NEWS

„Mühlhäuser-Insolvenz ist Paradebeispiel für Management-Versagen“

Der DGB Odenwaldkreis unterstützt die Forderung der IG Metall nach voller Aufklärung

ODENWALDKREIS. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im Odenwaldkreis bedauert die Insolvenz des Traditionsunternehmens Mühlhäuser im Michelstädter Stadtteil Steinbach.

Der DGB-Kreisvorstand nimmt die gerüchteweise bekanntgewordenen Vorwürfe von Beschäftigten, dass bei Mühlhäuser Kapital und Unterlagen „beiseitegeschafft“ worden seien, sehr ernst und unterstützt mit Nachdruck die Forderung der Industriegewerkschaft Metall an den Insolvenzverwalter, den Vorwürfen nachzugehen und für volle Aufklärung zu sorgen.

Für den DGB Odenwaldkreis ist es ein massiver Skandal, dass die beiden früheren Mühlhäuser-Geschäftsführer mit der Schweizer Mutter und einer französischen Tochter weitermachen wollen, während die Firma Mühlhäuser mit ihren Arbeitnehmer*innen vor dem Aus stehen.

„Die Beschäftigten, von denen viele bereits seit Jahrzehnten im Unternehmen gearbeitet haben, baden die Fehler des Managements aus, die früheren Geschäftsführer seilen sich ab und machen mit den abgespaltenen Unternehmensteilen einfach weiter, als sei nichts passiert,“ betonen DGB-Kreisvorsitzender Harald Staier (Höchst) und DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt).

„Mühlhäuser ist ein Paradebeispiel für den Verfall von Management-Verantwortung“. IG Metall und DGB sehen aber auch die Eigentümerfamilie in der Verantwortung: „Eigentum verpflichtet, heißt es im Artikel 14 des Grundgesetzes.

Das heißt im Falle Mühlhäuser, dass die Eigentümer der Firma, die über mehr als ein Jahrhundert hinweg von der Arbeit der Beschäftigten profitiert und gut verdient haben, mit ihrem Vermögen für die Folgen der Insolvenz geradestehen und die Beschäftigten nicht im Regen stehen lassen“.

DGB und IG Metall fordern: „Mit Geschäftsmodellen, die darin bestehen, Gewinne zu privatisieren und die Verluste auf die Beschäftigten und die Allgemeinheit abzuwälzen, muss endlich Schluss gemacht werden“.