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„Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen, nicht der Profit“

Corona-Pandemie: Gemeinsame Erklärung des DGB Odenwaldkreis und der Partnergewerkschaften CGIL Rimini, CSdL San Marino und CGT Grand Est

ODENWALDKREIS. - Auch und gerade in der Corona-Pandemie stehen der DGB Odenwaldkreis und der DGB Südhessen in einem engen Austausch mit den italienischen und französischen Partnergewerkschaften CGIL Rimini, CSdL San Marino und CGT Grand-Est.

„Wie wichtig die grenzüberschreitende gewerkschaftliche Zusammenarbeit ist, zeigt sich besonders in Krisenzeiten“, machen DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier (Höchst) und DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt) deutlich.

„Um die Corona-Pandemie erfolgreich zu überwinden, sind europäisch-internationale Strategien unverzichtbar. Für die Lösung der großen Menschheitsprobleme brauchen wir nicht weniger, sondern mehr Zusammenarbeit und Solidarität.

Hierzu leistet die langjährige gute und freundschaftliche Zusammenarbeit mit unseren europäischen Schwestergewerkschaften in Italien und Frankreich einen sehr wichtigen und wertvollen Beitrag“.

In einer gemeinsamen Videokonferenz tauschten sich die Partnergewerkschaften über die aktuelle Corona-Lage und die aktuelle soziale, wirtschaftliche und politische Situation aus.

Die große Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für das gewerkschaftliche Handeln wurde durch die Teilnahme des Vorsitzenden des DGB-Bezirks Hessen-Thüringen, Michael Rudolph, an der Videokonferenz unterstrichen.

In einer gemeinsamen Resolution „Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen, nicht der Profit“ betonen die Partnergewerkschaften: „Die Corona-Pandemie zeigt einmal mehr sehr klar und deutlich, wie wichtig ein handlungsfähiger Sozialstaat und ein starkes und leistungsfähiges öffentliches Gesundheitswesen sind.

Die neoliberalen Entscheidungen der letzten Jahrzehnte, die das Gesundheitswesen schwer beschädigt haben, müssen rückgängig gemacht werden. Die Politik muss aus der Corona-Krise lernen und massiv in ein gut ausgestattetes, leistungsfähiges öffentliches Gesundheitswesen investieren“.

CGT, CGIL, CSdL und DGB machen deutlich: „Die Schere zwischen Arm und Reich geht auch in der Corona-Krise immer weiter auseinander. Noch nie besaßen so wenige so viel“.

Die Resolution fordert deshalb: „Superreiche und Konzerne, vor allem Digitalkonzerne wie Amazon, müssen endlich angemessen besteuert werden.

Nur so können Europa und seine Mitgliedsstaaten, die Regionen, Landkreise, Städte und Gemeinden die massiven sozialen, wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise auffangen und zugleich in wichtige Zukunftsaufgaben wie Bildung, Gesundheit, Soziales, Infrastruktur und Klimaschutz investieren“.

Die Partnergewerkschaften unterstreichen in ihrer Resolution die Notwendigkeit, die europäische Idee, die Demokratie und die Menschenwürde gegen den Angriff von rechts entschlossen zu verteidigen:

„Wir setzen uns für eine solidarische und soziale Gesellschaft und für eine Politik ein, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht der Markt. Mensch und Umwelt müssen Vorrang haben vor Kapital- und Profitinteressen“.

CSdL, CGIL, CGT und DGB betonen: „Für die Durchsetzung des notwendigen Politikwechsels sind starke Gewerkschaften und breite soziale Bündnisse unverzichtbar“.