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Seit 50 Jahren gehen Johann und Heidi Kampitsch einen gemeinsamen Weg

Johann und Heidi Kampitsch feiern am Samstag, 29. Mai, in Michelstadt Goldene Hochzeit. Foto: Ernst Schmerker

In der Alpenrepublik geboren und aufgewachsen, sind sie im Odenwald heimisch geworden

MICHELSTADT. - Weil die Verdienstmöglichkeiten in Deutschland besser als in ihrer österreichischen Heimat waren, sind Johann und Heidi Kampitsch in jungen Jahren in der Odenwald ausgewandert.

In Michelstadt wurden sie sesshaft und freuen sich, am Samstag, 29. Mai, im Eigenheim an der Johann-Friedrich-Pfreundt-Straße 6 ihre goldene Hochzeit feiern zu dürfen.

Johann Kampitsch kam am 10. Mai 1946 in Villach im Bundesland Kärnten auf die Welt. Nach der acht-jährigen Volksschulzeit erlernte er den Maurerberuf, dem er auch als Geselle treu blieb.

Heidi Kampitsch wurde am 18. Juli 1944 in Kirchberg an der Raab geboren. Sie hatte sieben Geschwister und arbeitete bis zur Ãœbersiedlung in der elterlichen Landwirtschaft mit.

Kennengelernt hat sich das Paar bei Wandertouren in den Nockbergen, die sich über Teile Kärntens, Salzburgs und der Steiermark erstrecken.

Heidi war es, die über eine Zeitungsanzeige in Michelstadt eine Anstellung in einer chemischen Reinigung gefunden und nach drei Wochen ihren damaligen Freund nachgeholt hat. Auch er bekam in seinem Beruf sofort einen Arbeitsplatz.

Nach der Hochzeit im Wonnemonat Mai des Jahres 1971 wuchs der Wunsch nach eigenem Grund und Boden. So kam es 1978 nicht nur der Einzug in das in Eigenhilfe erbaute Haus, sondern auch zum Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft.

Es ging allgemein aufwärts: Der Ehemann wurde Maurerpolier, die Ehefrau studierte in Darmstadt Betriebswirtschaftslehre, Sohn Wolfgang schloss seine Lehre als Bauschlosser ab.

Für Johann folgte noch einmal ein Berufswechsel zur Firma Merck in Darmstadt, wo er nach vielen Schulungen als Vorarbeiter und Sicherheitsbeauftragter bis zum Eintritt in den Ruhestand insgesamt 28 Jahre tätig war.

Auch die Ehefrau trug zum Lebensunterhalt bei. Sie arbeitete als Statistik-Fachfrau bis zur Betriebsaufgabe bei der Cofa, später dann noch einmal 16 Jahre als Sachbearbeiterin beim Finanzamt in Michelstadt.

Ehrenamtlich war die mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnete Jubilarin Vorsitzende des VdK-Sozialverbandes Steinbach, wo sie den Ehemann als Beisitzer und Seniorenbeauftragter an ihrer Seite wusste.

Wenn auch der frühe Krebstod des Sohnes noch schmerzt und auch persönliche Krankheiten verkraftet werden müssen, so schauen die beiden Kampitschs doch vertrauensvoll in die Zukunft und hoffen auf weitere gemeinsame Jahre.

Wach halten wollen sie dabei auch die gemeinsamen Urlaube, bei denen die Fahrradtouren von Passau bis Budapest und das alpine Skifahren in den Hohen Tauern oder im Zillertal einen besonderen Stellenwert haben.