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Gut angelegtes Geld in der Region

Gut angelegtes Geld aus Brüssel besichtigten IGO-Mitglieder z.B. im Bergtierpark in Erlenbach mit dem neuen Berberaffengehege, oder...

...im Lindenfelser Drachenmuseum. Fotos: IGO

Regionalentwicklung: IGO stellt auf jährlicher Exkursion Beispiele gelungener Projekte vor

ODENWALD. - Was hat die restaurierte Güterhalle am Bahnhof von Höchst gemeinsam mit dem Drachenmuseum in Lindenfels und der neuen Boots- und Fahrzeughalle des DLRG, die gerade in Bad König-Zell entsteht?

„Alleine im vorigen Jahr sind über 200.000 Euro aus dem europäischen LEADER-Programm in die Entwicklung regionaler Projekte im Odenwald geflossen“, beantwortet Thomas Disser, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Odenwald e.V. (IGO), die Frage nach dem Zusammenhang.

Etwa 25 Teilnehmer haben am Dienstag während der diesjährigen Exkursion durch den Odenwald einen eigenen Eindruck gewinnen können, wo und wie Geld aus Brüssel in der Region gut angelegt wird und so zur Verbesserung der Lebensverhältnisse beiträgt.

Zuständig für die Umsetzung des europäischen Förderprogramms für den Raum Odenwald ist mit Sitz in Erbach die IGO.

Mitglieder der IGO sind alle Kommunen des Odenwaldkreises und die Odenwaldgemeinden im Landkreis Bergstraße sowie eine große Zahl regionaler Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen.

„So weit weg vielen Bürgern Europa manchmal vorkommt, so nah dran sind wir beim LEADER-Programm in der praktischen Umsetzung.

Die Entscheidung darüber, wie und wo die Fördermittel aus Brüssel eingesetzt werden, wird hier vor Ort getroffen.

Entscheidend ist, dass die ausgewählten Projekte dem selbst erarbeiteten Regionalen Entwicklungskonzept entsprechen“, führt Rekha Krings weiter aus.

Seit August ist die Bad Königerin als Regionalmanagerin bei der IGO angestellt und freut sich auf die Beratung und Betreuung zukünftiger Projekte. Interessenten sind in der Geschäftsstelle in Erbach herzlich willkommen.

Projektträger können Gemeinden sein, die mit den Zuschüssen Projekte realisieren, von denen Einwohner, Gäste und Touristen gleichermaßen profitieren.

Antragsberechtigt sind aber auch Gewerbetreibende, wie der Inhaber der Traditionsgaststätte „Zur Gerste“, Wilhelm Paulus, in Michelstadt-Steinbach.

Der neue Besitzer hat das denkmalgeschützte Gebäude umgestaltet sowie um einen Biergarten erweitert und somit einen wichtigen Beitrag zum gastronomischen Angebot an dem touristischen Knotenpunkt zwischen Einhardsbasilika und Schloss Fürstenau geleistet.

Eine weitere Anlaufstelle der Exkursion war die Burg Lindenfels, wo im äußeren Ring der Burgruine ein Infopunkt entstehen wird. Mit einer Fördersumme von 200 000 Euro wird fast die Hälfte der Kosten aus Brüssel getragen.

Mit 180 000 Euro wurde auch vor mehreren Jahren das nur wenige Schritte davon entfernte Drachenmuseum bezuschusst. Museumsleiter und Mitinitiator Peter C. Woitke führte durch die umfangreiche Ausstellung mit ihren über 600 Exponaten.

Unweit von Lindenfels flossen knapp 87 000 Euro in ein neues Gehege für die Berberaffen im Bergtierpark Erlenbach der Gemeinde Fürth. Der bereits 1960 angelegte Tierpark beherbergt rund 250 Tiere aus fünf Kontinenten und wird jedes Jahr von bis zu 50 000 Besuchern aufgesucht.

Weiter ging die Busreise durch das Gersprenztal in Richtung Norden bis nach Höchst. Einem unvergleichlich hohen Einsatz von drei Privatpersonen und etlichen Unterstützern ist es zu verdanken, dass die denkmalgeschützte Güterhalle von Höchst erhalten geblieben ist, saniert und zu einem kulturellen Knotenpunkt ausgebaut werden konnte. Das Projekt wurde mit 45 000 Euro unterstützt.

Bevor die Rundreise in der „Gerste“ ihren Abschluss nahm, besichtigten die Teilnehmer noch die Boots- und Fahrzeughalle des DLRG, die derzeit im Bad Königer Stadtteil Zell entsteht.

Nach ihrer Fertigstellung wird die Halle von den fünf DLRG-Ortsgruppen im Mümlingtal und von Reichelsheim als zentral gelegener Unterstand für Einsatzfahrzeuge, Motorrettungsboote und als Materiallager dienen.

„Mit dieser Förderung wird auch der ehrenamtliche Einsatz von über 200 Aktiven in den Jugendgruppen unterstützt“, bedankte sich Gerlinde Schäfer, Vorsitzende der Ortsgruppe Zell, bei der IGO.

So verschaffte auch die diesjährige Exkursion, die übrigens für IGO-Mitglieder kostenlos angeboten wurde, wieder allen Teilnehmenden einen guten Einblick in die Förderaktivitäten der IGO in den letzten Jahren, ohne die manches wichtige Projekt in der Region gar nicht erst zustande gekommen wäre.

Weitere Informationen zu den Aktivitäten der IGO finden Interessierte im Internet unter www.region-odenwald.de.