Junge Union Odenwald fordert gesellschaftlichen Diskurs ĂŒber Dienstpflicht
ODENWALDKREIS. - Die Junge Union Odenwald (JU) nahm die derzeitige Krisensituation in der Ukraine zum Anlass, den fĂŒr SĂŒdhessen zustĂ€ndigen Jugendoffizier der Bundeswehr Jens Bockwinkel zu einem Austausch einzuladen und ĂŒber die EinfĂŒhrung eines Gesellschaftsjahres in Deutschland zu diskutieren.
Die Jugendoffiziere der Bundeswehr verstehen sich bundesweit als Fachreferenten fĂŒr die deutsche AuĂen- und Sicherheitspolitik und leisten politische Bildung im Auftrag der Bundesregierung.
âIn Anbetracht des Ukrainekriegs und der hieraus resultierenden Bedrohungslage fĂŒr Deutschland und Europa ist es jetzt aus unserer Sicht an der Zeit, eine gesellschaftliche Debatte ĂŒber die EinfĂŒhrung eines Gesellschaftsjahres in Deutschland zu fĂŒhrenâ, fordert der Kreisvorsitzende der Jungen Union Odenwald Yannick Ullmann.
Die EinfĂŒhrung eines Gesellschaftsjahres, das sich verpflichtend an junge MĂ€nner und Frauen nach Beendigung ihrer Schulzeit richten und sich nicht nur auf die Bundeswehr beschrĂ€nken könnte, kann einen positiven Beitrag fĂŒr alle leisten.
Der Pflege- und Sozialbereich, das Technische Hilfswerk, Feuerwehr und Vereine könnten ebenfalls Einsatzmöglichkeiten bieten. Eine gut organisierte Dienstpflicht kann auch aus dem Dilemma fĂŒhren, dass wir zu wenig Personal in der Pflege und der Kinderbetreuung haben.
Kurzfristig hĂ€tte man wieder mehr Personal in Altenheimen und KindergĂ€rten. Langfristig wird bei den jungen Menschen ein Bewusstsein fĂŒr die Aufgaben in der Pflege geschaffen. In Deutschland bricht fast jeder Dritte sein Studium ab. Ein Gesellschaftsjahr könnte da helfen.
Nicht nur, weil es Unentschlossenen ein Jahr mehr Zeit gibt bis zum Erwachsensein, wĂ€hrend sie dabei â zum Beispiel in der Pflege â Gutes tun. Sie können sich Gedanken darĂŒber machen, was sie wirklich tun möchten.
Diese Chancen sollten wir uns weder fĂŒr die Gesellschaft noch fĂŒr die vielen jungen Menschen verbauen. âAm Ende könnte eine Dienstpflicht den Zusammenhalt in einer Gesellschaft stĂ€rken, die auseinanderdriftet. Es geht nicht um das âIch' in unserem Gemeinwesen, sondern um das âWirâ!â, betont Ullmann.