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5 vor 12: Aufstehen gegen Rechts

ODENWALDKREIS / MICHELSTADT. - Das Bündnis „Odenwald gegen Rechts – bunt statt braun“ und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im Odenwaldkreis rufen zu einer Kundgebung auf, die am Samstag, 27. Januar, um 11.30 Uhr auf dem Rathausplatz in Michelstadt beginnt.

Zum Jahrestag, an dem 1945 das Vernichtungslager Auschwitz von sowjetischen Soldaten befreit wurde, verweist das Bündnis darauf, dass die Neue Rechte wieder davon spricht, Millionen Menschen zu deportieren, weil sie aus deren Sicht nicht nach Deutschland gehören.

Sie nennen das „Remigration“ und meinen damit Asylsuchende, Ausländer mit Bleiberecht und „nicht assimilierte deutsche Staatsbürger“. Gemeint sind auch Menschen mit deutschem Pass und einer Migrationsgeschichte.

Diese Mitbürger sollen nach den Allmachtsfantasien der Neuen Rechten mit „maßgeschneiderten Gesetzen“ aus Deutschland vertrieben werden. Dazu wird ein „afrikanischer Musterstaat“ für bis zu zwei Millionen Vertriebenen in das menschenunwürdige Spiel gebracht.

Der Vorschlag erinnere an die in so genannter „Schutzhaft“ Deportierten des NS-Regimes. Deshalb befürchtet „Odenwald gegen Rechts“, dass es „5 vor 12“ ist und es deshalb höchste Zeit sei, den Gefahren für die Demokratie entgegenzutreten.

In Zeiten, in denen der Druck auf die demokratischen Werte zunimmt, sei es überfällig, aktiv zu werden. „Unsere Demokratie steht auf dem Spiel, und es ist entscheidend, dass wir nicht schweigen oder wegsehen“, heißt es weiter.

Mit der Forderung eines AfD-Verbots sei es nicht getan. „Unser Handeln ist überall gefordert. In der Schule, am Arbeitsplatz im privaten Umfeld müsse der Rechtsruck gestoppt werden, „damit unsere plurale Gesellschaft nicht geopfert wird“, heißt es weiter.

Ein starkes Zeichen für die Demokratie zu setzen sei verbunden mit der Pflicht, für eine gerechte, inklusive Gesellschaft einzustehen.

Die Kundgebung solle den Menschen Hoffnung geben, die von Rassismus und den unterschiedlichen Formen von Menschenfeindlichkeit betroffen sind.