Kunstexkursion in das Hessische Landesmuseum Darmstadt
REICHELSHEIM. - Nach eineinhalb Jahren des Homeschooling, Wechsel- und eingeschränktem Regelbetrieb war es endlich wieder möglich, außerschulische Lernorte zu besuchen.
Die Kunstlehrerinnen Diana Katzer und Liane Speckhardt ergriffen sogleich die Gunst der Stunde beim Schopfe und planten gemeinsam jeweils eine Exkursion der Klasse 10d und des Kunstkurses der E-Phase in das Hessische Landesmuseum Darmstadt.
Neben dem gemeinschaftlichen Erleben stand natürlich die kulturelle Bildung und das Erleben von Kunst im musealen Kontext im Mittelpunkt. Hier konnten die zuvor im Unterricht erworbenen Kenntnisse über Dadaismus, Surrealismus und die Analyse von Plastiken und Skulpturen angewendet und vertieft werden.
Während in der Schule lediglich anhand von Bildmaterialien wahrgenommen, beobachtet und vermittelt werden kann, bietet die Arbeit vor den originalen Werken eine vielfältigere Möglichkeit der Wahrnehmung: Farben und Struktur, Pinselduktus und Größenverhältnisse der Gemälde können viel eindrücklicher wahrgenommen werden. Oberflächenstrukturen, Plastizität, das Spiel von Licht und Schatten, Proportionalität und die Art der Raumwirkung lassen Plastiken und Skulpturen lebendig und anschaulich werden.
Ein gemeinsamer Rundgang zum Auftakt des Besuches sollte zunächst einen Überblick über die relevanten Arbeiten verschaffen, denn neben der Gemäldegalerie, dem Block-Beuys und dem „Wald der Skulpturen“ (Sammlung Simon Spierer) verfügt das Landesmuseum als Universalmuseum über diverse naturwissenschaftliche Abteilungen und eine große Mittelalterabteilung.
In Gruppen sollten die Schülerinnen und Schüler im Anschluss einige Aufgaben erarbeiten oder auch zuvor vorbereitete Kurzvorträge vor den entsprechenden Kunstwerken halten.
Vor den Arbeiten wurden Wirkung und verwendete Gestaltungsmittel, epochale Unterschiede und Gemeinsamkeiten, Arbeitsweisen und Besonderheiten besprochen. Es wurde gezeichnet, analysiert und diskutiert; eine lebendige Auseinandersetzung also.
Wie eindrücklich und anregend der Museumsbesuch war, konnten die beiden Lehrerinnen in der anschließenden Kunststunde feststellen, denn in der Reflexion kam es zu sehr spannenden und interessanten Diskussionen darüber, was Kunst ausmacht und in welchen Zusammenhängen sie gesehen werden sollte.
Für die beiden Kunstlehrerinnen Katzer und Speckhardt steht fest, dass außerschulische Lernorte für alle ein Gewinn sind und auch im kommenden Schuljahr ein fester Bestandteil des Kunstunterrichts sein sollen, sofern es die Lage zulässt.