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Engagement-Preis geht ans Max-Planck-Gymnasium

PrĂ€ses Dr. Michael Vollmer (links) und Dekan Joachim Meyer mit der Schatzkiste. Sie steht symbolisch fĂŒr die SchĂ€tze der Region – die zehn fĂŒr den Engagement-Preis-Nominierten. Screenshot: Silke Rummel

Das Logo fĂŒr den Preis.

Evangelisches Dekanat Vorderer Odenwald verleiht die Auszeichnung „Farbe bekennen“ coronabedingt mit VerspĂ€tung und digital

VORDERER ODENWALD. - Alles anders wie geplant – aber ein bisschen von dem Zauber des Ortes, an dem der Engagement-Preis „Farbe bekennen“ beim Jahresempfang des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald hĂ€tte verliehen werden sollen, findet auch Eingang in die Videokonferenz.

Per Videoclip nĂ€mlich, in dem Dekan Joachim Meyer und PrĂ€ses Dr. Michael Vollmer sich mit dem kommissarischen Schulleiter Viktor Neufeld, Lehrerin Sophia Brand und den beiden SchĂŒlerinnen Eva Ittmann und Franziska Hegwein am Schulteich der Albert-Einstein-Schule in Groß-Bieberau unterhalten.

Zuvor hatten sie dorthin eine große braune Schatzkiste geschleppt. Darinnen die Preise – farbenfrohe Glasstelen der Raibacher GlaskĂŒnstlerin Heike JĂ€ger, eine große fĂŒr den ersten Platz und neun kleine fĂŒr die anderen, außerdem Dinge, die das Engagement der Nominierten reprĂ€sentierten.

Einsatz fĂŒr eine lebenswerte Zukunft

FĂŒr den mit 1.500 Euro dotierten Engagement-Preis „Farbe bekennen“, den das Dekanat Vorderer Odenwald zum zweiten Mal ausgeschrieben hat, wurden Menschen und Initiativen gesucht, die sich fĂŒr eine lebenswerte Zukunft einsetzen, die sich ökonomisch, ökologisch oder sozial engagieren und dabei verantwortlich und vorausschauend handeln, die innovative Konzepte initiieren oder schon verwirklicht haben.

Ein regionaler Bezug war vorgegeben: Die Menschen sollten im Gebiet des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald geboren sein, hier wohnen oder gelebt haben oder ihr Engagement findet hier statt.

Zehn Einzelpersonen und Initiativen hatten sich beworben oder waren vorgeschlagen worden. Die Jury – bestehend aus Pröpstin Karin Held, dem OdenwĂ€lder Landrat Frank Matiaske, Rosemarie LĂŒck, Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin des Kreises Darmstadt-Dieburg, Thomas Bach, Leiter der Redaktion Darmstadt-Dieburg beim „DarmstĂ€dter Echo“, Annemarie Knichel vom Runden Tisch fĂŒr internationale VerstĂ€ndigung Reichelsheim, Edda Haack, Leiterin des Diakonischen Werks Darmstadt-Dieburg, Jana Petermann, ehemalige BergstrĂ€ĂŸer Gebietsweinkönigin und Bio-Winzerin, sowie Student Lucas Stein – konnte im MĂ€rz vorigen Jahres noch tagen und eine Entscheidung treffen.

Doch dann ging Deutschland in den Lockdown. Der Jahresempfang mit Preisverleihung wurde verschoben, in der Hoffnung, ein Jahr spĂ€ter real zusammenkommen zu können. Doch daraus wurde nichts, und so verlieh das Dekanat den Preis schließlich am Donnerstag vor Pfingsten digital per Videokonferenz.

In einer PrĂ€sentation wurden die Vorgeschlagenen vorgestellt. Mit dabei: der Eine-Welt-Laden in Dieburg, das ARThaus im MĂŒnsterer Ortsteil Altheim, das Reichelsheimer RepaircafĂ©, das Projekt Gartenkinder aus FrĂ€nkisch-Crumbach, die Nachhaltigkeitsprojekte des Max-Planck-Gymnasiums in Groß-Umstadt, aber auch Einzelpersonen wie Doris Rohde aus Reichelsheim, die zum Wohle der Kirchengemeinde Unmengen von Marmelade kocht und Socken strickt.

Oder Reinhold Lannert, engagierter TĂŒftler, KlimaschĂŒtzer und RepaircafĂ©-Reparateur der ersten Stunde und ebenfalls aus Reichelsheim.

Lisa Schleinkofer aus Messel wurde vorgeschlagen, weil sie sich unter anderem fĂŒr Lebensmittelrettung einsetzt, Shannon PĂŒchner aus Groß-Umstadt, weil sie Farbe bekennt gegen Rassismus und fĂŒr Klimaschutz, und der Reinheimer Kai Mezger, weil er sich fĂŒr hilfebedĂŒrftige Menschen engagiert.

Von Groß-Umstadt aus in die Welt

Die Jury machte sich die Entscheidung nicht leicht und entschied anhand von Kriterien wie Umweltfreundlichkeit, Gemeinwohl und soziales Zusammenleben.

Es seien so „wunderbare VorschlĂ€ge und Bewerbungen eingegangen“, sagt die Jury-Vorsitzende, Pröpstin Karin Held, und es sei schade, „dass wir auswĂ€hlen mussten“.

Von Groß-Umstadt aus in die Welt: Das gefiel der Jury ganz besonders an den Nachhaltigkeitsprodukten der SchĂŒlerfirma be-leaf, die europĂ€isch aufgebaut wurde und deren Erlös an eine Schule in Äthiopien geht, und den anderen Nachhaltigkeitsprojekten des Max-Planck-Gymnasiums.

Dass die SchĂŒlerinnen und SchĂŒler und ihre Lehrerinnen regional und international handelten und dĂ€chten, hob PrĂ€ses Dr. Michael Vollmer in seiner Laudatio hervor. Die BienenwachstĂŒcher und Badekugeln, aber auch die anderen Produkte, seien schon in Hering und Groß-Umstadt, in Madrid und Helsinki, in Italien, Lettland und Frankreich verkauft worden.

Der Antrieb der Beteiligten sei deren unglaubliche Lebendigkeit, die ansteckende Fröhlichkeit und Leichtigkeit, gepaart mit einer tiefen Verbundenheit untereinander.

Vollmer dankte außerdem allen anderen Menschen und Initiativen, die zeigten, „welch großartiges Engagement aus unserer Region die Welt ein wenig besser macht“.

Lehrerin Sandra Kaletta bedankte sich stellvertretend fĂŒr den Preis und bei den SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern, die viel Zeit und Herzblut investiert hĂ€tten: „Ich bin total stolz auf euch!“

Zum Abschluss der Preisverleihung sandte Florian Sitzmann, bekannt als der „halbe Mann“, eine Videobotschaft. Nachdem Dekan Joachim Meyer einen Segen gesprochen hatte, klang die Preisverleihung bei ebenfalls aufgenommener Musik von Johnny’s Jazz Collection aus.