LESERBRIEF: Bad Königer Wohnqualitäten
Dieser Tage berichtete die Presse über „Mehr Komfort für Wohnmobilisten“ in Bad König. Da bin ich aus dem Staunen nicht mehr heraus gekommen. Hohn und Spott sind ja bereits über diese Koalition nieder gegangen – eine noch höfliche Formulierung.
Insgesamt machen in Bad König nach der Kommunalwahl CDU und SPD nicht viel falsch, ganz nach ihren sogenannten Wahlprogrammen, da sie ohnehin nicht viel machen. Nur eben auch zu wenig richtig. Die Fehler bestehen jetzt eher in der Unterlassung.
Jetzt wollen sie sich nach den massiven Stimmverlusten endlich anstrengen und weitere gute Taten über uns Bürger hereinbrechen lassen? Allerdings fallen zunächst erst einmal die zusätzlichen Wohnmobilisten über Bad König herein.
Die Wohnqualitäten, die scheinbar nur durch die Odenwaldtherme gewährleistet ist, zeigen doch, mit welchem finanziellen Aufwand unsere attraktive Stadt ihre zusätzliche Bekanntheit ausbauen könnte.
Zunächst mit 150.000 Euro, aber nur mit anteiliger Bezuschussung der Interessengemeinschaft Odenwald und dem Amt für Regionalentwicklung, werden beide hoffentlich wissen, wie sie ihre Zuschüsse für den Bürger am besten unterbringen?
So sei in Erinnerung zu rufen, es sind ja „nur unsere“ Steuergelder. Denn jeder zusätzliche Komfortstellplatz würde bescheidene 21.500 Euro kosten.
Da freuen sich natürlich die Gewerbetreibenden mit den zusätzlichen und wünschenswerten Einnahmen. Und sollten die Betten in den Komfortzonen ihrer Wohnwagen einmal nicht ganz ausreichen, dürfen sich die Gastronomiebetreiber selbstverständlich bei einem Rückgang der Übernachtungszahlen von etwa 42% der letzten Jahre für jeden Camper wieder freuen.
Ich glaube so etwas sollte der Bad Königer Bürger auch einmal mit einem Komfortwohnwagen ausprobieren. Und in der ganzen Zeit war es den Protagonisten von CDU und SPD in der Pandemiezeit offenbar noch nicht in den Sinn gekommen über unsere Kinder nachzudenken.
Beispielweise darüber dass durch den fehlenden Präsenzunterricht unsere Kinder wesentliche Einschränkungen im Domizilunterricht auf sich nehmen mussten.
Dass diese Situation bekanntermaßen bei Kindern auch noch zu physischen Belastungen führen kann, darüber haben sich unsere Kommunalpolitiker natürlich auch keine Gedanken gemacht.
So könnten unsere Kinder, die 4 Jahre nicht mehr in unser Freibad dürfen beispielsweise zusätzlich einen Schwimmkurs in unserer Therme erhalten.
Was haben unere verantwortlichen Kommunalpolitiker gemacht? Sie bieten dem Bürger und Jugendlichen in unserer schönen Odenwaldtherme verbilligte Eintrittskarten an, die immer noch wesentlich teurer sind, als der Tagespreis eines Odenwälder Freibades. Aber dafür setzen sie sich in einer ausführlichen Stadtverordnetendiskussion für einen Komfortwohnwagenplatz ein.
Jetzt sollte sich die CDU/SPD-Koalition selbst die Frage stellen, ob sie in dieser Stadtverordnetenversammlung noch richtig verortet ist? Ich denke, die Wertschätzung dem Bürger gegenüber hat mittlerweile einem Tiefststand erreicht!
Heinrich Hofferbert
Bad König