.
Trotz Nachweise von Schwarzstörchen, Rot- Milan, Wespenbussard, Uhu und viele andere durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützter Arten, wurden am 30. Dezember vergangenen Jahres u. a. die beiden Windparks „Kahlberg“ bei Fürth und Grasellenbach sowie „Stillfüssel“ bei Wald-Michelbach mit zusammen 10 Anlagen durch das RP-Darmstadt, auf politischen Druck genehmigt. Naturschutz werde so mit Füßen getreten.
Vera Krug informierte die Teilnehmer über die neuesten Entwicklungen. So sei durch ein von der Entega beauftragtes Unternehmen am 31. Januar ein Bruthorst einer Eule, ebenfalls unter Naturschutz stehend, zerstört worden.
Die daraufhin hinzugerufene Polizei nahm den Vorfall auf und es wurde inzwischen Strafanzeige erstattet. Unerklärlich war für alle Beteiligten, dass zu einem solchen Zeitpunkt noch Untersuchungen gemacht würden, obwohl bekannt sei, dass zu dieser Zeit bereits die Brutphase von Eulen beginnt.
Udo Bergfeld, ein weiterer aktiver Mitstreiter zeigte auf, „dass es hier neben Natur-, Tier- und Artenschutz auch um den Erhalt unsere Naherholungsgebiete für uns Menschen geht. Menschen
die u.a. aus den Ballungsgebieten von Rhein-Neckar und Rhein Main hier bei uns im Odenwald
Ruhe und Erholung vom Alltag finden.“
Die unsinnige Zerstörung dieser einzigartigen und wunderschönen Naturgebiete sei durch nichts zu rechtfertigen, „schon gar nicht unter dem Deckmantel einer Energiewende, die schon lange keine mehr ist und auch noch nie eine war“.
Nach Beendigung der Kundgebung versammelten sich noch viele Wanderer in Schönbrunn, um sich in der extra dafür hergerichteten Wirtschaft bei Glühwein und Kuchen etwas aufzuwärmen. Einig waren sich alle Teilnehmer, dass diese Wanderung ein großer Erfolg und eine „klare Willensbekundung der Bevölkerung für den Erhalt unserer Heimat ohne Windindustrie-Anlagen“ ist.