Lichtblick bei der Hausärztlichen Versorgung in der Oberzent
Pflegestiftung Odenwald kommt der GesundheitsVersorgungsKooperation Oberzent e.V. mit einer Hausärztlichen Gemeinschaftspraxis in der Seniorenresidenz Hedwig Henneböhl in Beerfelden zuvorOBERZENT / BEERFELDEN. - Als eine der wichtigsten Aufgaben der kommunalen Gremien der zum 1. Januar 2018 fusionierten Stadt Oberzent gilt die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung. Diese läuft in der Stadt Beerfelden und den umliegenden Gemeinden Rothenberg, Hesseneck und Sensbachtal seit einigen Jahren nur noch auf „Sparflamme“, wie besorgte Bürger immer wieder klagen.
Jetzt steht eine Entspannung der Situation in Aussicht, die den seit fast zweieinhalb Jahren laufenden vergeblichen Bemühungen einer 2015 in der Region Oberzent eigens gegründeten „GesundheitsVersorgungsKooperation Oberzent e.V.“ (GVK) zuvor kommt.
Bebauungsplan beim Magistrat der Stadt Beerfelden eingereicht
Die Pflegestiftung Odenwald (Erbach) als Trägerin der >Seniorenresidenz Hedwig Henneböhl< in Beerfelden setzt ihre bereits Anfang April 2014 bekannt gemachte Planung für eine Hausärztliche Gemeinschaftspraxis in der Seniorenresidenz am Standort Krähberger Weg 49 um, und hat inzwischen einen entsprechenden Bebauungsplan beim Magistrat der Stadt Beerfelden für ein an die Wohnanlage angegliedertes Gebäude eingereicht.
Wie mit den Behörden abgestimmt, kann zeitgleich der Bauantrag für die hausärztliche Gemeinschaftspraxis und eine zusätzliche Aufzugsanlage für die stationäre Pflegeeinrichtung auf dem Gelände der Seniorenresidenz gestellt werden.
Hausärztliche Versorgung und ambulante Pflege auf 550 Quadratmetern
In dem rund 550 qm großen Erweiterungsgebäude sollen hausärztliche Versorgung und ambulante Pflege den Bewohnern des Hauses und den Menschen in der Oberzent gleichermaßen zur Verfügung stehen, wie Geschäftsführer Michael Vetter in einem Gespräch mit FACT ausführlich erläuterte.
Die Doppelfunktion der Hausärztlichen Gemeinschaftspraxis in der Seniorenresidenz Henneböhl sei „mit der GVK zuletzt am 5. Juli diesen Jahres so besprochen und von dieser ausdrücklich begrüßt worden“, unterstrich Vetter.
Bei Bedarf stehen weitere Flächen für Fachärzte zur Verfügung
Was für die Seniorenresidenz Henneböhl seither schon Gültigkeit hatte, gelte auch für die Hausärztliche Gemeinschaftspraxis: Der Neubau wird frei finanziert, öffentliche Mittel sind nicht vorgesehen.
Die geplante Hausärztliche Gemeinschaftspraxis ist von der Fläche vergleichbar mit anderen im Odenwaldkreis gut funktionierenden Praxen. „Bei Bedarf stehen sogar weitere Flächen für Fachärzte zur Verfügung“, stößt Michael Vetter eine weitere Tür für eine funktionierende ärztliche Versorgung in der neuen Stadt Oberzent auf.
Bis dato sei noch keine Akquise erfolgt, dennoch liege das konkrete Interesse eines Allgemeinmediziners für die Hausärztliche Gemeinschaftspraxis in der Seniorenresidenz bereits vor, zeigt sich Vetter zuversichtlich, die geplante Praxis nach deren Fertigstellung zeitnah besetzen zu können.
„Äußerst günstige Mietkonditionen und besondere Unterstützung in der Aufbauphase“
Mit der Aussicht auf „äußerst günstige Mietkonditionen und eine besondere Unterstützung in der Aufbauphase“ deutet der Geschäftsführer hier gar eine Problemlösung an, die den seitherigen Stillstand in den Bemühungen um eine adäquate ärztliche Versorgung deutlich belebt.
Darüber hinaus sei es möglich, vorhandene Strukturen zu nutzen. Dazu zählen insbesondere bereits vorhandene Parkplatzflächen, eine ambulante und stationäre Pflegeeinrichtung mit Beratungsstelle für Leistungen aus der Pflegeeinrichtung.
Weitere infrastrukturell wichtige Einrichtungen stehen zur Verfügung mit einem öffentlichen Restaurant und Cafe mit Terrasse und Residenzgarten, Kleinkunstbühne mit Bistro, Anbindung an bestehende EDV- und Telefonanlage, Instandhaltungsmaßnahmen durch vorhandene Haustechnik mit Gebäudereinigung, Winterdienst sowie Entwicklung und Umsetzung einer Marketingstrategie.
Vorstellung des geplanten Projekts
Alleine vor diesem Hintergrund sei der Standort in der Seniorenresidenz Hedwig Henneböhl für eine Hausärztliche Gemeinschaftspraxis prädestiniert, unterstrichen die Gesprächsteilnehmer Michael Vetter, der Stabsstellenleiter des Geschäftsführers, Gert Rüdiger von Neindorff, und Pflegedienstleiterin Angela Scheil unisono.
Am Donnerstag, 2. November, wird das geplante Projekt der Hausärztlichen Gemeinschaftspraxis den kommunalen Mandatsträgern und der Bevölkerung der vier Oberzent-Kommunen Beerfelden, Rothenberg, Hesseneck und Sensbachtal in den Räumen der Kleinkunstbühne der Seniorenresidenz vorgestellt.